Souveräner Sieg von Ephraim
Zu Christi Himmelfahrt am 14. Mai wurde auf der Berliner Galopprennbahn Hoppegarten das 44. Oleander-Rennen gelaufen, das mit 3.200 Metern zu den längsten Gruppe III-Galopprennen in Deutschland zählt. Ein weiterer Tageshöhepunkt war das erste BBAG Auktionsrennen, das in diesem Jahr gelaufen wurde. Insgesamt wird es 19 BBAG Auktionsrennen in Deutschland und der Schweiz geben. Die Gesamtdotierung der Rennen liegt bei über 1,1 Millionen Euro.
Es gab in Hoppegarten an diesem Tag so manchen Überraschungssieger und nur Kenner hatten den vierjährigen Wallach Ephraim im 44. Oleander-Rennen auf dem Wettschein als Sieger stehen, der von Championtrainer Markus Klug in Köln trainiert wird. Eugen Frank, der durch einen privaten Unfall fast nicht mehr in der Rennsattel zurück gekehrt wäre, legte taktisch einen äußerst klugen Ritt hin. Er ging mit Ephraim gleich nach dem Start in Führung und legte eine nicht gerade eilige Pace hin. Er dirigierte den Rest des Feldes über die Distanz von 3.200 Metern nach belieben, das er mit seiner Hinhaltetaktik erfolgreich müde gemacht hatte.
Oleander (1924 – 1947) war eines der erfolgreichsten Pferde des deutschen Galopprennsports, den vor allem Härte auszeichnete. Von den 23 Rennen, die er in seinem Leben bestritt, gewann er 19. Trainiert wurde er natürlich in Hoppegarten.
Einen weiteren Überraschungssieger gab es mit Ice Man Star im BBAG Rennen, ebenfalls von Markus Klug trainiert und mit Eugen Frank im Sattel, der zwei Tagessiege für sich verbuchen konnte. Der dreijährige Hengst Ice Man Star trug mit 59 kg das Höchstgewicht. Allerdings nutzte Eugen Frank einen Reitfehler von Andrasch Starke aus, der mit Drummer fast wie der sichere Sieger aussah und dann von Ice Man Star am grünen Tisch abgefangen wurde.
Das erste Rennen konnte der dreijährige Hengst Twilight aus dem Hoppegartener Quartier von Uwe Stech mit Dennis Schiergen gewinnen, der die dreijährige Stute Arizona mit Adrie de Vries auf Platz zwei verwies.
Jungleboogie unter Rene Piechulek hieß der verdiente Sieger des zweiten Rennens, der den favorisierten Mondello unter Andrasch Starke dann doch nicht siegen ließ. Das feine Dresdner Formpferd Mr Beauregard kam hier unter Andre Best auf den dritten Rang ein.
Das dritte Rennen stand für den halleschen Starter Bor mit Vinzenz Schiergen unter keinem guten Stern, denn der fünfjährige Wallach wurde im Finish behindert und musste vom Jockey wieder aufgenommen werden. Die Rennleitung überprüfte zwar den Rennverlauf, beließ es aber bei dem Einlauf, weil die Behinderung erst kurz vor dem Ziel erfolgte. Somit hieß der Sieger Apoleon, ein Halbblut, der die Pechsträhne in Hoppegarten von Bayarsaikhan Ganbat beendete. Auf den zweiten Platz galoppierte Reality mit Alexander Pietsch für den Hoppegartener Trainer Roland Dzubasz.
Der Dresdner sechsjährige Hengst Burschentanz liebt die Bahn in Hoppegarten und gewann beeindruckend das fünfte Rennen unter Eduardo Pedroza. Trainer Lutz Pyritz meinte im Absattelring zu Burschentanz´ Sieg: „Eddie meinte, da ist noch was im Tank drin.“
Der beständige sechsjährige Hengst Alberto Hawaii unter Eduardo Pedroza, der mit 60 kg das Höchstgewicht im siebten Rennen trug, musste sich dem nur 53 kg tragenden vierjährigen Hengst Gone By unter Eddy Hardouin knapp geschlagen geben.
