CM – Vergiftungen beim Pferd können schwerwiegende Folgen haben. Die Gefahr lauert oft auf der Weide, beim Ausreiten oder auf Turnieren, wo giftige Pflanzen oft als Dekoration verwendet werden. Stark giftige Pflanzen, die bereits in kleiner Dosis zu starken Vergiftungserscheinungen oder dem Tod führen können, findet man hier. Die folgende Liste soll beim Erkennen von giftigen Pflanzen helfen, die nach dem Fressen von größeren Mengen für das Pferd gefährlich werden können:
Giftige Pflanzen:
Alpenveilchen:
Giftige Teile: Knolle
Dosis: 80 g Knolle kann tödlich sein
Vorkommen: im Alpenraum
Hinweise: Alpenveilchen werden oft zur Dekoration auf Turnieren verwendet!
Akelei:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Samen
Vorkommen: trockene Laubwälder, Berg- und Waldwiesen
Hinweise: Alle Teile der Pflanze enthalten Toxine.
Bärenklau:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Saft
Vorkommen: Wald- und Wegränder, Wiesen
Hinweise: Die Berührung des Saftes kann bei Pferden zu Hautverbrennungen und Hautschäden führen. Wiesen-Bärenklau ist weniger giftig.
Buschwindröschen:
Giftige Teile: alle Pflanzenteile
Dosis: es gibt nur Schätzungen: zwischen 30 und 300 Pflanzen
Vorkommen: Laubwälder, Obstwiesen, Waldungen, Mooren, Heiden
Hinweise: Todesfälle unter Pferden nach dem Verzehr von Buschwindröschen sind bekannt. Im Heu soll die Pflanze weniger schädlich sein.
Efeu:
Giftige Teile: Blätter und Beeren
Dosis: Entzündungen durch Kontakt möglich
Hinweise: Die immergrüne Pflanze kann im Winter sehr verlockend sein. Wird oft zur Dekoration bei Turnieren oder im Stall verwendet.
Einblatt:
Giftige Teile: alle Pflanzenteile
Vorkommen: beliebt als Turnierdekoration
Kreuzkraut:
Giftige Teile: ganze Pflanze
Dosis: ab 5 % der Lebendmasse tödlich
Vorkommen: Ackerunkraut, Schuttflächen, Gärten, Wegrändern, Böschungen, Trockenrasen
Hinweise: Als Kreuzkraut werden verschiedene Pflanze zusammen gefasst. Regelmässige Einnahme führt zu schweren Vergiftungen, die oft erst nach Monaten auftreten können.
Geißblatt / Heckenkirsche:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Beeren
Vorkommen: Waldrand, Zierpflanze
Hinweise: Die verschiedenen Arten der Heckenkirsche sind je nach Art mehr oder weniger giftig.
Ginster:
Giftige Teile: ganze Pflanze und Samen
Vorkommen: Waldränder, felsige Standorte, Heidegebiete
Hinweise: Der Verzehr von Ginster ist besonders für trächtige Stuten gefährlich.
Glyzinie / Blauregen:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Bohnen, auch trocken giftig
Dosis: 25 dag Samen oder 50 dag Rinde tödlich
Vorkommen: Zierpflanze an Wänden und Pergolen
Hinweise: Bereits die Aufnahme weniger Samenkörner kann Vergiftungserscheinungen beim Pferd auslösen.
Haselwurz (auch Leberkraut)
Giftige Teile: ganze Pflanze
Vorkommen: in schattigen Laubwäldern, unter Gebüschen, in Gebirgsgegenden
Hinweise: Die Toxine der Haselwurz schädigen die Nieren des Pferdes.
Kermesbeere:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Beeren
Dosis: zehn Beeren können Vergiftungserscheinungen hervorrufen
Vorkommen: auf Weinbergen, Schutt- und Ödplätzen
Hinweise: Achtung, kann leicht mit der Brombeere verwechselt werden!
Klatschmohn:
Giftige Teile: ganze Pflanze, besonders Milchsaft, auch getrocknet giftig
Dosis: Vergiftungserscheinungen nach Aufnahme größerer Mengen
Vorkommen: auf Wegrändern, Böschungen, Ackerunkraut
Hinweise: Da Klatschmohn als Ackerunkraut gilt und oft chemisch bekämpft wurde, findet er sich nur mehr selten.
Kaiserkrone:
Giftige Teile: vor allem in der Zwiebel
Vorkommen: Zierpflanze
Die Kaiserkrone ist eine sehr verbreitete Zierpflanze in Gärten. © Maciej Olszewski / Shutterstock
Kreuzdorn:
Giftige Teile: Beeren und Rinde
Vorkommen: in Gebüschen und Wäldern
Hinweise: Das Gift wirkt vor allem auf den Darmtrakt der Tiere. Starke Durchfälle nach dem Verzehr sind bekannt.
Krokus:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: Bergwiesen, Gärten, Parks
Hinweise: Trächtige Stuten sind besonders gefährdet.
Kuhschelle:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: auf magerem Rasen, in lichten Büschen, an steinigen Südhängen
Hinweise: Aufgrund der frühen Blütezeit besonders gefährlich für Pferde.
