CM – In der Zucht spielt die Evaluierung des Exterieurs von Pferden eine große Rolle. Durch das Äußere eines Pferdes können bereits früh wertvolle Schlussfolgerungen über die Qualität als Reitpferd gezogen werden. Die Kriterien zur Bewertung wurden durch jahrelange Erfahrung von Pferdeexperten erarbeitet. Ziel der Zucht ist es, einen Fokus auf die Eignung für bestimmte Reitsparten zu legen, was wichtiger als Schönheit ist.
Der Hannoveraner Verband zum Beispiel teilt die Evaluierung von Zuchtstuten und Hengsten in sechs äußerliche Komponenten auf, die alle zwischen 1 (sehr schlecht) und 10 (ausgezeichnet) bewertet werden. Die Komponenten sind Kopf, Hals, Sattellage, Rahmen, Vordergliedmaßen und Hintergliedmaßen. Diese Merkmale werden in einer Note “Qualität Körperbau” zusammengefasst.
Kopf: Von allen Komponenten ist die Bewertung des Kopfes die subjektivste. Verschiedene Rassen haben verschiedene Kopfformen, es gibt aber einige Ideale, die alle gemeinsam haben. Ein ausdrucksvoller Kopf mit großem, aufmerksamen Auge und genügend langer Maulspalte ist wichtig.
Hals: Das Pferd braucht den Hals, um in Bewegung die Balance zu halten – das ist in der Dressur und im Springen dasselbe. Die Länge und Form des Halses ist wichtig. Der Hals sollte mittellang und mit guter Oberhalsmuskulatur und wenig Unterhals ausgebildet sein. Eine gewisse Ganaschenfreiheit muss gegeben sein.
Sattellage: Die Position und Länge der Schultern wie auch die Entwicklung des Widerrists sind wichtig für die Qualität der Sattelposition. Wünschenswert ist eine lange, schräge und gut bemuskelte Schulter mit langem Widerrist.
Rahmen: Die Bewertung des Rahmens ist sehr komplex und wird oft mit der Größe des Pferdes verwechselt. Wann hat ein Pferd einen guten Rahmen? Die Vorderhand, Mittelhand und Hinterhand sollten gleich lang sein. Der Rücken soll stark sein, die Gelenke ausgeprägt mit widerstandsfähigen Hufen.
Vordergliedmaßen: Die Position der Beine hat einen unmittelbaren Einfluß auf die langfristige Gesundheit des Pferds. Ein korrektes Fundament ist Voraussetzung für jede athletische Leistung. Die Kriterien der Vorderbeine gelten auch für die der Hinterbeine. Die Gelenke sollen stark und gut ausgeprägt sein, die Hufe gut geformt.
Hintergliedmaßen: Die Hinterbeine sind “der Motor” des Pferdes. Zusätlich zu den oben genannten Attributen sollten die Hinterbeine gut positioniert sein. Steht ein Hinterbein zu weit hinaus, wird das Pferd Schwierigkeitenhaben, unterzutreten und auf dem Hinterbein Gewicht aufzunehmen.
Das ist nur ein kleiner Überblick darüber, was der Hannoveraner Verband im Hannoveraner sehen möchte. Mehr Informationen zu diesem Thema findet man hier.
Quelle: www.horsedaily.com
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