CM | Springreiten – Nach dem Eklat bei der Longines Global Champions League in Cascais (POR) am 7. Juli 2017, bei dem Reiter Scott Brash und Hello Forever nach dem Sieg des Teams Miami Glory aufgrund einer angeblichen Verletzung mit dem Sporen disqualifziert wurde, veröffentlichte Teaminhaberin und Reiterin Georgina Bloomberg (USA) einen Offenen Brief auf ihrer Webseite.
Gleich nach der Disqualifikation hatte Bloomberg schon auf der Facebookseite des Teams ein Statement inklusive eines Fotos der Flanke des Pferdes veröffentlicht. Im Offenen Brief schreibt sie als “hingebungsvoller Tierfreund, frustrierter Reiter und Teamkollege”. Sie gibt an, dass der Steward eine extrem kleine Sporenspur an der Flanke von Hello Forever entdeckte und dann mit Hand kräftig daran rieb, bis die Wunde zu bluten begann. Das Foto, das der Steward von der Wunde machte, sah laut Angabe von Bloomberg keinesfalls so aus wie zu dem Zeitpunkt, an dem das Pferd die Arena verlassen hatte.
Weiters meint Bloomberg, dass sie die FEI Regeln zum Schutz und Wohle des Pferdes respektiere und voll unterstütze, aber das Urteil in diesem Fall war extrem und ein Beispiel dafür, dass die FEI einige Regeln ändern muss. Laut Bloomberg war es für andere Reiter, Trainer, einen Groom und sogar andere Stewards extrem schwer, die Wunde überhaupt zu finden und angeblich waren alle der Meinung, die Wunde war zu klein um als strafbar zu gelten.
Die Amerikanerin kritisiert, dass FEI Stewards auf internationalen Turnieren wegsehen, wenn Reiter mit unangebrachter Kleidung reiten, in der Vorbereitungsarena telefonierten oder nicht darauf Acht geben, wo sie reiten und andere damit in Gefahr bringen. Sie schreibt: “Die FEI sagt, Regeln sind wichtig um das Wohlergehen des Pferdes zu gewährleisten, das unterstütze ich. Ich glaube vernünftige Regeln sind notwendig und müssen in einer fairen und konsequenten Art und Weise geachtet werden, aber hier war das leider nicht der Fall. Die FEI muss sich in einer Weise verhalten, die mit ihrem Anspruch übereinstimmt.”
Bloomberg schreibt weiter, dass jeder Reiter weiss, dass es in der Realität ab und zu eine Spur oder Verletzung am Pferd gibt, die der Reiter dem Pferd zufügt. Auch andere Sportler kämen manchmal nicht ohne blaue Flecken aus einem Spiel. Eine Sporenspur wäre nicht Missbrauch eines Pferdes sondern einfach eine Konsequenz aus Sport auf höchstem Niveau.
Georgina Bloomberg spricht Jan Tops ihre volle Unterstützung zu. Dieser setzt sich für eine Änderung der Blutregel ein.
Hintergrundwissen
Die sogenannte “Blutregel” (Bloodrule) ist im § 242.3.1 des Spring-Regulativs festgeschrieben: “Pferde, die an Flanken, in Maul oder Nase bluten oder Spuren eines exzessiven Einsatzes vo Sporen oder Gerte an irgendeiner Stelle des Körpers aufweisen, sind zu disqualifizieren”.
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Eklat bei der Longines Global Champions League in Cascais (POR)
Update: Scott Brash meldet sich in der Causa Bloodrule zu Wort!
Quelle:www.georginabloomberg.com
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