LA | Breitensport – 3 Tage, 12 Pferde-Reiter-Paare aus vier Bundesländern, knapp 120 Kilometer und mehrere hundert Höhenmeter standen Ende September am Programm. Schon im April stand fest, dass wir Steirer (Marie, Marie-Christin, Isabella, Jürgen, Esther und Lisa) dieses Jahr zum Wanderreiten losziehen. Am 29.09.2016 war es dann schließlich soweit: Start für den 3-Tage-Wanderritt im Nationalpark Kalkalpen.
Gesagt, getan. Und so traten wir am Donnerstag (29.09.2016) die Reise in die Kalkalpen an. Ursprünglich war geplant, dass ich mein Pferd „Portos“ mitnehme – daher die frühere Anreise. Aber dazu später mehr. Abends trafen wir bereits auf zwei weitere Mitreiterinnen (Laura und Kristin) aus Großarl. Manfred, unserer Wanderreitführer, erklärte uns nach einem gemeinsamen Abendessen den Ablauf für die nächsten Tage zu Pferd.
Freitag – Tag 1
Tagwache um 6:30 Uhr – was für mich als leidenschaftlicher Langschläfer im Urlaub immer eine besondere Herausforderung ist. Beim gemeinsamen Frühstück lernten wir die Kärntnerin Manuela kennen und stillten unseren Hunger mit Köstlichkeiten vom Buffet. Um 7:30 Uhr ging es für uns dann auf in den „Partnerstall“ nach Windischgarsten, wo die Pferde schon auf uns warteten. Günther, ein erfahrener Wanderreiter (er ritt bereits zum achten Mal mit) machte unsere Runde dann komplett.
Nach einer kurzen Einführung von unserem zweiten Wanderreitführer Josef wurden die Pferde eingeteilt und gesattelt. Für die nächsten drei Tage war die schicke Schimmelstute Lira meine Partnerin auf vier Beinen. Zu zwölft verließen wir gegen 8:30 Uhr den Moarhof in Windischgarsten und bewegten uns in Richtung Nationalpark Kalkalpen. Wunderschöne Landschaften und ein atemberaubendes Panorama bis ins steirische Gesäuse wurden uns bereits nach kurzer Strecke und traumhaftem Wetter geboten. Die ersten Galoppstrecken kamen für uns zwar etwas überraschend, wir fanden allerdings schnell Gefallen daran 🙂
Eine Pause am Vormittag stärkte uns nach knapp 2 ½ Stunden im Sattel für die erste Herausforderung: Den Engpass. Im Gänsemarsch stapften wir mit unseren Pferden Schritt für Schritt hintereinander her und bewunderten die Natur und vor allem die Steinmauer rechts sowie den Steilhang links von uns. Ohne jegliche Unsicherheit der Pferde absolvierten wir den steinigen Schlurf mit Bravour – da haben wir uns das Mittagessen und den Kuchen auf der Alm sichtlich verdient.
Gestärkt ging es für uns weiter, denn es galt an diesem Tag noch knapp 60 Kilometer zurückzulegen. Auch die nächste Herausforderung ließ nicht lange auf sich warten: Der Trämpel. Dieser versetzte uns erstmal ins Staunen, da der Steig sehr steil und mit zahlreichen natürlichen Hindernissen versehen war. Bäume, die quer über den Weg lagen und steinige Passagen forderten nicht nur von den Pferden, sondern auch von uns höchste Konzentration. Erleichtert und stolz marschierte jedes sechsbeinige Duo aus dem Wald – geschafft! Doch die Anspannung sollte beim darauffolgenden Sumpfgebiet noch etwas andauern. Aber auch das wurde durch die Anweisungen der Wanderreitführer Manfred und Josef souverän erledigt. Gegen 18 Uhr erreichten wir schlussendlich unser erstes Quartier – die Werfneralmhütte.
Gastgeberin Traudi und ihre fleißigen Helfer erwarteten uns bereits mit eingeheiztem Tischherd, Käsespätzle, Salat und anderen Köstlichkeiten. Da die Hütte ohne Strom war und natürlich auch keine dementsprechenden Sanitäranlagen parat standen, mussten eine Katzenwäsche im Brunnen und ein etwas abgelegenes Plumpsklo an diesem Tag genügen. Nach einigen spannenden Geschichten war der erste Tag um 22:30 Uhr für uns zu Ende.
Fazit: Spätestens nach dem Trämpel war ich überaus glücklich, meinen „Pupsi“ aufgrund einer kurzfristigen Verletzung nicht eingepackt zu haben. Dieser verlangte uns wirklich allerhöchste Konzentration und Trittsicherheit der Pferde ab – also nichts für meinen Angsthasen. Eine tadellose Organisation – angefangen vom Gepäcktransfer über die ausgezeichnete Verpflegung bis hin zur Gastfreundschaft auf den Almen und Hütten – war der erste Tag ein absolutes Highlight für uns.
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