Dressur | Julia Rejlek – Zum fünften Mal in Folge gewannen Isabell Werth (GER) und Weihegold OLD die Weltcup-Station in Amsterdam. Mit 90,280% in der Grand Prix verwies die mehrfache Olympiasiegerin ihre schärfste Konkurrentin Charlotte Dujardin (GBR/89.505%) mit Mount St John Freestyle und Lokalmatador Edward Gal (NED/85,385%) auf GLOCK`s Zonik N.O.P. auf die Plätze zwei und drei.
„Jumping Amsterdam“ präsentierte von 23.-26.1.2020 nicht nur Springsport auf höchstem Niveau, sondern am Samstag auch den hochkarätig besetzten Dressur-Weltcup. Das begeisterte holländische Publikum bejubelte eine alt-bekannte Siegerin: bereits zum fünften Mal in Serie konnte Isabell Werth (GER) auf ihrer 15-jährigen Oldenburgerstute Weihegold OLD die Weltcup-Station für sich entscheiden. Das Paar gewann bereits den Grand Prix am Vortag deutlich mit knapp zwei Prozent Vorsprung. In der Kür gaben die Richter Höchstnoten für Harmonie, Choreographie und die musikalische Interpretation. In der technischen Bewertung gab es zweimal die zehn für die Piaffe, einmal für die Galopppirouette nach rechts. Nur Schritt und starker Trab konnte die Richter nicht begeistern, hier wurde „Weihe“ mit Noten zwischen 6 und 7 beurteilt. Insgesamt kamen die beiden auf sensationelle 90,280 Prozentpunkte, und damit knapp aber doch: Platz eins!
„Es war mein erstes Mal über 90 Prozent in Amsterdam, aber ich wusste auch dass Charlotte noch nach mir kommt, also haben wir alles gegeben„, sagt Isabell Werth nach ihrem Triumph, „Es ist so toll, dass sich Weihe mit ihren 15 Jahren immer noch so gut anfühlt, wir haben die Standing Ovations sehr genossen!“
Die Konkurrenz rückt näher
Knapp zwei Prozent trennten Isabell Werth und Charlotte Dujardin (GBR) noch am Freitag im Grand Prix, in der Kür am Samstag fehlten der Britin auf ihrer Fidermark-Tochter Mount St John Freestyle nur mehr 0,684% auf den Sieg. Die erst 11-jährige Stute, die bei den Europameisterschaften 2019 in Rotterdam disqualifiziert wurde, zeigte sich für die nächste Großveranstaltung, Tokio 2020, mehr als bereit: 89,505% und persönliche Bestleistung!
Freestyle und Weihe könnten nicht viel unterschiedlicher sein. Während Weihe ihre Schwächen durch ein unglaubliches Talent in Piaffe & Passage ausgleicht, punktet Freestyle mit ihrer Bewegungsdynamik. Im starken Trab beispielsweise erhielt die 11-jährige Hannoveranerstute auch schon die Höchstnote 10!
Dritter wurde in der Kür Lokalmatador und Glock rider Edward Gal (NED) auf GLOCK`s Zonik N.O.P.. Während sich der dänisch gezogene Hengst im Grand Prix noch deutlich spannig zeigte, (dort platzierten sich die beiden auf Rang fünf), konnte Edward Gal die Stärken seines Zack-Sohns in der Kür toll präsentieren. Die Richter zückten vor allem in Traversalen, Trabverstärkungen und den Galopppirouetten hohe Noten. 85,385 % und somit ein Podestplatz wurden es am Ende, hauchdünn vor Jessica von Bredow-Werndl (GER) und der gereiften Zaire-E. Im Training am Donnerstag hatte Jessica von Bredow-Werndl noch einen Feuerstuhl unter sich, in den beiden Prüfungen zeigte sich Zaire aber von ihrer besten Seite. Zwei vierte Ränge stehen nach diesem Amsterdam-Wochenende für die deutsche Mannschafts-Olympiasiegerin zu Buche.
Der Zweikampf Werth – Dujardin wird wohl erst in Las Vegas (15.-19.4.2020) ausgetragen werden, wenn die beiden um den Sieg im Weltcupfinale kämpfen. Isabell Werth will dabei wieder mit Weihegold OLD an den Start gehen, Charlotte Dujardin mit Mount St John Freestyle.
FEI Worldcup Dressage Grand Prix Freestyle
23.-26.1.2020, Amsterdam (NED)
1. Isabell Werth (GER) – Weihegold OLD, 90,280%
2. Charlotte Dujardin (GBR) – Mount St John Freestyle, 89,505%
3. Edward Gal (NED) – GLOCK`s Zonik N.O.P., 85,385%
4. Jessica von Bredow-Werndl (GER) – Zaire-E, 85,030%
5. Helen Langehanenberg (GER) – Damsey FRH, 84,380%
6. Hans Peter Minderhoud (NED) – GLOCK`s Dream Boy N.O.P., 82,075%
7. Dorothee Schneider (GER) – DSP Sammy Davis Jr., 81,075%
8. Emmelie Scholtens (NED) – Desperado N.O.P., 80,565%
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Das gesamte Klassement der Weltcup-Station in Amsterdam findet Ihr hier.
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