Mitte März gab die FEI bekannt, dass sie die Föderation der Vereinigten Arabischen Emirate bis auf Weiteres suspendiert. Dieser drastische Schritt resultierte aus den unglaublichen Missständen, die in den Emiraten besonders im Distanzsport auftreten. Pferdewechsel in langen Rennen, Tiere die qualvoll verenden und Reiter die das für normal halten gehörten hier zur Tagesordnung.
Die Suspendierung bedeutet, dass Mitglieder der Föderation an keiner internationalen Veranstaltung starten oder diese organisieren dürfen. Das FEI Büro hat aber entschieden, dass die UAE Athleten welche nicht aus der Distanz Diziplin kommen, sehr wohl unter der FEI-Flagge bei internationalen Bewerben teilnehmen oder eine Veranstaltung außerhalb der Vereinigten Arabischen Emiraten organisieren dürfen.
Der Springreiter Abudllah Mohd Al Marri äußerte sich nun dem Portal Sport 360 gegenüber dazu, wie der Entschluss der FEI sich auf die Pferdesportler der anderen Disziplinen auswirkt.
Er bezeichnet diesen Schritt als “lächerlich” und einen “Schlag ins Gesicht”.
“Wir verfolgen den Distanzsport nicht so intensiv wie unseren Eigenen um ehrlich zu sein. Aber ich glaube nicht, dass ich schon einmal davon gehört habe, dass eine komplette Föderation suspendiert wurde”, so Al Marri. “Wieso sollte ich nicht unter meiner Staatsflagge reiten dürfen? Die FEI sollte die Verantwortlichen bestrafen. Wenn ein Springreiter wegen Dopings beschuldigt wird, ist auch er Derjenige, der bestraft wird. Warum ist das hier nicht der Fall? Es ist lächerlich. Okay, wir reiten alle für die selbe Föderation aber ich finde es drastisch, dass wir Springreiter dafür büßen müssen. Erst vor zwei Wochen gab es mit dem Sieg von Sheikha Latifa Al Maktoum bei CSI5* Turnier in Ghantoot einen Meilenstein für unseren Sport. Und dann bekommen wir diesen Schlag ins Gesicht.”
Der ehemalige Weltmeister Philippe de Jeune (BEL) findet die Entscheidung der FEI richtig: “Das ist alles andere als lächerlich! Alle Reiter aus allen Disziplinen und aus allen Nationen – auch die Arabischen Emirate – sollten dabei helfen, die Distanzreiter zu fairem Sport zu bringen. Doping und die Misshandlung von Pferden dürfen nicht passieren. Es ist keine Schande, für die FEI ‘Clean Sport’ Flagge zu reiten, es ist eine Möglichkeit die Sache zu unterstützen!”
„Die Entscheidung, einen nationalen Verband zu suspendieren, wird nicht auf die leichte Schulter genommen und das sollten wir nur tun, wenn es keine andere Maßnahme mehr übrig ist“, so der FEI Präsident Ingmar De Vos. „Leider war dies die einzige Option, aber wir müssen unsere Verantwortung übernehmen und große Probleme immer frontal angehen. Wenn es das Wohlergehen der Pferde betrifft muss die FEI Führungskraft beweisen und Probleme in einer strukturellen Weise ohne Kompromisse lösen.“
Quelle: Sport 360