Springreiten – Max Kühner (T) und Up Too Jacco Blue schafften beim Weltcup-Finale in Riyadh einen versöhnlichen Abschluss und konnten in Finalprüfung III zwei fehlerfreien Runden abliefern. Damit sicherten sie sich gemeinsam mit Julien Epaillard (FRA) und Henrik von Eckermann (SWE) den geteilten Tagessieg. Kühner beendete das Turnier auf Gesamtrang sieben und durfte sich über insgesamt 194.500 € Preisgeld freuen. Den Titel verteidigte in einer sagenhaften Manier Henrik von Eckermann und King Edward – und das, obwohl der schwedische Doppel-Weltmeister beim Abreiten vom Pferd fiel.
Mit drei Prüfungen, die teilweise über mehrere Runden gingen, über vier Tage verteilt, glich das Event in Saudi-Arabien einer Probe für die Olympischen Spiele im Sommer. Österreichs Medaillen-Hoffnung Max Kühner (T) hatte mit Rang acht nach Tag eins tolle Chancen auf eine Spitzenplatzierung. Anders als Henrik von Eckermann oder Julien Epaillard entschied sich der Weltranglisten-Achte jedoch für einen Pferdewechsel und brachte in der zweiten Finalrunde statt Up Too Jacco Blue den zehnjährigen Wallach Julius Caesar. Wie sich herausstellte war der Parcours für den Coleur-Rubin-Sohn noch zu schwer und Kühner rutschte auf Rang 17 im Zwischenranking zurück. Der Vorteil: In der dritten Finalprüfung am gestrigen Samstag (20.4.) konnte er auf einen nach zwei Tagen Pause taufrischen Up Too Jacco Blue zurückgreifen.
Das österreichische Duo lieferte über 160 cm zwei tolle Nullrunden und durften sich über den geteilten Tagessieg freuen. Die Ex-aequo-Platzierten Duos Julien Epaillard auf Dubai du Cedre und Henrik von Eckermann hatten teilweise mehr Mühen fehlerfrei durch den Parcours zu kommen. Also vielleicht doch die richtige Entscheidung für Max Kühner, denn nun ist klar: Up Too Jacco Blue ist definitiv Olympia-Approved, für Julius Caesar braucht für ein Championat noch etwas wenig mehr Zeit.
Titelverteidigung nach Sturz beim Abreiten
Henrik von Eckermann zeigte in Riyadh einmal mehr, warum er und sein 14-jähriger BWP-Wallach King Edward die besten der Welt sind. Nach ihrem Doppel-Weltmeistertitel in Herning, dem Weltcup-Sieg 2023 in Omaha und der Weltranglistenführung seit August 2022 ist das schwedische Duo bei Championaten quasi unschlagbar. Der barhufe King Edward zeigte sich wie so oft in überragender Form und lieferte über insgesamt fünf Runden beim Weltcup-Finale keinen einzigen Abwurf. Und das, nachdem er am Abreiteplatz seinen Reiter aus dem Sattel beförderte:
“Es hilft nicht, nervös oder gestresst zu werden, denn das Pferd spürt alles und King Edward ist sowieso ein sehr, sehr sensibles Pferd, also habe ich ihm, als das passierte, einfach gesagt, mach dir keine Sorgen, lass uns ruhig bleiben und lass ihn nicht spüren, dass alles ein bisschen anders ist, als es sein sollte!”, erklärte von Eckermann sein Vorgehen nach dem Vorfall am Abreiteplatz. Er vermutete, dass das harte Stechen am Donnerstag ein Grund für den Stopp war: “Am Ende bis zum letzten Steilsprung (am Donnerstag) habe ich vielleicht ein wenig übertrieben, aber ich hatte es so satt Zweiter zu sein. Bei den letzten Fünf-Sterne-Prüfungen war ich immer Zweiter und der Grund dafür war glaube ich, dass ich am letzten Sprung immer auf der sicheren Seite aber zu langsam war. Am Ende war es dann ein bisschen zu viel, und dafür habe ich heute den Preis bezahlt”, gab er zu.
Rang zwei ging nach den Zwischenplätzen vier, fünf und eins an Julien Epaillard und seine elfjährige Selle-Francais-Stute Dubai du Cedre. Mit einem Punktestand von vier Strafpunkten nach drei Finalrunden verwiesen sie den bis nach Runde zwei auf Platz zwei rangierenden Peder Fredricson (SWE) und Catch Me Not S auf Rang drei, die am letzten Tag einen Abwurf zu beklagen hatten.
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