Leipziger Reit- und Rennverein Scheibenholz e.V.
Vierter Renntag in Leipzig bot für Wetter schwer einzuschätzende Rennen
Nadja Nauman – Mit einem Überraschungssieg begann der vierte Renntag im Leipziger Scheibenholz am 4. August 2012, der für die Wetter sehr schwer einzuschätzende Rennen zu bieten hatte.
Pharloc an der Innenseite auf Siegerkurs im 4. Rennen © Nadja Naumann
Das für bisher zweijährige sieglose Pferde ausgeschriebene Rennen über die Distanz von 1.000 Metern hatte auch ein Pferd aus Tschechien am Start, die Fuchsstute Nee l´amour. Sie gehört zum ersten Jahrgang ihres Vaters Egerton, der mit sieben Jahren 2008 nach 2006 zum zweiten Mal den IDEE-Hanse-Preis, einem Gruppe II-Rennen, in Hamburg-Horn gewann. Torsten Mundry saß damals im Sattel in dem von Peter Rau in Warendorf für den Stall Reckendorf trainierten und vom Gestüt Röttgen gezogenen Hengst. Egerton gehört momentan zu den am stärksten gefragten Deckhengsten in Tschechien, wo er im Gestüt Napajedla zuhause ist. Entschieden wurde das Rennen für die Youngster ganz knapp auf der Zielline. Nee l´amour mit Jozef Bojko im Sattel fing New Fortuna mit Benjamin Clös ab und der führende Luca Haenni mit Rene Piechulek musste sich mit dem dritten Platz zufrieden geben. Die Dreierwette zahlte unglaubliche 6.852 Euro und nach dem Jubelschrei zu urteilen, der aus Richtung Tribüne nach Bekanntgabe des Rennergebnisses kam, hatte jemand richtig getippt.
Für den belgischen Jockey Stephen Hellyn wären es zwei Siege mehr gewesen, wenn er mit seinem Auto nach Leipzig nicht im Stau gestanden hätte. Im zweiten Rennen stieg für den Belgier Publikumsliebling Eduardo Pedroza in den Sattel von Dalida und gewann mit der in den Farben des Gestüts Röttgen laufenden dreijährigen Fuchsstute. Ein älterer Herr rief Pedroza vor dem Rennen, wie er in Richtung Geläuf geführt wurde, zu: „Lass dich nicht übers Ohr hauen, Eddy!“ Hat er auch nicht …
Sieger im 7. Rennen, Naaseh unter Stephen Hellyn © Nadja Naumann
Auch Hellyns gebuchter Ritt im dritten Rennen auf Quarterback Jack wurde ein voller Erfolg für Rene Piechulek. Cosinus unter Filip Minarik, trainiert von Angelika Glodde in Halle/Saale, sah eine Zeitlang als Sieger aus, aber dem blendend aussehenden vierjährigen Hengst fehlt es anscheinend an Selbstvertrauen, als Erster über die Ziellinie galoppieren zu wollen. Man hatte fast das Gefühl, dass der Hengst nach einbiegen in die Zielgerade selber auf die Bremse ging. Das Zeug zum Siegen hat der dunkelbraune Beau physisch gesehen auf alle Fälle.
Sieger im 3. Rennen Quarterback Jack geniesst die kalte Dusche © Nadja Naumann
Wahres Horsemanship zeigte Filip Minarik im 4. Rennen. Wie heißt es so schön, Alter schützt vor Torheit nicht, in dem Fall des 14jährigen dunkelbraunen Wallachs heißt es wohl eher Alter schüzt vor Siegen nicht. Minarik kanterte den Wallach, stieg ab und führte das Pferd zu Fuß an die Startmaschine. Percival Dalton mit dem Auszubildenden Bayarsaikhan Ganbat sah fast wie der Sieger auf, aber Minarik legte einen maßgeschneiderten Siegesritt hin.
North Bay auf den Weg zum Führring im 4. Rennen © Nadja Naumann
Chairlady sah im Führring für das 5. Rennen top aus, aber die vierjährige Stute war das blanke Nervenbündel, die sich in ihrer Ungestümtheit auch noch eine Wunde an den Nüstern zu zog, als sie ihre Nase in die stachlige Hecke des Führrings steckte. Annika Rosenbaum bekam die Stute zwar halbwegs wieder runter und konnte sie beim Aufgalopp beruhigen, aber diese Kraftaufwendungen haben der Stute möglicherweise den Sieg gekostet, der man dem kleinen muskulösen Pferd gegönnt hätte. Die neunjährige Pythonga zog souverän mit Jozef Bojko an Chairlady vorbei und wiederholte ihren Sieg vom 14. Juli 2012 in Leipzig. Auf Platz drei galoppierte die von Angelika Glodde trainierte vierjährige Stute Mona Mharadona mit Filip Minarik
Concordia war bei den Wettern stark im 6. Rennen gefragt und sie gewann mit Eduardo Pedroza überlegen den wettenleip cup. Im 7. Rennen und Höhepunkt des Renntages sah Willow von den fünf Startern am besten aus. Dieser wunderschöne Hengst mit Eduardo Pedroza konnte den lange führenden Naaseh mit Stephen Hellyn allerdings den Sieg nicht streitig machen. Hellyn ritt den vierjährigen braunen Wallach mit einer sehr klugen Taktik, dessen Sieg nicht auch nur für eine Sekunde in Gefahr war. Wacker hat sich in diesem Ausgleich III-Rennen die dreijährige Stute Loonita mit Alexander Pietsch als einzige Lady des Feldes auf Rang drei geschlagen.
