Spannend, emotional, lehrreich und letztendlich hoch erfolgreich. So lässt sich das Osterwochenende (24.-28.3.2016), welches das Team Kühner beim Longines FEI World Cup™ Jumping Final in Göteborg (SWE) verbrachte, wohl am besten beschreiben. Max reiste gemeinsam mit Ehefrau Liv, den beiden Grooms Alex und Sara, Tierarzt Wolfi Wagner, Trainer Markus Beutel sowie den vier Pferden Chardonnay, Electric Touch, Cornet Kalua und Jack van’t Kattenheye in die schwedische Großstadt. Vor Ort wurde Österreichs Nummer eins außerdem von der Springreitlegende und dem ersten Weltcupsieger von Göteborg 1979, Hugo Simon, unterstützt.
Das Ziel fürs Wochenende war klar: eine gute Platzierung in der Weltcupgesamtwertung sollte es werden. Doch bevor es in die entscheidenden Springen ging, stand am Donnerstag erst einmal das Warm-Up auf dem Programm. Im 1.40 m hohen Standardspringen zeigten Max und die neunjährige Zangersheide Stute Electric Touch (v. Untouchable Z) zum Auftakt eine fehlerfreie Runde und holten Platz zwölf. Der gleichaltrige Holsteiner Hengst Chardonnay (v. Clarimo) hatte lediglich einen Zeitfehler zu Buche stehen. Im ebenfalls 1.40 m hohen Zwei-Phasen-Springen war Max´ selbstgezogener Cornet Obolensky-Sohn Cornet Kalua an der Reihe und belegte Rang sechs.
Am Freitag wurde es dann spannend. Der erste Teilbewerb vom World Cup Final, eine Zeitspringprüfung, ging über die Bühne. Erstmals wurde dieses heuer über 1.60 m anstatt wie bislang über 1.50 m ausgetragen. Keine leichte Aufgabe für Electric Touch. „Die Prüfung war schon richtig fordernd gebaut und schwerer als erwartet. Die erste Hälfte vom Parcours war noch super, aber dann hat Electric sich ein bisschen aufgegeben. Mit der Grundzeit wäre ich unter den Top Ten gewesen, aber so ist das eben.“, zog Max nach dem nicht ganz nach Wunsch gelaufenen Auftakt und Zwischenrang 33 ein erstes Resümee.
Doch bereits wenige Stunden später gab es wieder einen Grund zum Feiern, denn mit Cornet Kalua entschied Max das 1.50 m hohe Weltranglistenspringen mit Stechen für sich. Überhaupt war Max mit den Leistungen des nicht immer ganz einfachen elfjährigen Wallachs zufrieden, auf dessen Konto auch noch ein sechster Platz über 1.45 m am Samstag ging. Der siebenjährige Youngster Jack (v. Diabeau) war ähnlich erfolgreich, denn bei drei Starts in der Jungpferdetour (1.30/1.40 m) war er dreimal platziert.
Am Samstag (26.3.) wurde der zweite Weltcup Teilbewerb, eine 1.50/1.60 m hohe Standardspringprüfung mit Stechen, ausgetragen. Hier brachte Max seinen „Wunderschimmel“ Chardonnay an den Start. „Chadi“, wie er liebevoll genannt wird, beeindruckte einmal mehr mit seinem Talent und seinem Sprungvermögen. Lediglich ein minimaler Flüchtigkeitsfehler in der Schlusslinie verhinderte einen Nuller. „Er sprang wirklich abnormal und hätte locker null gehen können“, meinte Max. „Der Fehler passierte uns an einem Hindernis, das auch vielen anderen zum Verhängnis wurde. Aber die Form stimmt und Chardonnay fühlt sich gut an. Morgen ist ein neuer Tag und wir sind ja doch bei einem Championat. Da werden die Karten immer neu gemischt. Wir gehen mit Zuversicht an die Sache heran und ich habe ein gutes Gefühl.“
Zurecht, wie sich herausstellte. Vor dem letzten Teilbewerb am Ostermontag (28.3.) ging es morgens mit Electric Touch aber noch ins Weltranglistenspringen über 1,45 m. Electric war voll bei der Sache und lieferte eine Glanzleistung ab, die mit dem Sieg belohnt wurde. Das ganze Team war happy und die 1.50/1.60 m hohe Weltcup Springprüfung in zwei Umläufen konnte kommen.
Chardonnay war vom ersten Sprung am Abreiteplatz weg voll auf seine Aufgabe fokussiert und brachte die rund 11.000 Menschen im Scandinavium mit der ersten Nullrunde des Bewerbs zum Jubeln. Die Teilnahme an Runde zwei war damit gesichert. Auch hier brillierten Max und Chardonnay, hatten lediglich einen Fehler am Einsprung der dreifachen Kombination. Mit einem Lächeln ritt Max aus dem Parcours: „Chardonnay hat bewiesen, dass er auf diesem Level in einem Championat mithalten kann. Und das, obwohl er erst neun Jahre alt ist.“ Rang sechs im Bewerb sowie der hervorragende 14. Platz in der Gesamtwertung ließen das Lächeln auch beim Aufbruch zum Flughafen noch anhalten.
Quelle: News-Service © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net