Die Organisatoren des neuen Springsportformats Global Champions League (GCL) und der Weltverband des Pferdesports (FEI) werden sich einfach nicht einig. Bereits seit Juni diesen Jahres wird vor verschiedenen Instanzen gegeneinander gekämpft, bislang hatte die FEI dabei stets das Nachsehen. Dies veranlasse FEI Präsident Ingmar De Vos in einer offiziellen Pressemitteilung zu einer klaren Ansage: Man wolle mit allen möglichen rechtlichen Mitteln gegen den Start der Serie vorgehen (EQWO.net berichtete). Momentan steht dabei das Thema Tierschutz im Fokus.
De Vos gab verschiedene Gründe an, warum man den Start der GCL verhindern wolle. Unter anderem könne man das Wohlbefinden der Pferde und die sportliche Integrität bei von der FEI nicht anerkannten Events wie der GCL nicht garantieren.
Diese Aussagen bewegten die GCL Organisatoren dazu, ihrerseits einen Brief an die FEI beziehungsweise deren Rechtsabteilung zu schreiben. Verfasst wurde er von Fred van Lierop, einem Anwalt der GCL.
In dem Brief schreibt Van Lierop unter anderem, dass das Argument über das Wohlbefinden der Pferde irreführend sei, da die Organisatoren sich dazu verpflichten können, den FEI Reglements zu folgen oder sogar eigene aufzustellen, die genau so strikt oder noch strikter sind. Immerhin „habe die FEI, auch wenn sie es der Öffentlichkeit vermitteln will, kein Monopol auf das Wohlbefinden der Pferde und die Integrität des Sports.“
„Sollte das also der Grund für den Widerstand der FEI gegen die GCL sein, ist die Pressemitteilung schlichtweg missverständlich und wir werden darauf reagieren.“
Man habe bei den Global Champions Tour Events, in deren Rahmen die GCL stattfinden wird, noch nie Probleme mit dem Wohlergehen der Pferde oder Doping gehabt. Außerdem würden bei der GCL die selben von der FEI anerkannten Veterinärteams anwesend sein, wie bei der Global Champions Tour – es ist schließlich die selbe Veranstaltung.
Van Lierop wiederholte weiters, dass man nichts gegen die Reglements der FEI hätte und sprach erneut die Einladung aus, dass die FEI alle Anti-Doping- und Medikationskontrollen bei der Global Champions League durchführen könne – und zwar auf Kosten der GCL.
„Es stimmt auch nicht, dass die FEI kein Recht hätte, die Anti-Doping- und Medikationskontrollen bei nicht anerkannten Events durchzuführen oder bei entsprechenden Verstößen Strafen zu verhängen“, so Van Lierop. Dies sei in den FEI Reglements nirgendwo festgeschrieben. Es besteht also kein Grund, warum die FEI bei der GCL keine Kontrollen durchführen darf.
„Wir haben die FEI nun mehrmals dazu eingeladen, bei den GCL Events alle von ihnen gewünschten Kontrollen durchzuführen. Sollte die FEI sich jedoch weiterhin weigern ihre Pflicht zu erfüllen, bleibt als einziger Grund die Wahrung der eigenen kommerziellen Interessen.“
Quelle: horsetalk.co.nz
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