Wo sind die Dreijährigen?
Am 18. Mai steigt das Karl Bürger-Gedenkrennen in der Wiener Krieau
Wir nähern uns der vierten März-Woche, doch vom österreichischen Traber-Jahrgang 2011 ist fast noch nichts zu sehen. Dies hängt einerseits wohl mit den relativ schwachen Zahlen an Fohlengeburten zusammen, andererseits ist für die Dreijährigen doch während der langen Saison einiges an Geld zu verdienen, womit sich vorerst keine große Eile ergibt.
131 Jungpferde (ohne Nachträge) erblickten 2011 das Licht der österreichischen Traberwelt, 69 Hengste bzw. 62 Stuten. Vorerst die Aufteilung der am meisten beanspruchten Deckhengste:
Edu’s Speedy (v. Speedy Bandito): 20 Fohlen
Diamond Way (v. Super Way): 12 Fohlen
Tarport Goal SL (v. Armbro Goal): 7 Fohlen
Armbro Goal (v. Speedy Crown): 6 Fohlen
Alesi OM (v. Waikiki Beach): 5 Fohlen
Dale Qui (v. Proven Freight): 5 Fohlen
November (v. Buvetier d’Aunou): 5 Fohlen
Ganador, Manfred Strebel und Gundula Bauer nach dem ersten erfolgreichen Auftritt im Magna Racino © www.pferderennfoto.at
Tatsache ist, dass in der heurigen Saison erst zwei Dreijährige starteten, beides Stuten, beide vom Newcomer-Stallion Alv Peacepipe abstammend, Sambia (a.d. Sambesi v. Dale Qui) und Escada SR (a.d. Serena SR v. Diamond Way), erstere zweimal mit Michael Hönemann siegreich, letztere mit Erich Handlos Dritte in ihrem Rennen. Dazu kommt noch die zuletzt in blendendem Stil in der Krieau von Franz Konlechner qualifizierte Lady Ford (Andover Hall – Louisiana – Oaklea Bluejay) sowie der von Champion Hubert Brandstätter jun. im Magna Racino mit Startfehler qualifizierte Rolando Venus (Edu’s Speedy – Four Roses – Bosphorus, somit ein Halbbruder zu den so erfolgreichen Fleur de Lee Venus und Four Roses Venus, aber auch zu Reno Venus). Brandstätter wird wohl bald mit einigen Dreijährigen aus seinem Lot aufkreuzen, u.a. sah man im Magna Racino auch Lady Grace (Edu’s Speedy – Grace Attack – Kingfish), eine Halbschwester zur Derby-Siegerin Black Attack, trainieren.
Eliot Venus und Gregor Krenmayr, siegreich im „Mautner” 2013 in der Wiener Krieau © www.pferderennfoto.at
Das war’s allerdings bislang für heuer. Ein Blick zurück in die Vorsaison zeigt, dass der erste Jahrgangsvergleich, der Große Badener Zukunfts-Preis Ende August, mangels Nennungen entfiel. Die damals Zweijährigen trafen sich also erst im Magna Racino erstmals, wobei Ganador (Andover Hall – Montserrat Jet – Coktail Jet), der zuvor auch vielbeachtet das Straubinger Zweijährigen-Zuchtrennen gewann – siehe Artikel dazu –, seinen Stempel aufdrückte; allerdings ging Ganador im „Mautner” in der Wiener Krieau „dis.” wegen unreiner Gangart, womit Eliot Venus (Diamond Way – Elaine Clown – Armbro Goal) zu Siegesehren kam.
Bevor ein kleiner Rundblick gemacht werden soll, nachfolgend die Verdienstmöglichkeiten in den Zuchtrennen für österreichisch gezogene Dreijährige hierzulande:
18. Mai, Wien-Krieau: Karl Bürger-Gedenkrennen – 1600 Meter – 20.000 Euro
15. Juni, Magna Racino: Ypsilanti-Memorial – 1640 Meter – 20.000 Euro
17. August, Baden: Großer Badener Zucht-Preis – 2100 Meter – 15.000 Euro
7. September, Magna Racino: Frank Stronach-Derby – 2140 Meter – 50.000 Euro
12. Oktober, Wien-Krieau: KR Hermann Waldbaur-Gedenkrennen – 2100 Meter Bänderstart – 15.000 Euro (für 3- und 4-jährige Pferde)
26. Oktober, Wien-Krieau: Anton Poschacher-Gedenkrennen – 2100 Meter – 25.000 Euro
Während also ein möglicher Sieger aller Dreijährigen-Zuchtprüfungen Gewinne von über 72.000 Euro einheimsen könnte (von den Verdienstmöglichkeiten im Ausland abgesehen, siehe nebenstehende Tabelle), fragt man sich natürlich, was die Dreijährigen so machen.
