Dressur – Sie haben es wieder getan! Die Doppel-Olympiasiegerin Jessica von Bredow-Werndl (GER) und TSF Dalera BB piaffierten zu ihrem zweiten Neumünster-Sieg und knackten ganz nebenbei die 90%-Marke. Cathrine Dufour (DEN) bewies mit ihrem nun dritten Grand Prix-Pferd Vamos Amigos auf Rang zwei einmal mehr ihr Talent für die hohe Ausbildung von Pferden und übernimmt außerdem die Führung im Weltcup-Ranking.
Klein aber fein fanden die VR Classics 2022 in einem deutlich kleineren Rahmen als normalerweise statt. Wieder einmal der Pandemie geschuldet. Dass der Dressur-Weltcup als eine von nur wenigen Stationen in der Saison trotzdem stattfinden konnte, lockte die Weltstars im Sattel in die Holstenhallen von Neumünster (GER).
Allen voran Jessica von Bredow-Werndl (GER), die es sich nicht nehmen ließ mit ihrer 15-jährigen Trakehnerstute Dalera BB ein zweites Mal nach 2020 in Neumünster nach dem Sieg zu greifen. Und das ist ihr mehr als nur gelungen! Im Kurz Grand Prix tanzten die beiden zu 84,395% – neuer persönliche Bestleistung (Achtung: im KURZ Grand Prix) mit einigen Höchstnoten für die Pi-Pa-Tour. Mit der bewährten und so wundervollen Musikkür zu “La-La-Land” setzten sie noch eins drauf und durchbrachen die “Schallmauer” der Dressur: die 90%-Marke. Das Richterkollegium vergab 90,615%, Jessi’s höchsten Score in einer Grand Prix Musikkür, ausgenommen sind nur die beiden Championate 2021 (Olympische Spiele + Europameisterschaften).
Die deutsche Rekordsiegerin Isabell Werth (GER) hatte im Vorhinein drei Pferde genannt, am Ende entschied sie sich gegen Weihegold OLD oder Emilio und nahm stattdessen den zwölfjährigen DSP Quantaz mit, der sich zur Hälfte im Besitz von Victoria Max-Theurer befindet. Im Short GP punktete das Paar mit einer gelungenen Piaffe-Passage-Tour, Fehler in den Zweierwechseln und der spannige Schritt des Brandenburger Hengstes konnten ein “Personal Best” von 78,553% und Rang zwei dennoch nicht verhindern. Die Unstimmigkeiten bei den Zweierwechseln verfolgten Isabell Werth und Quantaz leider bis in die Musikkür am Sonntag, am Ende standen 82,64% zu Buche- Rang fünf in diesem starken Starterfeld.
Am Podium platzierte sich neben Jessica von Bredow-Werndl stattdessen der dänische Superstar Cathrine Dufour (DEN) mit ihrem mittlerweile dritten Grand Prix-Pferd: Vamos Amigos! Der zehnjährige Westfalenwallach im Besitz der Familie Pidgley ist ein richtig heißer Ofen, Cathrine hatte den Vitalis-Sohn jedoch pünktlich zu den Prüfungen bei sich. Nach Rang fünf im Grand Prix am Samstag (77,395%), durfte sich Vamos Amigos in der Kür die Musik von Stallkollege Bohemian “Les Miserables” ausleihen und positionierte sich als Future-Superstar: Zehn Jahre jung und ein Score von 86,725% in seiner zweiten Kür ever.
Platz drei ging in beiden Bewerben an Nanna Skodborg Merrald (DEN) auf der 17-jährigen Atterupgaard’s Orthilia. Die hochtalentierte Stute von Gribaldi überzeugte die Richter mit ihrer kraftvollen Passage, die die Unparteiischen auch über das ständig offene Maul hinwegsehen ließen. Nanna Merrald ritt mit 77,921% (Kurz Grand Prix) und 84,48% (Musikkür) ebenfalls zweimal zu persönlicher Bestleistung.
Die beiden österreichischen Teilnehmerinnen, Victoria Max-Theurer (OÖ) und Timna Valenta-Zach (ST), hatten weniger Glück. Der zwölfjährige Westfallenwallach Abegglen FH NRW zeigte unter der Rekord-Staatsmeisterin Vici Max-Theurer Nerven und war noch etwas heiß. Im Kurz Grand Prix, wie auch in der Musikkür, für die sich das Paar als 15. noch qualifizierte, gab es bei einer Piaffe ein Missverständnis, doppelt teuer: auch die Noten für die Übergänge waren dadurch niedrig. Nachhaltig positiv bleibt aber die Kür der beiden in Erinnerung, mit superschöner Musik und einer Interpretation für “8,4”.
Auch Timna Valenta-Zach’s zwölfjähriger Farant hatte im Kurz Grand Prix ordentlich Energie und zeigte eine noch “wilde” Prüfung beim ersten Turnier der Saison. Den nächsten Versuch starten die beiden in nur zwei Wochen bei der Weltcup-Etappe in s’Hertogenbosch (NED)!
Weiterführende Links:
>> FEI Weltcup-Ranking
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