Lupine:
Giftige Teile: Blätter giftig, Samen stark giftig
Vorkommen: Waldrändern, Lichtungen, Zierpflanzen
Hinweise: Todesfälle von Tieren sind bekannt. Tiervergiftungen kommen häufiger vor, da Lupinen auch zur Gründüngung eingesetzt werden.
Mahonie:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: Gärten
Hinweise: Oft in öffentlichen Anlagen zu finden.
Märzenbecher:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebel
Dosis: 1000g sind tödlich
Vorkommen: in Gärten, Laubwäldern
Hinweise: Ähnelt dem Schneeglöckchen
Milchstern:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebel
Vorkommen: bevorzugt feuchte Standorte
Hinweise: Pflanze ist selten, tritt dann aber in großen Beständen auf
Rainfarn:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Dosis: Schwellenwert vermutlich 15 bis 20 Gramm des Öls
Vorkommen: Ränder von Wegen, Weiden, an Hecken
Hinweise: Rainfarn war früher ein bekanntes Wurmmittel, wegen der starken Nebenwirkung wird es nicht mehr verwendet.
Ranunkel:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: kann auf Weiden in klimatisch milderen Regionen massenhaft auftreten
Hinweise: Im Heu oder Silage ungiftig!
Rhododendron:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: Zierstrauch
Hinweise: Pflanze ist immergrün, kann deshalb im Winter für Pferde attraktiv sein.
Roßkastanie:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, auch die Kastanie
Vorkommen: Allen, Parkanlagen, Gärten, Wirtschaftsgärten
Hinweise: Vorsicht bei Pferdeweiden in deren Nähe Kastanienbäume wachsen
Salomonssiegel:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: lichte Wälder, auf Heidewiesen, in Gärten
Schachbrettblume:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebel
Vorkommen: Feuchtwiesen
Hinweise: Die Pflanze ist sehr selten, aber für Pferde attraktiv, da Frühblüher.
Scharbockskraut:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, bsonders Wurzel
Vorkommen: auf feuchten und nassen Böden, Grabenränder, staunassen Weiden
Hinweise: Im Heu nicht mehr giftig, in Silage nach zwei Monaten ungiftig
Scharfer Hahnenfuß
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: auf fruchtbaren Wiesenböden
Hinweise: Kann massenhaft auf Weiden auftreten, in Silage nach zwei Monaten ungiftig, verliert im Heu Toxine.
Schneeball:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, auch Beeren
Vorkommen: Zierpflanze, Waldränder, Flussufer
Schneebeere:
Giftige Teile: Beeren
Dosis: Der Saft der Beere kann bei Hautkontakt zu Entzündungen führen.
Vorkommen: Zierstrauch, Hecke, Bodendecker, Dekoration
Hinweise: Vorsicht bei Pferdeweiden in deren Nähe Kastanienbäume wachsen
Schneeglöckchen:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebeln
Dosis: 1000 Gramm können tödlich sein
Vorkommen: feuchte Laubwälder, Auenwälder
Hinweise: Die Alkaloide können bei Menschen Brechreiz hervorrufen.
Schwertlilie:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: an Gewässern, in Auwäldern
Hinweise: Giftstoffe bleiben auch nach der Trocknung erhalten
Scilla:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebeln und Samen
Vorkommen: sonnige Standorte, aber auch unter Laubbäumen
Sumpfdotterblume:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: an Ufern von Flüssen und Bächen
Hinweise: Wenn die Pflanze massenhaft auf der Weide zu finden ist, kann es zu Todefällen kommen. Getrocknet und in der Silage ist die Pflanze ungiftig.
Teich- und Seerosen:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: auf der Wasseroberfläche
Hinweise: Auf Weiden gelagerter Aushub nach der Reinigung von Teichen kann gefährlich für Pferde sein.
Tulpe:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, besonders Zwiebel
Dosis:
Vorkommen: Wildtulpen in Gebüschen und Wäldern; Gärten, Parks
Hinweise: Für Pferde sind alle Tulpenarten giftig.
Weihnachtsstern:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, vor allem Milchsaft
Vorkommen: Zierpflanze
Hinweise: Hallendekoration zur Weihnachtszeit kann für Pferde gefährlich sein.
Wermut:
Giftige Teile: gesamte Pflanze
Vorkommen: an Wegesrändern, Felshängen, Ödland
Hinweise: Die Toxine des Wermuts wirken auf das Zentralnervensystem.
Wolfsmilch:
Giftige Teile: Milchsaft, Samen
Vorkommen: verwildert in Tirol, Nord- und Mittelitalien, Deutschland
Hinweise: Auch bei Pferden tritt die Giftwirkung der Wolfsmilch über die Haut ein.
Waldrebe:
Giftige Teile: gesamte Pflanze, auch Wurzel
Vorkommen: Auwälder, an Flussufern
Hinweise: Ungiftig in Heu und Silage.
Morgen um 17.00 Uhr geht es weiter mit Teil 4: Schwach giftige Pflanzen erkennen.
EQWOserie: Stark giftige Pflanzen erkennen
Wo findet ein Pferd giftige Substanzen?
Quelle: www.giftpflanzen-fuer-pferde.de / www.garten-schlueter.de
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist KEINE Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.