Pressemitteilung – Das war eine Überraschung beim Weltfest des Pferdesports, CHIO Aachen, denn der erste Teil des Lambertz Nationenpreises der Dressurreiter, der Grand Prix, endete noch anders als allgemein erwartet: Führung für die USA vor Deutschland. Aber nach dem heutigen Grand Prix Spécial um den MEGGLE-Preis war die deutsche Dressurwelt wieder in Ordnung. Vor allem für Isabell Werth.
Isabell Werths Emilio machte seiner Reiterin heute ein 79,128 Prozent-Geburtstagsgeschenk im MEGGLE Preis, dem Grand Prix Spécial, zugleich zweiter Teil des Lambertz Dressurnationenpreises. Doppelter Grund zur Freude für die erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten! Zweite wurde Helen Langehanenberg auf Damsey mit persönlichem Spécial-Rekord von 79,021 Prozent, gefolgt von der US-Reiterin Kasey Perry-Glass auf Dublet mit 78,787 Prozent.
Die beiden weiteren deutschen Teamreiterinnen, Dorothee Schneider auf Sammy Davis Jr. und Jessica von Bredow-Werndl mit Dalera BB, belegten die Plätze sechs (76,404) und sieben (76,255). Damit war Deutschland der Sieg im Lambertz Nationenpreis nicht zu nehmen. Mit insgesamt 464,251 Punkten setzten sie sich gegen die USA (459,371) und Dänemark (444,106) durch. Dabei hatte es zunächst gar nicht danach ausgesehen.
Denn im Grand Prix hatte das eigentlich stärkste deutsche Paar, Isabell Werth mit Emilio, einen rabenschwarzen Tag erwischt, landete abgeschlagen auf Rang 17 und machte damit den Weg frei für die USA. Inzwischen ist das Vertrauen wieder hergestellt. Trotzdem sagt Werth: „Ich fühle mich sehr schuldig und es tut mir sehr leid für Emilio, dass ich nicht genügend in ihn hinein gehorcht habe!“ Aber der westfälische Ehrenpreis-Sohn hat seiner Reiterin offenbar verziehen: „Heute war er wieder Emilio und wir beide wieder ein Team!“ Allerdings hätte Werth, die nach dem missglückten Grand Prix schon als zwölfte Starterin ins Viereck musste, nicht gedacht, dass sie am Ende der Prüfung immer noch vorne stehen würde. „Da haben meine Kollegen auch mitgeholfen. Das war wohl ein Geburtstagsgeschenk“, schmunzelte die seit heute 49-Jährige.
Wenn die Kollegen mitgeholfen hätten, dann wäre das nur fair, denn im vergangenen Jahr hatte sie umgekehrt ihrer ärgsten Konkurrentin Laura Graves (USA) denselben Gefallen getan. Da fiel der MEGGLE-Preis nämlich auf den 22. Juli, und das ist Laura Graves‘ Geburtstag, die damals zum ersten Mal Werth schlagen konnte. Die Hausaufgaben, die Werth nach dem Grand Prix gemacht hat, stehen nun Laura Graves bevor. Ihr Verdades hatte heute nämlich einen ähnlich schwarzen Tag wie Emilio am Donnerstag, erhielt nur 74,085 Prozent und endete auf Rang elf.
Helen Langehanenberg staunte nach ihrem zweiten Platz auf dem Hannoveraner Damsey FRH: „Donnerstag dachte ich schon, besser geht es nicht. Aber offensichtlich geht es doch!“ Ihr Damsey habe sich super frisch angefühlt und sie selbst habe das Gefühl gehabt, alles sei ganz einfach – und das trotz der Hitze. Was für ein Comeback für die Mannschaftseuropameisterin, die erst vor vier Wochen ihre Tochter Finja zur Welt gebracht hat und vor einer Woche von Bundestrainerin Monica Theodorescu erfahren hat, dass sie in der Mannschaft reiten soll!
Tolle Auftritte hatte in der Soers auch die US-Amazone Kasey Perry-Glass mit dem dänischen Wallach Goerklintgaards Dublet. Zwei Richter hatten sie sogar auf Rang eins. Perry-Glass und der elegante Dunkelbraune waren 2016 erstmals in Europa am Start und hatten hier viel beachtete Auftritte. Ihr Einsatz in Aachen 2017 verlief allerdings eher enttäuschend. Und nun haben sie sogar die EM-Dritten Cathrine Dufour und Cassidy hinter sich lassen können.
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