Alexander Pietsch und Loonita im 7.Rennen © Nadja Naumann
„Der Pietsch kommt nicht ohne eine Siegchance nach Leipzig, der gewinnt das Rennen jetzt garantiert“, meinte ein älterer Herr, der seit 1962 die Galopprennbahn im Scheibenholz besucht. Er sollte recht behalten, denn das letzte Rennen des Tages entschied Alexander Pietsch auf dem neunjährigen braunen Hengst Dangus überlegen für sich.
Dangus siegt unter Alexander Pietsch im 8. Rennen © Nadja Naumann
Über 2.500 Zuschauer kamen bei hochsommerlichen Temperaturen ins Scheibenholz. Leipzig war an diesem Tag die einzige offene Rennbahn in Deutschland und der Wettumsatz betrug 84.090,38 Euro, davon waren 53,8 Prozent Außenwette. Jeweils zwei Tagessiege kamen auf das Konto von Jozef Bojko und Eduardo Pedroza.
Eduardo Pedroza auf Willow im 7. Rennen © Nadja Naumann
Ergebnisse:
1. Rennen: Preis der L.E. Event Area Projektmanagement GmbH
Kategorie D – 1.000 Meter
Für 2-jährige sieglose Pferde
1.Nee l´amour – Jozef Bojko, Stall Negra/Tschechien
2.New Fortuna – Benjamin Clös, Galoppclub Lips 92
3.Kanasubigi (GB) – Alexander Pietsch, Litex Commerce AD
2. Rennen: „Ur-Krostitzer Pilsner Cup“
Kategorie D – 1.600 Meter
Für 3-jährige sieglose Pferde
1. Dalida – Eduardo Pedroza, Gestüt Röttgen
2. Gonscharga – Filip Minarik, Stall Benedictus
3. Cariero – Rene Piechulek, Stall Nizza
3. Rennen: Preis des Sportbürgermeisters der Stadt Leipzig
Kategorie E – 1.850 Meter
Für 4-jährige und ältere sieglose Pferde
1. Quarterback Jack (IRE) O. – Rene Piechulek, Stall Traberfreunde
2. Cosinus – Filip Minarik, Dr.K.-O. Zirkler
3. Niacenza Skl. – Annika Rosenbaum, H.-H. Jörgensen
4. Rennen: Preis der Hausmaxx Facility Management Unternehmensgruppe
Ausgleich IV – Kategorie F – 1.850 Meter
Für 4-jährige und ältere Pferde
1. Pharloc – Filip Minarik, Frau E. Roser und E. Schäfer
2. Percival Dalton – Bayarsaikhan Ganbat, Frau K. Thiel
3. True Spirit Sb. – Eduardo Pedroza, Stall El Questro
5. Rennen: Preis des Ehrenpräsidenten des LRRS
Ausgleich IV – Kategorie F – 1.600 Meter
Für 4-jährige und ältere Pferde
1. Pythonga – Jozef Bojko, Stall Greitis
2. Chairlady Skl. – Annika Rosenbaum, H.-H. Jörgensen
3. Mona Mharadona – Filip Minarik, Rennstall Passendorfer Wiesen
6. Rennen: wettenleip Cup
Ausgleich III – Kategorie D – 1.600 Meter
Für 3-jährige und ältere Pferde
1. Concodia Sb. – Eduardo Pedroza, Rennstall Franken
2. Banda Sea (IRE) – Josef Bojko, F. Lippitsch (F. Lippitsch)
3. Chairman – Annika Rosenbaum, H.-H. Jörgensen (H.-H. Jörgensen)
7. Rennen: Preis des Leipziger Reit- und Rennvereins Scheibenholz
Ausgleich III – Kategorie D – 2.000 Meter
Für 3-jährige Pferde und ältere Pferde
1. Naaseh (GB) – Stephen Hellyn, L.v.d. Meulen
2. Willow – Eduardo Pedroza, Th. Klug
3. Loonita – Alexander Pietsch, Stall Simon-Pesch
8. Rennen: Preis der neuen Scheibenholz Tribüne
Ausgleich IV – Kategorie E – 2.000 Meter
Für 3-jährige und ältere Pferde
1. Dangus – Alexander Pietsch, Stall Greitis
2. Intercom (GB) – Benjamin Clös, Stall Mohnblume
3. Brisk Lady – Filip Minarik, Stall Edoras
Der nächste Renntag:
6. Oktober 2012
Weiterführende Link: www.galoppimscheibenholz.de
REITSPORTNEWS – Die Pferdesportagentur – Nadja Naumann