REITSPORTNEWS Film Tipp: „Das finstere Tal“ ist der große Gewinner des Deutschen Filmpreises 2014
REITSPORTNEWS Film Tipp
„Das finstere Tal“ ist der große Gewinner des Deutschen Filmpreises 2014
Neun Nominierungen hatte der Heimatwestern „Das finstere Tal“, eine österreichisch-deutsche Koproduktion, erhalten. Acht hat der eigenwillige Western am Freitag, 9. Mai 2014, in Berlin verliehen bekommen und so ganz versteht man nicht wirklich, warum Regisseur Andreas Prochaska die Lola – den deutschen Oscar – für die beste Regie dann doch nicht erhielt. „Das finstere Tal“ entstand überwiegend im Schnalztal in Südtirol – mit der Förderung der Business Location Südtirol, Bayern und Österreich. Unter anderem fördert das Medienboard Berlin-Brandenburg dieses außergwöhnliche Projekt, das zur 64. Berlinale in diesem Jahr im Berlinale Speciale gezeigt wurde.
Sam Riley spielt in „Das finstere Tal“ den geheimnisvollen Fremden aus Amerika namens Greider. © X-Verleih
Produktionsleiterin Stephanie Wagner von Allegro Film (Österreich) war für die durchgehend zwölf Pferde am Set verantwortlich und der Dreh fand Ende Januar bis Anfang März 2013 statt. Zwei schwarze Friesen kamen zusätzlich zum Einsatz in der Szene, wenn die Leiche des jüngsten Sohnes des Brennerbauern im Schlitten heimgefahren wird. In den Szenen, in denen Sam Riley, der den myteriösen Greider spielt, der in ein sehr entlegenes Dorf im Tal in den Bergen kommt, auf einem Pferd sitzt, hat er auf dem Pferd namens „Jonny Walker“ gesessen. In den Szenen, wo es hoch zu Ross im Galopp zur Sache ging, kam der Hengst „Serrano“ unter einem Double zum Einsatz.
Schlitten, Kutschen und Sättel wurden für die Produktion eigens angekauft und den Pferden angepaßt. Selbst an die amerikanische Zäumung und Sattel des Greider-Pferdes wurde gedacht. Aber das ist genau, was diesen großartigen Film auszeichnet: Die Liebe zur Perfektion bis in die Schweifspitze eines Pferdes gedacht. Im Einsatz waren auch andalusische Hengste und die im Griff zu bekommen bei den attraktiven Stuten war nicht ganz einfach. Die Noriker-Hengste, die ebenfalls als vierbeinige Schauspieler am Set im Einsatz waren, nahmen das mit gelassener Ruhe hin.
Untergebracht waren die vierbeinigen Stars in Naturns (Südtirol) im Tal, wo es viel wärmer als auf dem Berg war, wo die Dreharbeiten stattfanden. Es mußte sehr diszipliniert gearbeitet werden, da die Pferde am Set warm gehalten werden mußten und das keine Unruhe entstand, die die Pferde hätte irritieren können.
Paula Beer (Luzi) und Sam Riley haben einige Tage bei Pferdetrainer Friedrich Grud im Waldviertel (Oberösterreich) verbracht, um sich auf ihre Rollen vorzubereiten. Tobias Moretti, der den Brenner-Sohn Hans spielt und dafür als bester männlicher Nebendarsteller die Lola erhielt, kann ohnehin sehr gut reiten. Schwieriger war es für die Schauspieler, die auf dem Rücken eines Noriker saßen. Ein Kaltblut unter dem Sattel ist nicht jedermanns Sache. Mit Pferden zu drehen ist nie ganz einfach und um so schöner ist es, dass sich diese Mühe ausgezahlt hat. Eine grandiose Ehrung für einen grandiosen Film!
„Das finstere Tal“ erzählt die Geschichte eines vermeintlich Fremden, der am Ende in dem von der Außenwelt abgeschiedenen kleinen Dorf nicht nur eine Rechnung aus der Vergangenheit begleicht, sondern die Macht einer Familie brachial bricht, unter die Dorfgemeinschaft gelitten hat.
„Das finstere Tal“ erhielt den Deutschen Filmpreis in folgenden Kategorien:
Bester Spielfilm – LOLA in Silber:
Helmut Grasser, Stefan Arndt – Allegro Film, X Filme Creative Pool
Regie: Andreas Prochaska
Beste darstellerische Leistung – männliche Nebenrolle:
Tobias Moretti
Beste Kamera/Bildgestaltung:
Thomas W. Kiennast
Bestes Szenenbild:
Claus Rudolf Amler
Bestes Kostümbild:
Natascha Curtius-Noss
Bestes Maskenbild:
Helene Lang, Roman Braunhofer
Beste Tongestaltung:
Dietmar Zuson, Christof Ebhardt, Tschangis Chahrokh
Beste Filmmusik:
Matthias Weber
Weiterführende Link:
www.deutscher-filmpreis.de
www.bls.info
www.medienboard.de
www.berlinale.de
Quelle: Nadja Naumann – REITSPORTNEWS – Die Pferdesportagentur
