EQWO Big Picture – Wieder einmal bin ich auf der Suche nach Wildpferden. Dieses mal auf meinem Lieblingskontinent, in Australien. In Down Under werden diese Brumbies genannt. Dabei handelt es sich um ehemals domestizierte Pferde, die im Zuge des Goldrauschs im 19. Jahrhundert auf dem fünften Kontinent freigelassen wurden!
Die Brumbies gelten allgemein als besonders scheu. Von den australischen Behörden gejagt und sogar von Helikoptern aus getötet, verstecken sich die Herden meist.
Im hohen Gras dieses Jahres gelang ihnen das besonders gut, denn seit nun mehr sieben Jahren hatte es in der Region erstmals wieder geregnet und die Wüste zum Blühen gebracht. Auf meiner vierten Reise durch das australische Outback, zeigte sich die Landschaft etwas untypisch, aber von ihrer schönsten Seite.
Grünes Gras und bunte Farbklekse überzogen die rote Erde soweit das Auge reichte. Die Tages-Temperaturen lagen bei angenehmen 25 Grad, während es in der Nacht stark abkühlte – typisch für den australischen Winter, der im Juli und August stattfindet.
In einem Jeep und mit dem Fernglas bewaffnet hielt ich auf meiner Fahrt durch das blühende Outback also Ausschau nach den wilden Pferden. Kilometer für Kilometer legte ich zurück. Nach Stunden der Suche konnte ich einige hundert Meter von der Straße entfernt plötzlich die erste, kleine Herde erspähen.
An den Körpern der Wildpferde konnte man erkennen, dass es sich um nahrhafte Monate handelte. Kugelrund und gut genährt grasten sie ruhig vor sich hin.
Ich stieg aus dem Auto und versuchte mich langsam anzunähern. Bis auf ca. 20 Meter ließ mich die Herde an sich heran und langsam begann ich mich zu wundern, weshalb sich bei den Pferden kein Fluchtinstinkt einstellte.
Ein lautes Wiehern unterbrach meine Gedanken. Ich hörte die Schreie und vernahm schnelle Huftritte. Als ich mich umdrehte, sah ich einen pechschwarzen Brumby Hengst durch das Gebüsch auf die Herde zu galoppieren. Verlockt vom grünen Gras hatte er sich zu weit von seiner Herde fortbewegt und versuchte nun aufgeregt für Ordnung zu sorgen. Obwohl ich erschrak zückte ich im Affekt meine Kamera. Der Hengst war aufgrund meiner Anwesenheit sehr aufgebracht und umkreiste mich mit gehobenem Schweif im Trab. Schnell drehte ich mein Objektiv ab und wandte meinen Blick von ihm ab, um ihn nicht zu provozieren.
Nach einigen Minuten des Begutachtens empfand mich der Hengst anscheinend als ungefährlich und widmete sich wieder seiner Herde.
Obwohl ich mein Big Picture bereits im Kasten hatte, beschloss ich die Gruppe noch ein Stück zu begleiten. Der Hengst ließ mich dabei nie aus seinen Augen, tolerierte aber meine Anwesenheit. Am Ende ließ mich der Herden-Leiter sogar auf so kurze Distanz an sich heran, dass ich ihn berühren hätte können. Verlockend war die Situation, aber meine Vernunft hielt mich davon ab.
Über Alessandra Sarti
Alessandra Sarti – Pferde- und Naturfotografin mit Leib und Seele.
Ihr Leben mit den Pferden und in der Natur, die langjährige Erfahrung in der Fotografie und ihr künstlerischer Blick spiegeln sich in den einzigartigen Pferde- und Naturfotos von Alessandra Sarti wieder. Seit 20 Jahren bereist die mehrfach ausgezeichnete Fotografin die ganze Welt, immer auf der Suche nach dem perfekten Moment.
Internationale Zeitschriften und Kalenderverlage haben die herausragende Qualität und die Konsequenz ihrer fotografischen Arbeit zu schätzen gelernt und würdigen diese durch zahlreiche Veröffentlichungen auf Titelseiten und Kalenderblättern. Tierbesitzer, renommierte Züchter und Naturbegeisterte lieben ihre emotionalen Bilder, die unverwechselbar den Charakter, die Sanftmut, die Lebensfreude und die unbändige Kraft der Vierbeiner wiedergeben.
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