Thomas Frühmann, Erfolgsreiter aus dem Team Alpenspan, feierte am Samstag (23.01.2016) seinen 65. Geburtstag. Im Parcours zählt Thomas damit nicht mehr zu den jüngsten, aber nach wie vor zu den gefürchtetsten Reitern der Welt. Denn wenn er mit seinem mittlerweile 20-jährigen Partner The Sixth Sense angreift, ist er meist vorne dabei.
Thomas Frühmann – The Early Years
Wäre es nach Thomas Vater, einem bekannten Wiener Psychiater gegangen, wäre er heute Arzt. Doch für ihn gab es immer nur einen Traumberuf: „Ich wusste bereits mit zehn, dass ich Springreiter werden will. Das und nichts anderes.“
Die ersten Reitstunden nahm Thomas im Reitinstitut in der Barmherzigen Gasse in Wien und Jugendreitlagern in Wiener Neustadt, sein erstes Springen gewann er in Laxenburg auf einem Schulpferd. „Das war ein Traum!“
In der Schule hingegen lief es nicht so traumhaft und Thomas schied kurz vor der Matura ‚Fehlstunden-bedingt‘ aus. Stattdessen machte er eine Lehre bei Ottokar Pohlmann und kehrte danach wieder in seine Heimat zurück. Danach nahm die Erfolgsgeschichte ihren Lauf: mit FBI, Leonardo und SOS, Daphne, Donau und Genius, Grandeur und Lamor feiert er unzählige Erfolge, holt 1980 Bronze mit der Österreichischen Mannschaft bei der Ersatz-Olympiade in Rotterdam und 1992 Silber in Barcelona. Danach wurde es einige Jahre still um den Ausnahmereiter.
Comeback mit dem ’sechsten Sinn‘
Wie Phönix aus der Asche steigt Thomas dann im März 2004 sportlich wieder in die internationalen Top-Sphären auf und feiert ein unglaubliches Comeback, das ihn in den weltweiten Mittelpunkt des Öffentlichkeitsinteresses rückt. Ermöglicht durch den Kauf des Westfalenwallachs The Sixth Sense, den seine – ihm freundschaftlich verbunden gebliebene – erste Frau Serena Hamberg möglich macht.
2004 gewinnt er mit dem Zorro T-Sohn nicht weniger als acht Große Preise und eine unglaubliche Serie mit vielen Grand Prix-Siegen beginnt und hielt mit dem Sieg im Weltcup von Genf 2005, den Weltcup-Siegen von Leipzig und Vigo 2006, dem Sieg als erster nicht-deutscher Reiter der Riders Tour Gesamtwertung 2006, dem zweiten Platz in der Global Champions Tour 2006, dem besten Pferd-Reiter-Paar 2006, dem Titel „Erfolgreichstes Springpferd des Jahres“ 2006, dem zweiten Platz in der Riders Tour Gesamtwertung 2007 und unzähligen weiteren Erfolgen bis zum Jahr 2009 an. Dann verletzte sich der feinfühlige Wallach und musste erst mal aus dem Sport herausgenommen werden.
„Ich liebe dieses Pferd, es ist mit Abstand das beste Pferd meines Lebens“, sagt der Österreicher mit einer eigentümlichen Wärme in der Stimme. Einer von dem man meint, dass er doch in seiner bisherigen großen Karriere immer besondere Tiere unter dem Sattel hatte. Der bereits an drei Olympischen Spielen, vier Weltmeisterschaften und nicht weniger als acht Europameisterschaften teilgenommen und dabei das Weltcup-Finale 1992 in Del Mar sowie unzählige Große Preise gewonnen hat. Die paar äußeren Mängel von The Sixth Sense, wie die schiefe Hüfte oder das fehlende Lippenstück interessieren ihn dabei nicht, sondern werden zum Markenzeichen.
Als legendär bezeichnet er die Leistungsbereitschaft und Sprungkraft seines Wallachs, die Leichtigkeit mit der er Hindernisse überwindet, aber auch seine Zickigkeit: „Er sieht und hört alles und er ist nicht einfach. Wenn man zum Abreiteplatz reitet, hat man das Gefühl, man fällt zig Mal runter, bevor man ankommt. Dort braucht er dann sein Herumgehopse und im Parcours geht er nicht am Zügel.“ Ob man das nicht hinbekommen könnte? „Nein. Ich lasse ihn einfach, wie er ist und im Parcours ist er dann voll bei der Sache … und ich schwör’s Dir: Der ist ein Mensch“, sagt Thomas, der feinsinnige Spezialist, der in Niederneukirchen seine Heimat, in Lilli seine große Liebe und in The Sixth Sense seinen kongenialen Partner gefunden hat.
Lieber Thomas, das gesamte Team von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net wünscht dir zu deinem Geburtstag von ganzem Herzen alles Gute und noch viele weitere, gesunde Jahre!
Auszug aus den Erfolgen von Thomas Frühmann
Erfolge 2015
4. Platz WC CSI2*-W Budapest
6. Platz GP CSI2* Linz-Ebelsberg
2. Platz CSI5* Gaston Glock’s Prix Vienna Masters
2. Platz CSI5* Gaston Glock’s Championat Villach, Treffen
1. Platz GP CSI2* Gorla Minore
Olympische Spiele
21. Platz Einzel und Silber Team 1992 Barcelona mit Genius 1992
33. Platz Einzel und Bronze Team Rotterdam mit Donau 1980*
38. Platz Einzel und 11. Platz Team Montreal mit Star Favorit 1976
*1980 Rotterdam (NED) – Ersatz-Olympiade
World Equestrian Games
46. Platz Einzel und 10. Platz Team Aachen mit Porter 1986
26. Platz Einzel und 11. Platz Team Dublin mit Pedro 1982
Bronze Team Rotterdam mit Donau 1980
40. Platz Einzel und 10. Platz Team Aachen mit F.B.I. 1978
World Cup Final
1. Platz Del Mar 1992
Europameisterschaften
28. Platz Einzel und 10. Platz Team La Baule 1991
17. Platz Einzel und 7. Platz Team Rotterdam 1989
4. Platz Einzel und 6. Platz Team St. Gallen 1987
33. Platz Einzel und 8. Platz Team Dinard 1985
11. Platz Einzel und 6. Platz Team Hickstead 1983
27. Platz Einzel und 7. Platz Team Monaco 1981
44. Platz Einzel Rotterdam 1979
26. Platz Einzel und 9. Platz Team Wien 1977
Weitere Erfolge
8 Siege in Weltcupspringen
Sieger der DKB Riders Tour 2006 (2. Platz 2007)
2. Gesamtrang Global Champions Tour 2006
Sieger des GP CHIO Aachen 1990
3-facher Sieger im Hamburger Derby (1988, 1990, 1991)
9-maliger Österreichischer Staatsmeister im Springreiten
(1977, 1980, 1984, 1987, 1990, 1995, 1996, 1999, 2013)
Österreichischer Mannschaftsmeister 1998
3-maliger Gesamtsieger Casino Grand Prix (1987, 1991, 1997)
ca. 800 Siege in der Klasse „S“
x-facher Führender der Top of Austria
Ein ausführliches Portrait mit vielen Bildern von Thomas Frühmann gibt es hier »
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.