Westminster 22. Preis der Deutschen Einheit
Pastorius siegt im Westminster 22. Preis der Deutschen Einheit in Hoppegarten
Nadja Naumann – Pastorius (Trainer: Mario Hofer), der deutsche Derbysieger 2012 und im Besitz des Österreichers Franz Prinz von Auersperg hat den mit insgesamt 80.000 Euro dotierten Westminster 22. Preis der Deutschen Einheit, einem Gruppe III-Rennen, am 3. Oktober 2012 in Hoppegarten/Berlin gewonnen. Eine hervorragende Leistung des 3jährigen bildschönen Hengstes und seines Jockeys Adrie de Vries. Der Sieg fiel nicht so überlegen mit acht Längen wie in München am 29. Juli 2012 in einem Gruppe I-Rennen unter Andrasch Starke aus, aber das lag am Boden. Pastorius mag es ausgesprochen gern, weichen Boden unter den Hufen zu haben. In Hoppegarten war der Boden gut, aber für den dunkelbrauen Beau nicht weich genug. Von daher eine großartige Leistung von Adrie de Vries, der den Hengst ordentlich im Finish angeschoben hat. Er muss eben doch nicht immer butterweich sein, der Boden für Pastorius. Der Hengst kann es, das Siegen unter nicht ganz idealen Bedingungen. Dementsprechend genoss Pastorius den Rummel um seine Persönlichkeit nach dem Sieg.
Pastorius unter Adrie de Vries, Sieger im Westminster 22. Preis der Deutschen Einheit © Nadja Naumann
Das Hauptrennen des Tages begann mit einem Fehlstart, verursacht durch eine defekte Startmaschine, die zügig ausgetauscht wurde.
Auf der Pressekonferenz am Montag stand für Franz Prinz von Auersperg bereits fest, dass Pastorius am 20. Oktober 2012 in den Champion Stakes in Ascot/England laufen wird. Das Rennen ist mit ca. 1,6 Millionen Euro dotiert. Das ist der eine Anreiz, der andere für den Besitzer ist: „Ich möchte einmal Frankel auf den Hintern klopfen.“ Frankel (Trainer: Sir Henry Cecil, Besitzer: Sheik Khalid bin Abdullah) ist derzeit das beste Rennpferd der Welt und gilt als unschlagbar. Er ist ein Urenkel des kanadischen Ausnahmegaloppers Northern Dancer, der bis heute weltweit als einer der besten Vererber seiner Rasse Englisches Vollblut gilt.
Pastorius kurz vor der Abkühlung © Nadja Naumann
In England ist Frankel ein Medienstar und in Ascot werden über 70.000 Zuschauer zu diesem Rennen erwartet.
Gesprächsthema Nummer 1 in Hoppegarten unter den Aktiven war die Sperrung der Kölner Galopprennbahn. Bei einem Rennpferd ist die „Ansteckende Blutarmut der Einhufer“ festgestellt worden, es wurde eingeschläfert. Für drei Monate dürfen die mehr als 300 sich im Training befindenden Rennpferde das Gelände nicht verlassen. Für alle Beteiligten bedeutet dies ein enormer finanzieller Verlust. Das Pferd, dass von dem Virus befallen war, stand keine 100 Meter von Deutschlands bester Stute Danedream entfernt. Danedream sollte am Sonntag, 7. Oktober 2012, im Prix l´Arc de Triomphe in Paris ihren Titeln verteidigen – der Paris-Trip fällt für die Superstute aus. Ebenso fällt der geplante Start im Japan Cup im November in Tokio aus. Ausgefallen ist in Köln der für den 3. Oktober angesetzte Renntag und der Renntag am 14. Oktober 2012 wird auf der Düsseldorfer Rennbahn ausgetragen.
Alle acht Rennen in Hoppegarten waren ausgezeichnet besetzt. Die Nichtstarter an diesem Renntag waren der Quarantäne in Köln geschuldet.
Noch liegt Russian Tango vorn, aber Pastorius setzt hier zum Überholen im 6. Rennen an © Nadja Naumann
Der 2jährige Hengst Nuntius (Trainer: Andreas Wöhler, Besitzer: Dr. Christoph Berglar) ist der Halbbruder des Derby Zweiten in diesem Jahr, Novellist. Novellist war bis zum Derby 2012 ungeschlagen und hat nach seinem 2. Platz im Derby nicht mehr zu seiner alten Rennform zurückgefunden. Sein kleiner Bruder hat in Hoppegarten unter Eduardo Pedroza bewiesen, dass das Siegergen auch durch seine Adern fließt. Es war das erste Rennen des Hengstes in seinem Leben.
Aufgalopp von World´s Danger unter Eduardo Pedroza im 4. Rennen © Nadja Naumann
Waletta (Trainer: Hans-Jürgen Gröschel, Besitzer: Jürgen Frey) wurde in dem Rennen als Drittplatzierte disqualifiziert, weil im Rennverlauf der Sattel rutschte und die Bleidecke verloren ging. Somit wurde die unter Viktor Schulepov laufende Stute wegen Fehlgewichtes disqualifiziert.
Im 4. Rennen, dem Finale der Sparkassen Sprint –Serie und dotiert mit insgesamt 20.000 Euro, kam es zu einem Außenseiter-Sieg. Die erst 17jährige Auszubildende Alexandra Vilmar nahm mit Ach was (Trainer: Wolfgang Figge, Besitzer: Stall Wo laufen sie denn?) die Außenbahn der 1.200 Meter langen Strecke. 48 Kilo musste der braune 4jährige Wallach nur tragen. Die in Hoppegarten ausgerichtete schnurgerade Rennstrecke geht außen durch eine Senke. Die junge Dame befolgte die Traineranweisung – trotz der Kraft kostenden Senke.
Foreign Princess mit Martin Seidl gewinnt im 1. Rennen © Nadja Naumann
Viktor Schulepov saß im 5. Rennen ebenfalls auf einem Außenseiter: Ironheart (Trainer: Hans-Jürgen Gröschel, Besitzer: Wilfried Hose). Concordia (Trainer: Roland Dzubasz, Besitzer: Rennstall Franken) kam unter Jozef Bojko wie schon in Leipzig vor zwei Wochen auf Rang zwei.
Nachwuchstalent Martin Seidl im 5. Rennen auf Ipos © Nadja Naumann
Einen Hoppegartener Sieg gab es dann endlich im letzten Rennen Tages. Hier ließ sich Jackobo (IRE), trainiert von Uwe Stech und im Besitz von Karin Brieskorn unter den Auszubildenden Tom Schurig nicht die Butter vom Brot nehmen. Auch nicht von Deutschlands bestem Jockey Andrasch Starke, der sich mit Quamun (Trainer: Philipp Feddern, Besitzer: Rolf Karl Polack) knapp geschlagen mit dem 2. Platz zufrieden geben musste.
Nächster Renntag: 14. Oktober 2012
Weiterführende Link: www.hoppegarten.com
REITSPORTNEWS – Die Pferdesportagentur – Nadja Naumann