FEI-Reglement – Die progressiven Auftritte der beiden deutschen Reiterinnen Janne Friederike Meyer-Zimmermann und Jessica von Bredow-Werndl tragen Früchte! Die FEI ändert die „Maternity-Leave“ Regel: Reiter:innen müssen ab sofort nur mehr mindestens drei Monate aussetzen, wenn sie die Reservierung ihrer Weltranglisten-Punkte in Anspruch nehmen möchten. Die Maximal-Dauer bleibt bei zwölf Monaten.
Die „Maternity-Leave“-Regel soll Reiterinnen vor und nach der Geburt ihres Kindes schützen, in dem ihnen keine Weltranglisten-Punkte abgezogen werden und so kein Nachteil in der Platzierung aufgrund der Schwangerschaft entsteht. Wenn man diese Pause beanspruchte, durfte man bisher mindestens sechs und maximal zwölf Monate an keinem Turnier teilnehmen. Dies wurde zuletzt stark kritisiert. Springreiterin Janne-Friederike Meyer-Zimmermann (GER), wie auch Dressurreiterin Jessica von Bredow-Werndl (GER) wollten diese Pause nämlich schon früher unterbrechen. Das war aber nicht möglich, da sie ansonsten aus der Regelung wieder rausgefallen wären und ihnen die „reservierten“ Punkte abgezogen worden wären.
Die FEI hat sich der Kritik nun angenommen und durch die Änderung der Mindestdauer von sechs auf drei Monate mehr Flexibilität ermöglicht. Diese Entscheidung wurde am 6. Dezember bei der letzten Telefonkonferenz getroffen. Darüber hinaus haben die Sportlerinnen nun auch die Möglichkeit, früher zurückzukehren als ursprünglich bei der Beantragung des Mutterschutzes angegeben. Dazu müssen sie in den Disziplinen Dressur und Fahren eine Kündigungsfrist von vier Wochen einhalten. Für das Springen ist eine Vorankündigung von zehn Wochen erforderlich, wenn die Reiterin über das FEI-Online-System nennen möchte; aber nur vier Wochen, wenn es sich um ein Einladungsturnier oder eine Wildcard handelt.
Die Bestimmungen für krankheitsbedingte Ausfall bleiben jedoch unverändert, die Mindestdauer beträgt sechs Monate, die Höchstdauer zwölf Monate.
Regelung auf andere Disziplinen ausgeweitet – aber nicht alle
Der Vorstand genehmigte auch die Aufnahme von Bestimmungen zum Krankheits-Ausfall/Mutterschutzes (in der aktualisierten Fassung) für die Disziplinen Distanzreiten und Paradressur. Für das Voltigieren wird die Regelung geprüft. Nicht aufgenommen wird die Regelung in den Vielseitigkeits-Sport. Das FEI-Komittee argumentiert hier mit dem erhöhten Risiko der Sparte.
FEI-Generalsekretärin Sabrina Ibáñez betonte, dass die FEI eine der ersten internationalen Sportorganisationen war, die die Mutterschafts-Regelung eingeführt hat, und „der FEI-Vorstand ist sehr dafür, Athleten zu unterstützen, die eine bestmögliche Balance zwischen Familienleben und einer sportlichen Karriere auf hohem Niveau erreichen wollen. Die Ranglisten-Regeln in allen FEI-Disziplinen sind lebendige Dokumente und wir werden die Bestimmungen zum Mutterschutz und Krankheitsausfall immer wieder überprüfen, um sicherzustellen, dass sie relevant und fair bleiben.“
Weiterführende Links:
>> FEI Meldung
>> FEI Weltranglisten
>> EQWO.net-News: #EqualEquest: Janne Friederike Meyer-Zimmermann setzt sich für Chancengleichheit im Reitsport ein
>> EQWO.net-News: Kein Turnier-Comeback für Jessica von Bredow-Werndl in Ludwigsburg
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