CM | Gesundheit und Medizin – Das nächste Mal, wenn du dich von deinem Pferd verabschiedest, solltest du es anlächeln. Pferde können sich an die Mimik erinnern und reagieren differenziert, wenn sie dich das nächste Mal sehen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die zum ersten Mal beweist, dass Säugetiere diese besondere Fähigkeit der Erinnerung zeigen.
Bereits im Jahr 2016 wurde in einer Studie der University of Sussex gezeigt, dass Pferde und Hund am Gesichtsausdruck Stimmung und Laune der Menschen ablesen können. Die aktuelle Studie der Tierpsychologin Leanne Proops in Zusammenarbeit mit der University of Portsmouth ging nun noch einen Schritt weiter. Sie wollten beweisen, dass sich Pferde merken, in welcher Stimmung der Mensch war, als sie ihn zuletzt gesehen haben.
Die Studie
48 Pferde verschiedener Rassen wurden für die Studie herangezogen. Der Hälfte wurde ein Foto gezeigt, das einen lächelnden oder böse schauenden Menschen zeigte. Drei bis sechs Stunden später stand die Person auf dem Foto dem Pferd von Angesicht zu Angesicht gegenüber. Um Fehler auszuschließen, wurde den Personen nicht mitgeteilt, welche Stimmung den Pferden gezeigt wurde. Sie sollten mit einem neutralen Gesichtsausdruck vor dem Pferd stehen.
24 Pferde wurden als Kontrollgruppe herangezogen. Ihnen wurde ebenfalls ein Foto gezeigt, die reale Person war dann jedoch eine andere, als die auf dem Bild.
Ergebnis
Bei jeder Begegnung mit den Versuchspersonen reagierten die Tiere unterschiedlich. War das Foto ein Bild mit bösem Gesichtsausdruck, waren die Pferde nervöser und zeigten Stresssyndrome. Diese Pferde beobachteten die Menschen vermehrt mit dem linken Auge. Informationen dieses Auges werden zur rechten Gehirnhälfte gesendet, wo potenzielle Gefahren verarbeitet werden.
Pferde, die vorher das glückliche Foto gesehen hatten, schauten die Personen vermehrt mit dem rechten Auge an. Dieses mit der linken Gehirnhemisphäre verbundene Auge ist auf pro-soziales und positives Verhalten spezialisiert. Die Tiere der Kontrollgruppe zeigten keine ungewöhnlichen Reaktionen.
Für die Forscher ist klar, dass diese sensible Beobachtungsgabe den Tieren hilft, soziale Konflikte innerhalb der Herde zu vermeiden.
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