JS | Springreiten – „Ein Pferd ohne Reiter ist immer noch ein Pferd, aber ein Reiter ohne Pferd ist nur ein Mensch.“ – Dieses Sprichwort ist ebenso alt, wie zutreffend. Denn im Pferdesport steht man ohne den passenden Partner unter dem Sattel schlicht und ergreifend schlecht da. Diese Erfahrung hat auch das österreichische Nachwuchstalent Dominik Juffinger aus Tirol gemacht. Doch dank dem Engagement von Freunden aus Österreich und einer großartigen Mäzenin kann er nun weiter an seiner Karriere im Springsattel feilen.
Schwieriger Sprung von der Children- in die Juniorenklasse
Dominik hatte durch die Unterstützung seiner Familie bereits seit jeher sehr gute Pferde zur Verfügung. Neben den großteils von seinem Großvater Hans Trainer selbst gezüchteten Vierbeinern gesellte sich 2012 auch Copido, ein 2003 geborener Westfale von Co-Pilot, dazu. Mit ihm feierte der 16-jährige die bislang größten Erfolge in seiner noch jungen Karriere. Dominik und „Copi“ nahmen an zwei Europameisterschaften teil und holten mit der österreichischen Children Mannschaft 2014 in Arezzo (Italien) sogar die Goldmedaille. Copido ist Dominik auch in der Juniorenzeit ein treuer Partner geblieben, doch die steigenden Anforderungen und die Tatsache, dass Copido Dominiks einziges Pferd für die schweren Springen war, machten sich bemerkbar. Zwar hat Dominik einige vielversprechende jüngere Pferde im Stall, doch von der Teilnahme an Großen Preisen oder gar einem Championat sind diese noch einige Jahre entfernt. Die EM 2017 schien schon abgeschrieben, doch dann kamen Teresa Rochelt, Christian Rhomberg, Christians Mäzenin Carola Lehner und ihr zwölfjähriger Selle Francais Wallach Redley Kerfontaine (Robin II Z x Saphir Rouge) ins Spiel.
A perfect match
„Nach dem ersten Nationenpreis der Saison in Fontainebleau (Frankreich) haben meine Mutter und Teresa telefoniert und die ganze Sachlage besprochen. Teresa meinte, sie lässt sich etwas einfallen“, erzählt Dominik im Interview mit EQWOtv Reporterin Delphine. „Christian hatte den Gedanken, dass Redley Kerfontaine ein passender Partner für mich sein könnte und die Idee mit Carola Lehner besprochen. Sie fand unsere Arbeit gut und meinte, sie kann sich das gut vorstellen. Eine Woche vor dem CSIO Lamprechtshausen bin ich Redley dann am nationalen Turnier dort geritten und war im 1.30 m gleich null. Im Großen Preis über 1.40 m hatten wir noch einen Fehler, aber es war super. Die Woche darauf ging es dann auf das internationale Nachwuchsturnier, wo wir im Einlaufspringen wieder null und platziert waren. Am nächsten Tag haben wir die offene Wertung vom Junioren Nationenpreis dann gewonnen!“
Die EM 2017 ist also definitiv wieder ein Ziel: „Unsere Ziele fokussieren sich definitiv auf die Europameisterschaft. Außerdem werden wir hoffentlich erfolgreich an ein paar Nationenpreisen, Großen Preisen und höheren Springen teilnehmen können. Mein großer Dank gilt neben meiner Familie vor allem Carola, Teresa und Christian, ohne die ich Redley jetzt nicht an meiner Seite hätte!“
Ohne Neid, ohne Missgunst – JA, das geht!
Im Gespräch mit EQWO.net erzählte uns Teresa „Resi“ Rochelt auch ihre Seite der Geschichte. „Christian und ich wollten Dominik einfach helfen, weil wir sehr viel von seiner Reiterei halten. Seine ganze Familie ist super nett und extrem fleißig. Wir haben überlegt welches Pferd passen könnte und dachten erst daran, im Ausland eines für Dominik zu leasen. Christian meinte dann, dass Redley eventuell die richtige Wahl sein könnte. Als er das Carola erzählt hat, meinte sie, dass er ihn nicht leasen muss – sie stellt ihr Pferd Dominik zur Verfügung!
Das wirklich Schräge daran ist, dass alle meinten, dass da irgendein Haken an dem Pferd sein muss, denn warum sollten wir so etwas tun? Oder dass wir irgendeinen Vorteil daraus haben könnten. Dass man aber einmal für jemand anderen etwas Gutes tut – daran denkt niemand. Christian hat Dominik mit dem Einverständnis der Besitzerin eines seiner Turnierpferde gegeben, weil er vor der Zusammenarbeit mit Carola selbst auch nie das Glück hatte, das ihm ein Pferd zur Verfügung gestellt wurde. Als wir Dominiks Mama Helga angerufen haben, dachte sie, es sei ein Scherz. ‚Wir haben ein Pferd für Domi!‘, haben wir gesagt und sie meinte nur: ‚Ja, ja … Ihr wollt’s mich verarschen oder was?‘ Das alles nun so großartig funktioniert und Dominik gleich gewinnen konnte ist genial! Redley Kerfontaine ist ein super Pferd, aber man kann auch nicht jeden draufsetzen. Da muss man schon reiten können. Domi macht das super und wir wünschen den beiden noch ganz viele weitere Erfolge!“
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