Zucht – Die Weltzüchtervereinigung WBFSH zeichnet jedes Jahr die besten Züchter von Pferden in den Disziplinen Dressur, Springen und Vielseitigkeit aus. Heuer werden die Preise im Rahmen des Mannheimer Maimarkt-Turnieres am 8. Mai vergeben. Die Gewinner:innen sind: die Züchterin von TSF Dalera BB, von H&M Indiana und London 52.
In der Pause des EEF-Nationenpreises im Rahmen des Mannheimer Maimarkt-Turnieres am 8. Mai werden die besten Züchter des Jahres 2021 geehrt. Die WBFSH hat sich für die Züchter von TSF Dalera BB unter Jessica von Bredow-Werndl (GER), H&M Indiana unter Malin Baryard-Johnsson (SWE) und dem Vielseitigkeitspferd London 52 unter Laura Collett (GBR) entschieden.
Dabei sei besonders inspirierend, dass alle drei Preise an kleine Züchter gehen würden: “Besonders inspirierend ist die Tatsache, dass keiner unserer Preisträger für 2021 ein Großzüchter ist, der nur ein paar Fohlen pro Jahr züchtet. Wenn es um den Erfolg geht, stehen Qualität und die individuelle Kenntnis und Pflege unserer Stuten an erster Stelle. Ebenso wichtig war allen unseren Züchtern die Tatsache, dass unsere Pferde in die richtigen Hände gelangen müssen, wo sie aufblühen und ihr Potenzial ausschöpfen können, was zeigt, dass Zucht und Sport zusammenarbeiten müssen.”, so die WBFSH in ihrer Presseaussendung.
Dressur: Silke Druckenmüller (TSF Dalera BB)
Dalera war erst das dritte Fohlen, das Silke Druckenmüller je gezüchtet hat, und Silke kann es immer noch nicht so recht glauben, dass sie als kleine Hobbyzüchterin die höchste Auszeichnung erreicht hat, die die Zucht zu bieten hat. Schon bei der Geburt von Dalera war ihr klar, dass sie ein hochsportliches Fohlen mit großem Leistungspotenzial gezüchtet hat. Bereits als junges Pferd zeigte Dalera eine außergewöhnliche Rittigkeit, Lern- und Kooperationsbereitschaft und vermittelte ihren Reitern ein gutes Gefühl.
Silke kam als begeisterte Amateur-Dressurreiterin zur Zucht und den Trakehnern. Als sie aus ihrer Trakehnerstute ein Reitpferd für sich selbst züchten wollte, entstand Dalera, die unter Jessica von Bredow-Werndl (GER) 2021 Doppel-Olympiasiegerin und dreifache Europameisterin wurde.
Springen: Wim Vanderlinden, Chloé
Ruys & Christophe van Turtelboom (H&M Indiana)
Das Top-Springpferd der Saison 2021 hat nicht einen, sondern gleich drei Züchter! Das Ehepaar Chloé Ruys und Christophe van Turtelboom, die einen Turnierstall mit 20 Boxen betreiben suchten gemeinsam mit ihrem langjährigen Freund Wim Vanderlinden den Hengst Kashmir van Schuttershof für die Stute Halifax aus.
Von klein auf hatte Indiana etwas Besonderes an sich. Chloé erinnert sich gerne daran, dass sie ein sehr selbstbewusstes, gutmütiges und freundliches Fohlen war, das aber auch immer seine Meinung kundtat, zum Beispiel wenn es um Hufschmiedbesuche oder Feldumzüge ging. Unter dem Sattel war sie nicht anders und zeigte sich als Herausforderung für ihre Reiter in der Ebene, aber außergewöhnlich über Hindernisse, denn es war ganz klar, dass sie das Springen liebte.
Bei einem so talentierten und willensstarken Pferd brauchte man einen außergewöhnlichen, sensiblen Reiter, um das Beste aus dieser Stute herauszuholen. Das Team ist sich einig, dass Indiana mit Malin Baryard-Johnsson (SWE) die perfekte Partnerin gefunden hat, die in der Lage ist, das Vertrauen dieser außergewöhnlichen Stute zu gewinnen und das Beste aus ihr herauszuholen. Das Paar sicherte sich mit dem schwedischen Team die Goldmedaille bei den olympischen Spielen.
Vielseitigkeit: Ocke Riewerts (London 52)
Der Züchter des besten Vielseitigkeits-Pferde kommt von der Nordseeinsel Föhr: Ocke Riewerts. Er hatte die Zucht von seinem Vater geerbt und züchtet pro Jahr nur ein paar Fohlen
Die Mutter von London 52, Vernante, war Ockes erste selbstgezogene Staatsprämienstute. Sein Vater Landos war auf Föhr stationiert, wo er den dortigen Züchtern auch für Natursprünge zur Verfügung stand. Seine Kraft und Leistungsorientierung machten ihn zu einer hervorragenden Wahl für Ockes sportliche Blutstuten. London wurde als Fohlen als Hengstanwärter verkauft, bevor er wegen seines Vielseitigkeitspotenzials entdeckt wurde und bei der britischen Reiterin Laura Collett landete. Gemeinsam galoppierten die beiden 2021 bei den Olympischen Spielen zu Team-Gold.
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