Pferderassen – Die Haflinger könnten bald als immaterielles Kulturerbe der UNESCO anerkannt werden – ein Titel, den bereits die Lipizzaner und Trakehner tragen. Der Vorschlag dazu kam vom Südtiroler Haflinger Pferdezuchtverband, Unterstützung bekommen sie dabei von der Südtiroler Landesregierung.
Aber warum sollen die Haflinger überhaupt Weltkulturerbe werden? „Die Haflinger sind ein wesentlicher Bestandteil unserer kulturellen Identität und Geschichte. Seit über 150 Jahren prägen sie unsere Landschaft und sind weltweit als Symbol für Südtiroler Tradition bekannt. Die Anerkennung durch die UNESCO wäre eine verdiente Auszeichnung des Erbes und der Arbeit aller Generationen, die diese Rasse gepflegt und bewahrt haben“, erklärt Landesrat Peter Brunner.
Mit der Anerkennung als Weltkulturerbe soll nicht nur die Zucht der Haflinger geschützt werden. Es geht auch darum, die Bedeutung der Pferderasse als Träger von Wissen und Tradition sichtbar zu machen. Die UNESCO-Auszeichnung wäre ein starkes Signal für die kulturelle Vielfalt und die lebendige Weitergabe von Traditionen.
Haflinger: Kultur, Geschichte und ihre internationale Bedeutung
Die robusten Gebirgspferde sind weit mehr als eine traditionsreiche Rasse. In über 70 Ländern sind Haflinger vertreten – ein österreichischer Exportschlager, der für seine Gesundheit, Familienfreundlichkeit und Vielseitigkeit bekannt ist. Ihre Bedeutung geht jedoch noch weiter: 2003 sorgte ein Haflinger weltweit für Schlagzeilen, als das erste geklonte Pferd der Welt geboren wurde. Die Haflingerstute Prometea war gleichzeitig Leihmutter und genetisches Vorbild – eine wissenschaftliche Sensation!
UNESCO-Kulturerbe: Mehr als ein Titel
Sollten die Haflinger als Weltkulturerbe anerkannt werden, wären sie Teil einer exklusiven Liste. Bereits jetzt zählen die Lipizzaner, die Spanische Hofreitschule und die klassische Reitkunst der Cadre Noir zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO. Seit 2022 stehen auch die Trakehner auf dieser prestigeträchtigen Liste.
Der Unterschied zwischen Weltkulturerbe und immateriellem Kulturerbe ist übrigens bedeutend: Während das Weltkulturerbe bauliche Denkmäler und Naturstätten schützt, liegt der Fokus des immateriellen Kulturerbes auf lebendigen Traditionen und kulturellen Ausdrucksformen. Die Aufnahme in dieses Verzeichnis soll dazu beitragen, diese Traditionen zu bewahren und weiterzuentwickeln.
Die mögliche Anerkennung der Haflinger als immaterielles Kulturerbe der UNESCO wäre nicht nur eine Ehrung der jahrhundertealten Zuchttradition, sondern auch eine Chance, die Bedeutung dieser einzigartigen Pferderasse weltweit stärker ins Bewusstsein zu rücken. Es bleibt spannend, ob die „blonden Tiroler“ bald offiziell Teil des Weltkulturerbes sind.
Weiterführende Links:
>> Original Haflinger Südtirol
>> Provinz Südtirol
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