JC – Wann darf ich wen unterrichten? Was muss ich können? Diese und viele weitere Fragen stellen sich zahlreiche Pferdebegeisterte, die ihr Hobby zum Beruf machen wollen. Doch welche Ausbildungsmöglichkeiten gibt es überhaupt in Deutschland? Wir haben in unserer mehrteiligen Ausbildungsserie die Infos für euch zusammengefasst. Teil 12 befasst sich mit dem Therapiereiten in Deutschland.
Hippotherapie
Die Ausbildung besteht aus drei Teilbereichen. Zwischen Teil eins und zwei ist ein 20-stündiges Praktikum zu absolvieren. Der Schwerpunkt liegt auf dem physiotherapeutischen Gesamtbehandlungskonzept. Der Absolvent führt nicht nur die Hippotherapie durch, sondern muss auch dafür sorgen, dass die Anforderrungen an die Halle oder den Platz gegeben sind. Ebenso muss er geeignete Aufstiegshilfen zur Verfügung haben (Rampe, Treppe, Lifter, etc.).
Voraussetzungen für die Teilnahme am ersten Kursteil der Weiterbildung:
Staatliche Anerkennung als Physiotherapeut oder Arzt
Mindestens ein Jahr praktische Berufserfahrung als Physiotherapeut
Reitabzeichen 5 (Dressur) und Longierabzeichen 5, alternativ Westernreitabzeichen 4 oder IPZV-Reitabzeichen Bronze (alle APO 2014).
Sehr gute Longierkenntnisse und Erfahrung am Langzügel werden empfohlen.
Erweitertes Führungszeugnis (nicht älter als sechs Monate)
Für Ärzte: Beratungsgespräch mit der Lehrgangsleitung (individuell kann ein zusätzliches siebentägiges Praktikum in einer neurophysiologischen Abteilung oder physiotherapeutischen Praxis notwendig sein)
Voraussetzungen für die Teilnahme am zweiten und dritten Kursteil der Weiterbildung:
Erfolgreiche Teilnahme an Teil 1
20-stündiges Hippotherapie Praktikum unter Anleitung eines Hippotherapeuten (DKThR)
Schriftliche Beobachtungsaufgabe. (Abgabe vier Wochen vor Beginn Teil 2)
Inhalte:
Teil 1: Auswahl und Ausbildung eines geeigneten Pferdes für die Hippotherapie
Praxis: Langzügelarbeit und Longieren Ausgleichsarbeit, Tierschutz, Sicherheit Bodenarbeit, Analyse des Bewegungsablaufs und Bewegungsdialogs Mensch – Pferd
Teil 2 und 3:
Beachtung medizinischer Grundlagen aus den Bereichen Neurologie, Innere Medizin und Orthopädie
Umsetzung und Durchführung von Behandlungskonzepten in der Hippotherapie bei Erwachsenen und Kindern mit verschiedenen Krankheitsbildern
Befunderhebung und Diagnostik bei Erwachsenen und Kindern
Verlaufskontrolle und Dokumentation
Indikationen und Kontraindikationen; Behandlungsgrenzen Hilfsmittel
Ziel- und Verlaufsgespräche mit Patienten und deren Angehörigen
Gestaltung kindgerechter Behandlungseinheiten/Einbindung pädagogischer Elemente
Transfer in andere Maßnahmen im Therapeutischen Reiten Recht und Versicherung
Nähere Details zu der Ausbildung findest du hier
Heilpädagogische Förderung mit dem Pferd
Diese Ausbildung wird berufsbegleitend über zwei Jahre angeboten, wobei Teilprüfungen in jedem Modul erfolgen. Die Ausbildung umfasst das heilpädagogische Voltigieren und Reiten. Die Schwerpunkte liegen auf heilpädagogische Maßnahmen zur ganzheitlichen und individuellen Förderung von allen Altersklassen.
Voraussetzungen:
Abschluss eines einschlägigen Fachschulbildungsgangs des Sozialwesens oder Nachweis einer mindestens gleichwertigen pädagogischen/psychologischen Vorbildung.
Beispielsweise: Berufsausbildung zum Erzieher, Heilerziehungspfleger, Heilpädagoge, Studium der Sozialpädagogik, Psychologie, Heilpädagogik oder Vergleichbares. Die Anerkennung der beruflichen Qualifikation liegt beim Berufskolleg.
Trainer C Qualifikation im Reiten oder Voltigieren (Basissport) der Deutschen Reiterlichen Vereinigung e.V (FN) und seiner Anschlussverbände, z. B. IPZV, Western. Alternativ kann beim DKThR die „Qualifikation zum Umgang mit dem Pferd im sozialen und gesundheitlichen Bereich“ (UPSG) als Eingangsvoraussetzung erworben werden. Der Nachweis muss spätestens bis zum 5. Modul erbracht werden.
Inhalt:
Einführung in die Weiterbildung, Therapiepferdeausbildung Teil 1, Rechts- und Versicherungsfragen Teil 1: Basismodul Grundlagen
Modul 2: Vertiefung der Grundlagen, pädagogische Grundlagen, heilpädagogische Förderung mit dem Pferd im Einzelsetting
Modul 3: Therapiepferdeausbildung Teil 2, Heilpädagogisches Voltigieren, Psychomotorik
Modul 4 Teil a) Spiele am Pferd, Integrative Arbeit,
Modul 4 Teil b) Selbsterfahrung, Supervision, Kollegiale Beratung
Modul 5: Therapiepferdeausbildung Teil 3, Vertiefung des Heilpädagogischen Voltigierens, Modul 6: Übergänge zum Reiten, Elternarbeit
Modul 7: Vertiefung des Heilpädagogischen Reitens, Erlebnispädagogik und psychotherapienahe Arbeitsweisen
Modul 8 : Teil a) Theaterprojekte, Teil b) Selbsterfahrung, Supervision, Kollegiale Beratung
Modul 9: Rechts- und Organisationsfragen, Projektmanagement
Modul 10: Prüfung
Nähere Details zu der Ausbildung findest du hier
Reiten für Menschen mit Behinderung
Bei der dreiteiligen Ausbildung liegt der Schwerpunkt darauf, verschiedene Beeinträchtigungen der Reitschüler zu kennen. Der Absolvent führt nicht nur die Arbeit mit beeinträchtigten Menschen durch, sondern muss auch dafür sorgen dass die Anforderrungen an die Halle oder den Platz gegeben sind. Ebenso muss er geeignete Aufstiegshilfen zu Verfügung haben (Rampe, Treppe,Lifter).
Voraussetzungen:
Trainer C Reiten
Nähere Details zu der Ausbildung findest du hier
Ergotherapeutisches Behandlung mit dem Pferd
Diese Ausbildung gliedert sich in drei Teilbereiche wo zwischen Teil eins und Teil zwei ein 20 stündiges Praktikum absolviert werden muss. Die Schwerpunkte dieser Ausbildung liegen auf der Behandlung der Grundlagen des sensomotorisch-perzeptiven, motorisch-funktionellen und psychisch-funktionellen sowie Wahrnehmung und Verhalten.
Voraussetzungen:
• Staatlich anerkannte Ergotherapeutische Ausbildung und mindestens eine einjährige Berufserfahrung
• Trainer C Reiten (LINK Teil 1) oder Voltigieren (LINK Teil 2)
Nähere Details zu der Ausbildung findest du hier
Weitere Informationen über Therapeutisches Reiten findest du hier
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.