Pressemitteilung FN Press – Auf den HLP-Stationen Adelsheidsdorf und Schlieckau sind letzte Woche die beiden ersten 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen erfolgreich zu Ende gegangen. In beiden Prüfungsdurchgängen, die erstmals disziplinspezifisch getrennt angeboten wurden, stellten sich jeweils 21 vier- bis sechsjährige Hengste der Bewertungskommission. „Wie auch schon bei der Sportprüfung für Hengste Mitte Februar war auch hier die Resonanz überwiegend positiv“, sagte Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN).
Positiv bewertet wurde insbesondere die Aufteilung der Prüfungen nach dressur- und springbetonten Hengste und die Bewertung nach disziplinspezifischen Merkmalen. „Dadurch dass die Hengste in ihren Schwerpunkten altersentsprechend getestet werden können, erhalten wir aussagekräftigere Ergebnisse als vorher“, so Dr. Miesner. „Früher wurden alle Hengste vor dieselben Anforderungen gestellt, egal wie alt sie waren. Heute entsprechen die Parcours und Standardaufgaben dem jeweiligen Alter der Pferde zum Zeitpunkt der Prüfung. Fünfjährige Hengste werden daher in ihrem jeweiligen Schwerpunkt auf L-Niveau, sechsjährige auf M-Niveau getestet.“
Für die springbetonten Hengste erfolgte die Hengstleistungsprüfung in Adelheidsdorf. Erstmals beobachtete die Bewertungskommission, bestehend aus den Richtern Hubert Uphus und Heino Kracht sowie Stationsleiter Wolfhard Witte, die Hengste bereits bei der Anlieferung unter dem eigenen Reiter und am zweiten Tag beim Freispringen. Nach vier Wochen machte sich dann die Bewertungskommission erneut ein Bild von der Entwicklung der Hengste. Die zweitägige Kontrolle bestand aus einer Überprüfung der Grundgangarten und einem Trainingsspringen unter dem Stationsreiter am ersten Tag sowie dem Springen von Einzelsprüngen und Sprungfolgen unter dem ersten Fremdreiter, Willi Brunckhorst, am zweiten Tag.
Die zweitägige Abschlussprüfung begann wieder mit einer Überprüfung der Grundgangarten und Gymnastiksprüngen unter dem Stationsreiter und endete am 50. Tag mit dem Parcoursspringen und der Rittigkeitsüberprüfung durch den zweiten Fremdreiter, Nils von Hirschheydt. Wie schon bei der Sportprüfung für Hengste erhielten alle Kandidaten sofort anschließend ihre Noten in den Merkmalen sowie einen mündlichen Kommentar.
„Das kam wie schon in Münster-Handorf auch hier und in Schlieckau sehr gut bei den Zuschauern und Hengsthaltern an“, sagte Dr. Miesner. Als Prüfungsbester verließ der für den Zuchtverband Rheinland-Pfalz-Saar angemeldete Peppermint v. Plot Blue – Caretino (Zuchtgemeinschaft: Erwin, Rainer und Thomas Tischer, Lauda-Königshofen; Anmelder: Thomas Bruch, St. Wendel) mit einer gewichteten springbetonten Endnote von 8,78 die Station. Insgesamt konnten alle angelieferten Hengste die Prüfung mit Ergebnis abschließen, fünf von ihnen blieben allerdings unter der vorgegebenen Selektionsgrenze von 7,8.
Ganz ähnlich verlief die 50-tägige Hengstleistungsprüfung für die dressurbetonten Hengsten, die von Peter Mannheims, Jürgen zur Nieden, Trainingsleiter Helmar Bescht sowie den Fremdreitern Philipp Hess und Sandra Frieling bewertet wurden. Auch sie wurden am Tag der Anlieferung zunächst unter dem eigenen Reiter und am zweiten Tag unter dem Stationsreiter vorgestellt.
Bei der Zwischenprüfung stand am ersten Tag die Überprüfung der Grundgangarten und der Rittigkeit unter dem ersten Fremdreiter und am zweiten Tag das Reiten über Gymnastiksprünge unter dem Stationsreiter auf dem Programm. Die Abschlussprüfung setzte sich aus einem Aufgabenreiten unter dem Stationsreiter am 49. Tag sowie einer letzten Überprüfung der Grundgangarten und der Rittigkeit unter dem zweiten Fremdreiter am 50. Tag zusammen.
Dabei erzielte der Hannoveraner Libertad v. Londontime – San Remo aus der Zucht von Mona Diekmeier (Warmsen) und ausgestellt von Ingo Pape, Hemmoor. die höchste gewichtete dressurbetonte Endnote von 9,03. Auch in Schlieckau konnten alle angelieferten Hengste ihre Prüfung mit Ergebnis beenden, lediglich drei blieben mit ihrer Endnote unterhalb der Selektionsgrenze von 7,8.
Die 50-tägigen Hengstleistungsprüfungen auf Station gehören zum Neukonzept der Hengstleistungsprüfung, das unter dem Motto „kürzer, sportlicher, disziplinspezifischer“ steht. Haben die Hengste bestanden, werden sie ins Hengstbuch I eingetragen und sind damit lebenslang für den Deckeinsatz zugelassen. Alternativ dazu können die Hengste ihre endgültige „Lizenz zum Decken“ auch durch eine 14-tägige Veranlagungsprüfung in Kombination mit erfolgreich absolvierten Sportprüfungen für Hengste – jeweils einmal vierjährig und einmal fünfjährig – erzielen.
Ihre Premiere feiern die 14-tägigen Veranlagungsprüfungen vom 1. bis 14. April: für springbetonte Hengste im Brandenburgischen Haupt- und Landgestüt Neustadt (Dosse), für dressurbetonte Hengste in der Hengstleistungsprüfungsanstalt Adelheidsdorf. Weitere Termine sind vom 15. bis 28. April in Schlieckau (Dressur) und Marbach (Springen) sowie vom 5. Mai bis 18. Mai in Schlieckau (Springen) und vom 6. Mai bis 19. Mai in Neustadt/Dosse (Dressur).
Informationen, Teilnehmerlisten und Ergebnisse aller Hengsleistungsprüfungen sind im Internet unter www.hengstleistungspruefung.de zu finden.
Quelle: FN Press