Im Mildstedter Reit- und Fahrverein bei Husum (Schleswig-Holstein/GER) ist eine wahre Herpes-Epidemie ausgebrochen. Das berichtet die Schleswig-Holsteiner Zeitung (SHZ) auf ihrer Website.
Anfang Februar kam es zum ersten Herpesfall, ein Pony verstarb an den Folgen der tückischen Krankheit. Vor kurzem hieß es von Seiten des Vorstandes und der behandelnden Tierärzte noch, dass es eine positive Entwicklung gäbe. Mittlerweile sind jedoch fünf weitere Pferde gestorben. Dieter Friedrichsen, Chef des Vereines, ist ratlos und traurig. “Wir haben doch nach dem ersten Herpesfall alle Empfehlungen der Tierärzte befolgt”, sagt er gegenüber der SHZ.
Die erste Infektion wurde im kleineren Stall der Anlage festgestellt, die Tiere dort sofort isoliert. Der Zutritt wurde mit – Ausnahme weniger Personen – strikt untersagt und vor dem Stall Desinfektionsmatten ausgelegt. Doch dann waren im rund 50 Meter entfernten größeren Stall plötzlich die nächsten fünf Pferde erkrankt.
Ratlosigkeit bei den Beteiligten
Einer der behandelnden Tierärzte, Dr. Karsten Klein, hielt nach dem ersten Todesfall eine Infoveranstaltung für die 310 Vereinsmitglieder ab und kann sich den Ausbruch im weit entfernten Stall nicht erklären. Außerdem sei die Todesrate erschreckend hoch. Im Normalfall sterben etwa drei bis fünf Prozent der betroffenen Tiere, in Mildstedt sind bereits fünf der 30 Tiere im großen Stall verendet – das entspricht mehr als 16 Prozent. Zwei weitere Pferde sind vom Herpes so sehr geschwächt, dass die Überlebenschancen eher gering sind.
Für die Pferde ist Herpes eine extrem qualvolle Krankheit. Viren dringen in kleinste Blutgefäße vor und lösen dort Thrombosen aus, wie Dr. Klein erklärt. Diese sorgen für Infarkte und schädigen das Nervensystem. Alle Pferde in Mildstedt wurden eingeschläfert, da sie bereits schlimme neurologische Ausfallerscheinungen hatten, teilweise war die gesamte Hinterhand gelähmt.
Auch wenn Symptome wie Erkältung und Fieber bereits am abklingen sind, kann es noch bis zu zehn Tage lang zu neurologischen Ausfällen kommen.
Dieter Friedrichsen hat, obwohl Herpes keine meldepflichtige Krankheit ist, völlig richtig reagiert und die Vorfälle bekannt gegeben. Aus diesem Grund wurden in der Umgebung bereits Veranstaltungen und Turniere abgesagt.
Die Veterinärmedizinische Universität Wien hat im letzten Jahr ein Informationsblatt zum Thema Equines Herpes Virus zusammengestellt, das über die Krankheit aufklärt
Quelle: shz.de
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