Pferdesport – Es geht auf Turnier oder zum Auswärtstrainig? Um vor dem ersten Ausflug kein böses Erwachen gibt, empfiehlt sich vor dem Saisonstart ein Check des Pferdeanhängers. Hier einige Tipps aus der EQWO.net-Redaktion.
Viele von uns können es kaum erwarten in die neue Turniersaison zu starten. Nachdem Ziele gesetzt und Trainingspläne erstellt wurden, ist die Motivation meistens noch größer. Doch zu einem erfolgreichen Turnierstart gehört nicht nur die optimale Vorbereitung im Training, sondern auch ein intakter Pferdeanhänger. Denn nur wenn dieser ohne Mängel ist, kann der geliebte Vierbeiner auch ohne Sorge zum nächsten Auswärtstraining oder zum Turnierplatz transportiert werden.
1. Allgemeinzustand
Als ersten Schritt sollte man den Pferdeanhänger im Allgemeinen betrachten: Bei einem Rundgang um das Gefährt sieht man schnell, ob an den Außenwänden, am Dach oder den Fenstern grobe, offensichtliche Mängel bestehen. Entdeckt man Risse oder Verformungen, so sollte man auf jeden Fall eine Werkstatt aufsuchen.
Auch ein Blick ins Innere lohnt sich: Viele Anhänger haben Seitenwände oder Böden mit Holzkern. Werden diese morsch, so sind sie von Pferden leicht durchzutreten. Nasse Stellen gehören fachmännisch überprüft. Vor allem die Versiegelungen, etwa an der Einstiegskante, sind ein kritischer Bereich. Ist diese beschädigt, so kann Feuchtigkeit eindringen und der Boden zu Faulen beginnen. Bei reinen Aluminium-Pferdeanhängern besteht diese Gefahr nicht.
2. Pickerl bzw. TÜV
Genauso wie ein Auto muss auch ein Anhänger regelmäßig zum „Pickerl“, auch bekannt als § 57a-Begutachtung oder TÜV. Hier gilt ebenfalls die „3-2-1-Regelung“, sprich die erste Überprüfung ist drei Jahre nach ersten Zulassung erforderlich. Dann muss der Pferdeanhänger zwei Jahre nach der ersten Begutachtung überprüft werden und im Anschluss jährlich.
Wer mit einem Anhänger ohne gültige Begutachtungsplakette unterwegs ist und aufgehalten wird, dem droht ein Bußgeld. Mit einem Blick auf das „Pickerl“, kann man ganz einfach feststellen, ob dieses noch gültig ist bzw. wann der Anhänger gegebenenfalls zur Begutachtung muss. Zwar gibt es eine dreimonatige Toleranzfrist, allerdings kann man sich potentiellen Ärger sparen, wenn man weiß, wann die nächste Überprüfung fällig ist.
3. Reifendruck & -Profiltiefe
Seid mal ehrlich: Wann habt ihr euch das letzte Mal die Reifen eures Anhängers genau angeschaut? Ein Blick lohnt sich auf jeden Fall, denn nichts ist ärgerlicher als ein kaputter oder platter Reifen kurz bevor man sein Pferd verladen möchte. Oder noch schlimmer wäre ein Defekt während der Fahrt. Natürlich kann es immer vorkommen, dass ein Reifen auch unerwartet kaputt geht, allerdings lassen sich durch einen Check-up schon vorhandene Mängel vorbeugen.
Gibt es Risse oder andere gravierende Abnutzungserscheinungen, so ist ein Reifenwechsel unabdingbar. Auch bei starker Sonneneinstrahlung gilt es, die Reifen zu beobachten. Denn durch die Sonne verlieren die Weichmacher der Gummimischung ihre Wirkung und die Reifen werden spröde.
Bei Reifendruck und Profiltiefe sollte man sich unbedingt an die Angaben des Herstellers richten. Im Zweifel kann man allerdings die Reifen etwas härter aufpumpen, insbesondere vor längeren Stehphasen. Die Tiefe des Reifenprofils muss mindestens 1,6 Millimeter betragen. Allerdings werden üblicherweise drei bis vier Millimeter Profiltiefe vorgeschlagen, um ein sicheres Fahren im Straßenverkehr zu gewährleisten.
4. Lampen & Elektrik
Vor jeder Fahrt mit dem Pferdeanhänger sollte gecheckt werden, ob alle Lichter funktionstüchtig sind. Die elektrische Einrichtung des Pferdeanhängers, die es zu kontrollieren gilt, sind Rück- und Bremslicht, Blinker, Kennzeichenbeleuchtung, Nebelschlussleuchte sowie gegebenenfalls Rückfahrscheinwerfer. Am leichtesten ist die Überprüfung, wenn man zu zweit ist und einfach alle Funktionen nacheinander durchprobiert. Wer den Lichter-Check alleine durchführen möchte, greift am besten auf ein entsprechendes Prüfgeräte zurück. Außerdem muss der Kabelbaum auf Korrosion und Quetschungen überprüft werden. Beim Stecker darf nichts lose sein, da ansonsten die Funktionalität der Elektrik eingeschränkt ist.
5. Bremsen prüfen
Sollte der Pferdeanhänger generell über längere Zeit im Freien stehen und auch dort überwintern, so ist es ratsam Bremskeile zur Sicherung des Anhängers zu verwenden, statt die Handbremse anzuziehen. Denn diese kann leicht festfrieren oder festrosten.
Bremsen sind, wie beim Auto, auch beim Anhänger Verschleißteile und müssen regelmäßig gewartet oder auch mal getauscht werden. Um festzustellen, ob alle Bestandteile der Bremsen auch nach längere Pause optimal miteinander arbeiten, lässt sich am einfachsten testen, indem man einmal stark mit dem leeren (!) Anhänger bremst. Bei dem Bremsvorgang darf dieser auf keinen Fall hüpfen. Stattdessen sollte er gleichmäßig zum Stillstand kommen. Natürlich sollte man hierfür einen geeigneten Straßenabschnitt auswählen.
Weiterführende Links:
>> EQWO.net: „Saisonstart 2025 #1: Deine Ziele für die neue Reitsaison“
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