Das achte und letzte Rennen des Tages gewann die sehr gut gezogene vierjährige Stute Summershine, die mit 62 kg Höchstgewicht trug und Bayarsaikhan Ganbat zum zweiten Tagessieg verhalf.
Die Leistung des zweitplatzierten fünfjährigen Hengstes Alwin unter Vinzenz Schiergen, der in Halle von Angelika Glodde trainiert wird, war bemerkenswert. Es war sein erster Start nach einer siebenmonatigen Verletzungspause.
7.200 Zuschauer kamen zum Herrentag nach Hoppegarten und genossen die acht spannenden Rennen.
Ergebnisse:
(Pferd, Jockey, Besitzer, Trainer)
Abkürzungen: Skl. = Scheuklappen, H = Halbblut
1. ALTANO-Rennen
Kategorie D – 1.800 Meter
1. Twilight – D. Schiergen, Stall Turffighter, U. Stech
2. Arizona – A. de Vries, Gestüt Ittlingen, J. Hirschberger
3. Wirbelwind – W. Panov, Frau Dr. Dr. Chr. Otto, H.-J. Gröschel
2. Preis vom Herrensee
Ausgleich III – Kategorie D – 2.000 Meter
1. Jungleboogie – R. Piechulek, Stall Nizza, Chr. Freiherr von der Recke
2. Mondello – A. Starke, Gestüt Höny-Hof, W. Hickst
3. Mr Beauregard (USA) – A. Best, Stall Dominique, Frau C. Barsig
3. Preis vom Straussee
Ausgleich III – Kategorie E – 1.800 Meter
1. Apoleon (H) – B. Ganbat, V. F. Schleusner, Frau A. Schleusner-Fruhriep
2. Reality – A. Pietsch, Horse Racing Berlin, R. Dzubasz
3. Bor, Skl. – V. Schiergen, U.-Th. Kühn, Frau A. Glodde
4. BBAG Auktionsrennen
Kategorie C – 1.600 Meter
1. Ice Man Star – E. Frank, Racing Viktoryia, M. Klug
2. Drummer – A. Starke, Stall Nizza, P. Schiergen
3. Sanandaj (IRE) – E. Hardouin, Darius Racing, A. Löwe
5. Preis vom Stienitzsee
Ausgleich II – Kategorie D – 1.600 Meter
1. Burschentanz – E. Pedroza, H. Gentsch, L. Pyritz
2. Sha Gino – J. Bojko, Besitzertrainer F. Lippitsch
3. Sarisha – E. Frank, Th. Löchel, L. Pyritz
6. Comer Group International 44. Oleander-Rennen
Gruppe III – Kategorie A – 3.200 Meter
1. Ephraim (GB) – E. Frank, Stall Reckendorf, M. Klug
2. Swordshire – E. Pedroza, Stall Challenger, W. Glanz
3. Walzertakt – R. Piechulek, Gestüt Aesculap, J.-P. Carvalho
7. Preis vom Müggelsee
Ausgleich II – Kategorie C – 2.200 Meter
1. Gone By – E. Hardouin, Stall Ullmann, J.-P. Carvalho
2. Alberto Hawaii – E. Pedroza, V. F. Schleusner, Frau A. Schleusner-Fruhriep
3. Fair Trade – W. Panov, P. Gollmann, H. – J. Göschel
8. Preis vom Seddinsee
Ausgleich IV – Kategorie F – 2.000 Meter
1. Summershine (IRE) – B.. Ganbat, V. F. Schleusner, Frau A. Schleusner-Fruhriep
2. Alwin, Skl. – V. Schiergen, Rennstall Passendorfer Wiesen, Frau A. Glodde
3. La Grassetta – A. de Vries, Rennstall Labinsky, R. Dzubasz
Weitere Renntage:
24. Mai, Ladies Day
1. Juni, Abendrenntag
15. Juni, Abendrenntag
19. Juli, Hoppegartener Fliegerpreis
8. und 9. August, Grand Prix Meeting
20. September, 3. Renntag der Brandenburger Wirtschaft
3. Oktober, 25 Jahre Deutsche Einheit
www.hoppegarten.com
www.bbag-sales.de
Text © Nadja N. Naumann für EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net