Ganador (Andover Hall – Montserrat Jet – Coktail Jet) bleibt aufgrund des gezeigten Laufvermögens vorläufig die klare Nr. 1 (wenngleich Manfred Strebel mit Adoro (Conway Hall – Dellaria Jet – Coktail Jet) noch ein weiteres heißes Eisen im Feuer hat), Eliot Venus (Diamond Way – Elaine Clown – Armbro Goal) scheint der augenblickliche Kronprinz. Zwei Stuten taten sich schon zweijährig vehement in den Vordergrund, Gesta Venus (Diamond Way – Gesta Aas – Malabar Man) sowie Cara Mia (Juliano Star – La Traviata – Awesome Goal), mit ihnen ist sicher heuer ebenso zu rechnen.
Akkons nahe Verwandte Akkona im Oktober 2013 © Nikolaus Matzka
Aus dem Trainingsquartier von Gerhard Mayr sah man zweijährig im „Mautner” die Supermed-Halbschwester Winwood TF (Goetmals Wood – Super Coupe – Super Arnie) und Dolly Sund (Tropic Sund – Quick Dolly – Korean), Trainer Harald Sykora entsandte den Hengst MS Zeus (Tarport Goal SL – Princess Gipsy – Clarendon).
Vom Mautner-Drittplatzierten Muchacho (World by the Tail – Naomi Kash – Keystone Geronimo) hört man ausgezeichnete Arbeitsleistungen aus Schweden (Trainer: Conrad Lugauer), bei Trainer Gregor Krenmayr warten (nicht nur) zwei großartig gezogene Dreijährige, neben Eliot Venus auch Santiago Diamond (Goetmals Wood – Lucy Diamond – Edu’s Speedy), letzterer erholt von einer Chip-Operation, auf ihren Einsatz.
Fünf Nachkommen schickt November, der 2012 die für hiesige Verhältnisse grandiose Anzahl von über 30 Stuten bedecken konnte, in den Dreijährigen-Jahrgang. Dessen Besitzer Oliver Badura erzählt von guten Trainingsleistungen vor allem seitens Born Alone (a.d. Not Alone v. Bay Mink), der langjährige Traberbesitzer Franz Pelz schreibt uns, dass seine Vanessa P (a.d. Equina PT) vielversprechend arbeitet.
Aus dem Trainingsquartier von Johann Lichtenwörther scheint man heuer starke Dreijährigen-Leistungen erwarten zu können. Der Trainer berichtet von feinen Arbeiten vor allem von Attila Venus (Diamond Way – Atlanta SR – General November), Hot Heart (Uronometro – Gillderella – Supergill) und Nike Venus (Edu’s Speedy – JS Michelle – Super Arnie), die wohl bald qualifiziert werden. Aber auch Crown Star Venus (Edu’s Speedy – Beverly Hills – Campo Ass) und der schon zweijährig eingesetzte Mentor Venus (Edu’s Speedy – Musica SAS – Diamond Way) geben zu großen Hoffnungen Anlass. Im Köcher hat Lichtenwörther auch noch die Stuten Dorian Venus (Edu’s Speedy – Dorian – Coktail Jet) sowie die Akkon-Dreiviertel-Schwester Akkona (Armbro Goal – Simply Positive – R H Positive).
Abschließend sei noch erwähnt: Ganz große Stücke auf ihren Ardo Goal (Armbro Goal – Tootsie Rich – Super Arnie), „dis” in der Krone der Zweijährigen, halten Alfons Müller und Sabine Jackson. Der Halbbruder von Tosca Victory soll laut seinem Besitzer noch talentierter als der heurige Derby-Favorit sein…
Somit, und auch weil eben vom Jahrgang 2011 noch nicht viel zu sehen war, ist höchste Spannung angesagt; die Dreijährigen mögen kommen.
Haben auch Sie einen gut arbeitenden Dreijährigen oder wissen Sie von einem?
Weitere Infos unter www.trabrennzucht.at
Quelle: Pressemitteilung