Die besten Reiter mit viel internationaler Erfahrung und ebenso großer Bodenhaftung, die Liebe zu den Pferden und dem Pferdesport – das macht das Team Alpenspan aus. Seit nunmehr 15 Jahren sind sie dank ihrer Erfolge in den grün-orangenen Sakkos unverkennbar und eine eigene Marke geworden. Thomas Frühmann, Anton Martin Bauer, Dieter und Sandra Köfler, Gerfried Puck und Kathrin Pfingstl zählen ebenso dazu wie die beiden Azzurri Gianni Govoni und Alessia Rossi oder Dressurreitass Peter Gmoser. Pünktlich zum 15-jährigen Jubiläum hat sich der innovative Spänehersteller der Johann Pabst Holzindustrie GmbH aus der Steiermark einen ganz jungen Springreiter ins Team geholt, der äußerst vielversprechend unterwegs ist: Leo Platzer!
Von Südtirol nach Wien und auf den Pferderücken
Der gebürtige Südtiroler ist seit seinem sechsten Lebensjahr ein ‘waschechter’ Wiener und so ganz nebenbei einer der talentiertesten Nachwuchsreiter Österreichs. 2013 wechselte der nunmehr 16-Jährige die Staatsbürgerschaft und das fiel ihm aus zwei Gründen leicht: „weil sich mein ganzes Leben in Österreich abspielt, damit ist das meine Herzensheimat und weil ich seither eben die doppelte Staatsbürgerschaft habe.“
Was für ein Glück, dass Leo als kleines Kind gerne am Pferderücken herumgeführt wurde und dann auch noch die Schwestern seines besten Freundes aus schulischen Gründen in Zeitnot gerieten. Deren Pony brauchte dringend Bewegung und Leo war begeistert! Mit elf Jahren durfte er mit der Ponystute ‚Bubble Bee‘ erstmals ein Pferd sein eigen nennen und ein Jahr später feierte er mit seiner Ponystute ‚Smart Girl‘ gleich beim ersten Antreten im Pony Grand Prix als Zweitplatzierter einen großen Erfolg. Seit 2012 trainiert Leo bei Alpenspan Teamkapitän Anton Martin Bauer und reitet auch dessen Pferde – die SF Stute Nausica Tame und den BWP Hengst Dominant van’T Heike. Vor kurzem kam das ehemalige Nationenpreispferd von Jonathan Gordon, Bario van‘T Martendonkerf, dazu mit dem Leo „echt super zurechtkommt.“
Von Disziplin und Spaß
Dass sein Trainer streng ist, das findet Leo ganz ok und die Lösung damit umzugehen klingt bei ihm recht einfach: „Ich finde, dass er gar nicht streng ist, wenn man tut was er sagt. Er mag es halt nicht, wenn man undiszipliniert ist.“, so der jüngste Alpenspan Teamreiter, der sich auch an die vorgegebenen Schlafenszeiten bei den Turnieren hält. „Disziplin braucht man im Sport“, lacht er schelmisch auf die Frage ob er sich dann nicht leid sieht, wenn er nicht auf die Party gehen darf, um danach sehr abgeklärt hinzuzufügen: „Ich finde es gut, wenn man erinnert wird, weil man es vielleicht übersieht. Doch man ist ja zum Beispiel beim Nationenpreis auch für die anderen verantwortlich und muss schon alleine deshalb auf sich schauen. Wenn man aber gemeinsam gut war, dann finde ich auch, dass man miteinander feiern darf.“
Das Miteinander in den Nationenpreisen deckt laut Leo seine eigen Schwäche auf, denn „da bin ich manchmal noch nervig. Ich spüre die Verantwortung. Das ist extrem. Beim CSIO in Lamprechtshausen ist mir dann in der ersten Runde ein blöder Fehler passiert. Ich hatte einen absolut unnötigen Stopp, da hätte ich leicht Null reiten können. Aber das war eben die Nervosität.“ Als Stärken sieht der 16-jährige Wiener, dass „ich generell eben kaum nervös bin, immer eine gute Distanz habe und dass ich auch schwierige Pferde reiten kann. Das habe ich mit meinen Pferden, die zwar viel Vermögen haben, aber nicht einfach sind echt gelernt und das hat mir Stärke gegeben.“
Vom Lauftraining bis zu den Weltreiterspielen
Olympische Spiele sind ein Ziel von Leo Platzer und beim Gespräch über die Weltreiterspiele sieht man das Glänzen in seinen Augen. „Da will ich 2018 hin!“, meint er ganz motiviert „und bis dahin sind es ja nur mehr drei Jahre, das geht also ziemlich schnell.“ Die Junioren EM und hoffentlich das kleine CSI5* beim Vienna Masters reiten zu dürfen, das strebt er für heuer an. Die klare Konsequenz ist für ihn, dass er zielorientiert trainieren will. Täglich vier Pferde reitet der Sportgymnasiast und fast täglich geht er für die eigene Fitness fünf bis 10 km Laufen. „Ich kenne keinen Top-Sportler der raucht und gleichzeitig fit ist. Das widerspricht sich für mich. Wenn man nicht genug Kondition hat, geht einem am Ende des Parcours die Luft aus und dann kann man nicht mehr so schnell reagieren. Ich denke, dass unser Sport vielleicht am ersten Blick nicht so aufwändig aussieht, aber am Ende gewinnt immer der, der fitter ist.“
Neben Sport und Reiten bleibt Leo außer für die Schule und das Lernen kaum etwas Freizeit. Wenn sich freie Minuten ausgehen ist er beim Fußballspielen anzutreffen oder beim Video schauen, doch auch dann flimmern die Pferde über den Bildschirm. „Ich schaue mir immer Große Preise an. Ich habe Clipmyhorse und nun auch EQWO.net, da kann ich alle Ritte finden und das interessiert mich.“
Klar gibt es auch Tage an denen Leo weniger motiviert ist, aber auch damit geht er ebenso zielstrebig wie locker um. „Der Pferdesport ist sehr vereinnahmend“, meint er und überlegt etwas. „Doch mittlerweile habe ich so viele Freunde, die ich auf den Turnieren kennenlernen durfte. Das ist auch eine Community und wir haben riesig viel Spaß!“
Von Träumen und Zielen
Der Blick in die Zukunft gehört zu Leo Platzer ebenso wie die klaren Statements und die Zielstrebigkeit. Er weiß was er will und dazu gehören auch Lehrzeiten im Ausland. „Ich war schon bei Axel Wöckener in Deutschland um mich weiterzubilden. Ich möchte zu Manfred Marschall gehen und auch noch zu anderen. Gute Ausbilder mit internationaler Erfahrung zu finden, ist gar nicht so einfach. Deshalb taugt mir auch das Training bei Martin und deshalb finde ich das Team Alpenspan so cool. Mir gefällt das, dass ich mit so erfahrenen Reitern im Team bin und mich mit ihnen austauschen und besprechen kann. Es sind die erfahrensten Reiter in Österreich – das ist schon echt lässig!“, lacht Leo Platzer in seinem frisch grünen Alpenspan Teamsakko.
Das Interview führte Ruth M. Büchlmann – Equestrian Worldwide – www.eqwo.net
Text © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net