Vielseitigkeit Luhmühlen
Doppel-Sieg für Michael Jung in Luhmühlen
Erster Deutscher Meistertitel für Michael Jung
Luhmühlen (fn-press). Welt- und Europameister ist er schon – jetzt holte Michael Jung beim internationalen Vielseitigkeitsturnier in Luhmühlen auch seinen ersten deutschen Meistertitel. Damit nicht genug, siegte der Horber auch in der CCI****-Hauptprüfung und ist damit der Erste, der im selben Jahr beide Topprüfungen in Luhmühlen gewinnen konnte.
Germany’s Michael Jung gave the home fans lots to cheer about as he steered Leopin FST to victory in the CCI4* at Luhmühlen,
the penultimate leg of the HSBC FEI Classics™. (Photo: Peter Nixon/FEI)
Bereits in der Dressur der offenen Deutschen Meisterschaft (CIC***) verzeichnete Michael Jung eine persönliche Bestleistung. 27,8 Minuspunkte – umgerechnet über 80 Prozentpunkte – erzielte er im Sattel von Weidezaunprofi’s River of Joy und kam auf den Punkt ins Ziel der Geländestrecke. „Man versucht ja immer sein Bestes zu geben“, sagte Jung. „Aber in Luhmühlen zu gewinnen, ist immer etwas Besonderes, vor allem bei der starken Konkurrenz.“ Eine Nullrunde im Springen besiegelte seinen Sieg, auch wenn ein paar Mal die Stangen wackelten. „Es hat geklappert und geklappt“, sagte Jung schmunzelnd.
„Hinter Michi Zweiter zu werden, ist ja fast schon so was wie ein Sieg“, kommentierte Ingrid Klimke (Münster) ihre Silbermedaille in der Meisterschaftswertung. Großes Lob fand sie für ihr Nachwuchspferd Tabasco. „Er hat hier gezeigt, dass er ein ganz Großer werden will“. Während ihr der Trakehner dank einer Nullrunde im Parcours zur Vizemeisterschaft verhalf (Endstand 36,2 Minuspunkte), kassierte Klimke mit ihrem Championatspferd FRH Butts Abraxxas drei Abwürfe im Parcours. „Zwölf Strafpunkte, das hört sich erstmal viel an. Aber ich war dennoch zufrieden mit Braxxi. Er ging am Anfang sehr gut, leider bin ich auf der letzten Linie zu lässig gewesen.“ Mit einem Endergebnis von 50,8 Minuspunkten landete das bewährte Paar auf Platz neun.
Bronze in der Deutschen Meisterschaft holte Frank Ostholt (Warendorf) mit Little Paint. Nach Dressur und Gelände rangierte das Paar noch auf Platz zwei, kassierte im Springen aber zwei Abwürfe. „Painty war noch ein bisschen stark, aber das bekommen wir in den nächsten drei Wochen noch in den Griff“, sagte Ostholt. Das bedeuteten einen Endstand von 42,8 Minuspunkten. Damit reichte es für ihn in der internationalen Wertung allerdings „nur“ zu Platz fünf. Neben Jung und Klimke musste er noch seiner schwedischen Ehefrau Sara Algotsson-Ostholt den Vortritt lassen. Sie belegte mit der selbst gezogenen Schimmelstute Wega Platz zwei im CIC***. Nun macht sich das Paar Hoffnungen auf einen gemeinsamen Start bei den Olympischen Spielen – wenn auch in getrennten Teams. Die Schweden hatten in der Heide noch mehr Grund zur Freude, denn auch Niklas Lindbäck war mit Mr. Pooh hoch platziert. Er wurde im CIC*** Vierter.
Michael Jung auch im CCI**** vorne
Während Michael Jung in der offenen Deutschen Meisterschaft vom Fleck weg zum Sieg ritt, musste er sich mit Leopin FST in den Vier-Sterne-Prüfung zunächst hinter Lucinda Fredericks mit Flying Finish einreihen. Im Gelände war die Australierin dann aber etwas zu langsam. Jung eroberte die Spitze und gab diese auch im Springen trotz eines Abwurfes nicht mehr ab. Dafür sicherte sich Leopin FST nicht nur den Sieg, sondern auch die noch notwendige formale Qualifikation für London.
Die Leistung des Paares ist um so höher zu bewerten, als nur 28 von 43 Paaren die Prüfung in Wertung beendeten. Komplette Nullrunden waren im Gelände ebenso selten wie im abschließenden Springen. Eine davon ging auf das Konto des Vorjahressiegers Andreas Dibowski (Döhle), der sich mit FRH Butts Avedon damit auf Platz drei in der Endabrechnung verbesserte. Der neunjährige Hannoveraner, ein Sohn von „Dibo“s erstem Championatspferd Andora, hat eine beeindruckende Karriere hinter sich: vom Bundeschampionatssieg über die WM der jungen Pferde bis zum CCI***-Sieg in Boekelo im vergangenen Jahr. „Ich habe mit ihm einen würdigen Nachfolger für Butts Leon. Dessen Fußstapfen sind groß, aber ich denke, er kann sie ausfüllen.“
Endergebnis Luhmühlen
1 Michael Jung/Leopin FST (GER) 32.8 + 0 + 4 = 36.8
2 Lucinda Fredericks/Flying Finish (AUS) 31.8 + 9.2 + 1 = 42.0
3 Andreas Dibowski/FRH Butts Avedon (GER) 35.2 + 8 + 0 = 43.2
4 Andrew Nicholson/Calico Joe (NZL) 41.7+ 0 + 4 = 45.7
5 Charlotte Agnew/Out Of Africa Two (GBR) 40.8 + 2.4 + 4 = 47.2
6 Andrew Hoy/Rutherglen (AUS) 34.8 + 0 + 14 = 48.8
7 Oliver Townend/ODT Sonas Rovatio (GBR) 49.8 + 0 +0 = 49.8
8 Oliver Townend/Armada (GBR) 39.5 + 0 + 12 = 51.5
9 Wendy Schaeffer/Koyuna Sun Dancer (AUS) 49.5 + 2.4 + 0= 51.9
10 Paul Tapner/Inonothing (AUS) 45.3 + 10.4 + 2 = 57.7
Alle Ergebnisse hier www.luhmuehlen.de
Quelle: fn-press / fei-press