Auf eine denkbar spannende Entscheidung steuerten die drei Führenden im Damen Einzel – Simone Jäiser (SUI), Lisa Wild (AUT) und Corinne Knauf (GER) heute im ausverkauften Deutsche Bank Stadion zu. Genau ein Tausendstel lag zwischen den Damen auf dem Silber- und Bronzerang, weniger als ein Zehntel zwischen allen drei Voltigiererinnen auf den Medaillenrängen.
Für Corinna Knauf (GER) auf Fabiola W an der Longe von Alexandra Knauf hat es am Ende leider nicht für Gold gereicht. Nach dem Sieg in der ersten Wertungsprüfung (Pflicht), hat die auszubildende zahnmedizinische Assistentin auch die zweite Wertungsprüfung (Kür) gut absolviert. Doch wegen der verpatzten Technik (5. Rang) reichte ihr der fulminante Sieg in der heutigen Finalkür (8.747 ) nicht mehr um EM Gold holen zu können. Gesamt 8.280 Punkte bedeuteten Silber!
Gold ließ sich hingegen Simone Jäiser nicht nehmen. Die 28-jährige Schweizerin lag nach einer souveränen Technik an der Spitze der Zwischenwertung, lieferte heute auf Luk an der Longe von Rita Blieske die zweitbeste und technisch schwierige Kür ab (8.668 Punkte) und holte sich mit gesamt 8.321 Punkten nicht nur zum ersten Mal Gold, sondern auch zum ersten Mal eine Medaille bei einem kontinentalen Championat.
Viel Druck lastete auf den Schultern von Österreichs Medaillenhoffnung Lisa Wild. Ob im Team, bei der Konkurrenz oder in Journalistenkreisen – die Frage des Tages lautete: „Wird Lisa Wild den Salto wagen?“ Und ja, sie wagte ihn! „Oh mein Gott, ich bin so glücklich“, schluchzte Lisa voller Emotionen nachdem feststand, dass sie mit gesamt 8.207 Punkten Bronze gewonnen hatte. „Ich wusste schon in der Früh, dass ich ihn machen werde. Dann während dem Voltigieren war mir klar, dass meine Kür schlampig war. Dann hab‘ ich mir gedacht, dass ich es unheimlich bereuen werde, wenn ich den Salto nicht mache. Ich wollte unbedingt mein Thema rüberbringen. Ob ich dann Vierte oder 15-te bin ist mir egal, aber eine Medaille zu haben oder keine, das war mir nicht egal.“
Den Salto macht Lisa im Training schon locker, auch weil es egal ist ob sie dann mal abrutscht oder nicht. „Beim Wettkampf ist es etwas anderes, da muss ich oben bleiben. Jeder will ihn sehen, jeder will wissen, ob ich es schaffe. Das auszublenden ist extrem schwierig.“
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Trainerin Brigitte Biberger war ebenfalls überglücklich: „Es war ein spannender Tag heute. Schon in der Früh beim Aufstehen wusste jeder worum es geht. Springt sie den Salto oder nicht. Lisa hat den ganz klaren Plan, hat ihn trainiert und kann ihn wieder. Aber es war ja heute das Finale und alles war sehr, sehr knapp. Wir wussten es ist sein oder nicht sein und Lisa zieht es dann einfach durch. Wenn es so ausgeht wie heute, dass wir mit Bronze nach Hause fahren – das ist einfach wunderschön“, die beim Salto nicht mehr nervös ist, weil Lisa schon so viel Routine hat. „Ein großes Ziel ist wieder erreicht – Gesamtweltcupsiegerin, Bronze bei der Europameisterschaft – da ist schon viel erreicht jetzt!“
Auch Manfred Rebel freute sich ungemein: „Das ist eine große Erleichterung und eine riesengroße Freude! Es war wahnsinnig knapp heute – von eins bis vier hätte es alles sein können. Bei den Senioren Damen ist sehr, sehr eng und unheimlich schwierig in die Medaillenränge zu kommen.“
Eine wunderbare Kür legte Daniela Fritz noch zum Abschuss hin und beendete mit gesamt 7.885 Punkten die EM am 5. Rang, gefolgt von Katharina Luschin, die heute ein paar Unsicherheiten hatte und mit 7.789 Punkten Rang sechs belegte.
Wer Lisa Wild übrigens live erleben will, kann das beim Voltigier Weltcup im Rahmen der Mevisto Amadeus Horse Indoors vom 03. bis 06. Dezember 2015 in Salzburg tun. www.amadeushorseindoors.at
Europameisterschaften Damen Einzel
Endstand nach 4 Teilbewerben
1. Simone Jäiser (SUI), Luk, Rita Blieske | 8,321
2. Corinna Knauf (GER), Fabiola, Longe: Alexandra Knauf | 8,28
3. Lisa Wild (AUT), Robin 482, Nina Rossin | 8,207
4. Christine Kuhirt (GER), Fuzzy 17, Stefan Lotzmann | 8,109
5. Daniela Fritz (AUT), Liberty, Veronika Mandl | 7,885
6. Katharina Luschin (AUT), Liberty, Viktoria Mandl | 7,789
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