London Olympic News
Licht und Schatten im heutigen Grand Prix
London 2012/ Dressur. Österreichs Dressur-Aushängeschild Victoria Max-Theurer und ihr „Augustin OLD“ qualifizierten sich mit 73,267% im Grand Prix (Rang 17) für den Grand Prix Special am 7. August. Renate Voglsang erreichte mit „Fabriano“ 69,635% und verpasst damit den Einzug in den Grand Prix Spezial knapp. Charlotte Dujardin (GBR) wird mit „Valegro“ Erste (83,664%) vor der Niederländerin Adelinde Cornelissen mit „Parzival“(81,678).
Victoria Max Theurer mit „Augustin OLD“ © Michael Rzepa
„Ich war nicht unzufrieden. Es waren sehr viele schöne Lektionen wie die Passagen und Pirouetten. Leider schöpften wir bei den Einserwechseln unser Potential nicht zu 100% aus. Es ist ein beeindruckendes Stadium und man hat ja nur kurz Zeit sich nach seinem Einritt zu akklimatisieren“, so Victoria Max-Theurer kurz nach ihrem Ritt. Für eine solide, schöne Darbietung erreichte das Duo 73,267 Prozentpunkte und qualifizierte sich damit für den Grand Prix Special am Dienstag. Für die nächste Aufgabe zeigte sich die Oberösterreicherin voll motiviert: „Jetzt haben wir drei Tage bis zum Special, da werden wir versuchen ein Schäuferl drauf zu legen.“
Kein Grand Prix Special für Renate Voglsang
„Fabriano hat tolle Trainings absolviert, war in einer super Verfassung und war kurz vor unserem Grand Prix-Start noch sehr locker. Beim Grand Prix selbst war es dann ein bisschen mühsam, es gab aber keine gröberen Fehler“, erzählt Renate nach ihrem ersten Olympia-Start. War der Einerwechsel heute eine kleine Schwachstelle, punkte „Fabriano“ vor allem bei seiner großen Stärke, dem Schritt.
Renate Voglsang mit “Fabriano” © Michael Rzepa
Mit 69,635 Prozentpunkten verpasste so Renate Voglsang ihr Optimal-Ziel – das Erreichen der 70%-Marke und ein Einzug in den Grand Prix Special – nur ganz knapp. „Ich konnte mich sehr gut auf meinen Ritt konzentrieren und alles rund um mich auszublenden. Erst auf der letzten Schlusslinie blickte ich mal rund um mich und es war einfach gigantisch. Schade, dass man es gar nicht so wirklich genießen kann, schließlich sollte man sich ja auf den Ritt konzentrieren“, fasste Renate Voglsang dann doch ein wenig enttäuscht zusammen, denn sie wusste, da wäre vielleicht mehr drinnen gewesen.
Charlotte Dujardin (GBR) geht mit „Valegro“ in Führung
Ein spannendes Kopf-an-Kopf-Rennen lieferten sich die deutschen und britischen Dressurreiter bei den Olympischen Spielen im Greenwich Park in London. Gestern führten die Briten mit Carl Hester mit „Uthopia“ und Laura Bechtolsheimer mit „Mistral Hojris“, heute holte Deutschlands Kristina Sprehe mit „Desperados“ auf. Der Stand nach dem Grand Prix: Charlotte Dujardin (GBR) wird mit 83.663% Erste vor Niederländerin Adelinde Cornelissen mit „Parzival“ (81,678) und den zwei Deutschen Langhaneberg mit 81.140% und Sprehe mit 79.119%.
Großbritannien führt in der Mannschaftsprüfung
Die britische Equipe rangiert nach der ersten Mannschaftsprüfung, dem Grand Prix, mit einem Durchschnitt von 79,407 Prozent knapp vor dem deutschen Team mit 78,845 und deutlich vor den Niederländern (76,809).
Wettkampf-Modus: Dressur
Die Dressur ist während der Spiele in drei Teilprüfungen unterteilt: zunächst der Grand Prix am ersten und zweiten Wettkampftag, dann der Grand Prix Special am dritten Wettkampftag und die Grand Prix Kür als Finalprüfung am vierten Wettkampftag. Insgesamt sind 50 Einzelreiter für den Grand Prix zugelassen, die 30 Mannschaftsreiter eingeschlossen.
Der Grand Prix ist die erste Prüfung, die an den ersten beiden Wettkampftagen absolviert wird und dient sowohl als Mannschaftsprüfung, als auch als erste Qualifikation für die Einzelwertung.
Nach der ersten Phase, dem Grand Prix, qualifizieren sich die besten sieben Teams (einschließlich aller Teams auf Platz sieben) und die besten 11 Einzelreiter (einschließlich aller auf Rang 11 Platzierten), die nicht bereits als Team-Mitglied qualifiziert sind, für den Grand Prix Special.
Olympiamannschaftssieger wird jene Mannschaft, die nach Division der Summe der drei Einzelreiterergebnisse des Grand Prix und Grand Prix Specials die höchste Wertnote erreicht.
Wiederum die besten 18 Paare aus dem Grand Prix Special erhalten die Startberechtigung für die Finalprüfung am vierten Wettkampftag, die Grand Prix Kür. Für die Vergabe der Medaillen werden die Ergebnisse der Grand Prix Kür herangezogen.
Ergebnislink Grand Prix de Dressage
Das Programm der Dressurreiter:
02 August Individual Dressage Grand Prix
03 August Individual Dressage Grand Prix
07 August Individual Dressage Grand Prix Special
09 August Individual Dressage Grand Prix Freestyle
Das Interview mit Renate Voglsang und Victoria Max-Theurer führte Ernst Kopica in London.
Quelle: OEPS