CM – Im August des Jahres 2015 wurde der Wallach Felix van de Mispelaere von Reiter Jonathan Clarke bei einem Ein-Sterne-Springen in Polokwane (Südafrika) positiv auf die verbotene Substanz Minoxidil im Urin getestet. Die Substanz wurde zur Behandlung von Bluthochdruck eingestzt und von der FEI als verbotene Substanz eingestuft. In der Humanmedizin wird Minoxidil in der Therapie von erblich bedingtem Haarausfall eingesetzt.
Die Verwunderung der Pferdebesitzer Diane und Mark Slade auf den positiven Dopingtest ihres Pferdes war groß. Sie legten beide großen Wert auf organische und natürliche Produkte, sie waren sehr vorsichtig, womit ihre Pferde gefüttert wurden und fütterten nur Produkte aus eigener Erzeugung. Diane Slade instruierte auch alle Grooms über das Risiko der Kontamination, so war diesen zum Beispiel nicht erlaubt, in der Nähe der Pferde zu essen und jedes Pferd durfte nur aus seinem eigenen Kübel fressen oder trinken.
Die Pferdebesitzerin ließ auch alle Zusatzmittel von ihrem Tierarzt prüfen und wollte damit sicher gehen, gegen keine FEI Regeln zu verstossen. Der Grund für die positive Dopingprobe, war jedoch ein ganz anderer!
Mark Slade gab an, seit 1999 das Anti-Haarausfallprodukt Regaine zu verwenden, das ihm von einem Apotheker empfohlen wurde. Später stieg er auf das generische Produkt „Minoxidil 5%“ um, welche beide Minoxidil enthielten. Die Zusammensetzung seines Anti-Haarausfallprodukts hatte er nie mit seiner Frau besprochen. Er applizierte 1 ml des Produkts jeden Morgen und Abend auf seinen Kopf und massierte es dann mit beiden Händen ein. Minodixil hat eine klebrige Konsistenz die auf der Kopfhaut bleibt, bis man sie wieder abwäscht. Wenn das Haarwuchsmittel mit Feuchtigkeit wie z.B. Schweiss in Berührung kommt, kann es sehr leicht auf die Hände gelangen, wenn man sich auf den Kopf fasst.
Am Tag des CSI1* Turniers brach Slade etwas Gerste mit den Händen und fütterte dies dem Pferd. Danach führte er den Wallach zur Blut- und Urinprobe. Der Südafrikaner erinnert sich, dass es sehr heiß war und er einige Male seine Kappe abgenommen hatte, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Er schüttelte dem Tierarzt, der die Proben entnahm, die Hand, bevor sich dieser Handschuhe zur Probenentnahme anzog. Weiters kratze er das Pferd an der Seite des Mauls, an seinem Kopf und streichelte über die Augen des Pferdes.
Nach Ansicht von drei konsultierten Experten kann der positive Dopingbefund durchaus durch die händische Fütterung oder eine Kontaminierung der Probe nach der Entnahme wie z.B. durch Berühren des Urinbechers passiert sein.
Der Reiter Jonathan Clarke wurde von 21. Oktober 2015 bis 18. Mai 2016 suspendiert. Nun wurde er vom FEI Tribunal von jeglichem Fehlverhalten oder Fahrlässigkeit freigesprochen, es wird auch keine weiteren Sanktionen geben. Er muss aber 1000 Schweizer Franken zu den Verfahrenskosten beisteuern.
Quelle: www.fei.org
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