Pressemitteilung CHIO Aachen – Drei Damen mit viel Routine und einen jungen Kerl hat der Dressurausschuss des Deutschen Olympiadekomitees für Reiterei (DOKR) für den Lambertz Nationenpreis beim CHIO Aachen 2016 (8. bis 17. Juli) nominiert. Isabell Werth im Sattel von Weihegold OLD, Dorothee Schneider und Showtime, Kristina Bröring-Sprehe und Desperados FRH sowie der gerade mal 21jährige Sönke Rothenberger mit Cosmo werden für Deutschland ins Deutsche Bank Stadion einreiten. Benannt wurden sie während der Deutschen Meisterschaften in Balve. Wir sprachen mit Dressur-Bundestrainerin Monica Theodorescu über ihre Erwartungen ans Aachen-Team, ihr Mitleid, mit denen, die es nicht in die Equipe geschafft haben aber natürlich auch über die Olympischen Spiele in Rio de Janeiro.
Hatten Sie diese vier Reiter auch vor den Deutschen Meisterschaften schon auf dem Zettel?
Monica Theodorescu: Na klar. Sie sind ja alle im Championatskader und haben über Wochen und Monate Top-Leistungen gebracht. Die Namen sind für mich keine Überraschung, die Super-Ergebnisse, die jetzt erreicht wurden, sind allerdings wirklich überragend.
Daraus leitet sich für den CHIO Aachen jetzt die Favoritenrolle im Lambertz Nationenpreis ab…
Theodorescu: Ja das ist so. Wir haben ein sehr starkes Team für Aachen mit fantastischen Pferden.
Sönke Rothenberger ist mit 21 Jahren noch sehr jung. Wird er dem Druck in Aachen und eventuell später bei den Olympischen Spielen gewachsen sein?
Theodorescu: Mit dem Druck kann er super umgehen. Er ist schon als Ponykind im Team gestartet, hat über viele Jahre Erfahrung sammeln können und ist mit bestimmten Erwartungshaltungen groß geworden. Er hat schon als Kind gelernt, dass es auf ihn ankommt, das wird ihm jetzt helfen.
Die deutschen Dressur-Equipen der jüngeren Vergangenheit haben immer auch von der guten Stimmung im Team profitiert…
Theodorescu: Die haben wir auch jetzt. Isabell ist ja immer für einen Spruch gut. Und mit dem 21jährigen Sönke in der Mannschaft wird sie sich wohl auch wieder einiges anhören müssen – sie hat sich ja selber in der Vergangenheit schon mal als die „Mutti“ des Teams bezeichnet. Kristina ist ein totaler Teamplayer, Dorothee sowieso, wir werden wieder eine Spitzenstimmung in der Mannschaft haben.
Das Team ist Favorit beim CHIO Aachen, wen sehen Sie im Deutsche Bank Preis, Großer Dressurpreis von Aachen, vorne?
Theodorescu. Das kann sehr sehr eng werden. Jeder ist in der Lage, ganz vorne zu landen, die Pferde geben das her. Da ist alles möglich.
Woran liegt es, dass Deutschland immer wieder bärenstarke neue Paarungen in die Weltspitze bringt?
Theodorescu: An der Ausbildung. Schauen Sie sich Sönke an – Ponys erfolgreich geritten, als Junger Reiter erfolgreich. Unser Aufbau, unsere Jugendförderung ist einfach sehr gut und erfolgreich. Die Reiter fallen nicht vom Himmel, das hat alles Struktur und System.
Daraus ergibt sich das Luxusproblem der vielen sehr guten Paarungen. Haben Sie Mitleid mit denen, die es dann letztlich nicht ins Team schaffen?
Theodorescu: Natürlich. Das ist schon hart, wenn man mit 77 Prozent – was absolute Weltspitze ist – nicht in der Mannschaft ist. Jedes andere Land wäre dankbar für diese Sportler. Nur ein Beispiel: Jessica von Bredow-Werndl hat zwei Spitzenpferde im A-Kader, ist im letzten Jahr die Championate geritten, war im Weltcup super erfolgreich und ist jetzt nicht unter den Top 4 – das ist richtig bitter.
Mit welcher Erwartung fahren Sie nach Rio zu den Olympischen Spielen?
Theodorescu: Wir konzentrieren uns jetzt voll auf den CHIO Aachen, aber ganz klar: Das große Ziel nach Aachen ist Gold mit der Mannschaft in Rio.
Quelle: Pressemitteilung CHIO Aachen