CM | Westernreiten – Da staunten die Westernreiter am Reiterhof Romy in St. Andrä am Zicksee (Burgenland) nicht schlecht, als sich eine Norikerstute mit Reiterin Angelika Rutard (Burgenland) auf den Weg zum Abreiteplatz machte. Am 13.05.2017 fand dort neben der Burgenländischen AWA-Landesmeisterschaft, international ausgeschriebenen Para-Westernbewerben auch ein Western-Reitertreffen in den verschiedensten Western-Disziplinen statt.
Unter den doch eher kleinen Westernpferden fiel Gretl allein schon durch ihre Größe auf: Stolze 1,77 cm misst die neunjährige Stute. “Es war unser erstes Turnier, ich bin so stolz auf Gretl!”, erzählt Angelika Rutard. “Wir sind in den Disziplinen Horsemanship und Ranch Riding gestartet. Die erste Herausforderung war: “Wie komm ich mit den Chaps überhaupt aufs Pferd?” Schon am Abreiteplatz waren alle Blicke auf uns gerichtet, aber das macht mir zum Glück nichts aus. Ich bin unheimlich stolz auf Gretl. Wir haben unsere Turnier-Premiere geschafft, in der Ranch Riding Amateur wurden wir Dritte, in der Horsemanship Open Vierte.”
Angelika Rutard, die auch zwei “echte” Westernpferde besitzt, kam durch Zufall in den Besitz von Gretl: “Wir wollten eigentlich ein Paint Horse kaufen, aber am Weg zum Pferd rief uns die Verkäuferin an, dass es bereits verkauft wurde. Wir waren aber so “auf Pferdekauf eingestellt”, dass wir kurzerhand zu einer Norikerzucht fuhren. Da stand die damals einjährige Gretl, noch recht klein und zart. Sie war eigentlich zur Abholung für den Schlachter bestimmt, aber sie hat uns so gut gefallen, also haben wir sie mitgenommen.”
Das Training mit der Norikerstute sieht nicht viel anders aus als mit einem anderen Pferd. “Mit einem Noriker muss man vielleicht noch ein wenig mehr den Fokus darauf legen, dass sie nicht auf der Vorderhand läuft, sonst ist Training einfach Training.”
Gretl und Angelikas Premiere ist geschafft: “Ich habe so viel gelernt. Ich brauche einfach mehr Routine, ich muss auch mal mit dem Hut trainieren, denn den wollte ich dauernd mit der Hand halten. Fehler sind passiert, aber die sind alle trainierbar. Ich weiß jetzt, dass ich mit Gretl überall hinfahren kann, sie ist absolut cool und nicht gestresst.”
Gretl und Angelika sind wieder gut zu Hause angekommen und bereiten sich auf weitere Turniere vor. Und wer weiß, vielleicht sieht man die Norikerdame Gretl einmal in ihrer Paradedisziplin, der Reining: “Ich bin in Zicksee nicht in der Reining gestartet, ich konnte einfach nicht mehr. Das Reiten von Gretl erfordert viel Muskulater, die auch aufgebaut gehört. Bei meinem Quarter hatte ich noch nie das Gefühl, dass ich mit den Schenkeln klammere. Bei Gretl muss ich mich immer erinnern “Knie auf!” – obwohl ich mich beim ‘normalen’ Sitzen schon fühle wie im Spagat. Aber in der Reining ist sie super!”
Noriker im Turniersport erleben laut ARGE Noriker seit dem Vorjahr einen Aufschwung. 109 Noriker starteten im Vorjahr in der Dressur, 54 im Springen, 47 in der Vielseitigkeit, 31 im Fahren, 3 im Orientierungsreiten und 4 Pferde in “Sonstige Disziplinen”, in welche wohl auch das Westernreiten fällt.
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