Der Weltverband des Pferdesports, FEI, hat heute bekannt gegeben, dass drei Spitzenpferde aus der Schweiz positiv auf Dopingmittel beziehungsweise verbotene Substanzen getestet wurden.
Beim CSIO5* La Baule (FRA) wurden gleich zwei Pferde von Olympia- und Weltcupsieger Steve Guerdat (SUI) positiv getestet: Nasa und Nino des Buissonets. Nasa wurde am 16. Mai zur Dopingkontrolle berufen, nachdem Steve mit ihr den dritten Platz im Derby von La Baule belegte. Nino des Buissonets siegte einen Tag später, am 17. Mai, im Großen Preis und wurde ebenfalls getestet.
Bei Nasa wurden die verbotenen Substanzen Codein und Spuren vom Medikament Morphin nachgewiesen, außerdem enthielt die Probe Oripavin, allerdings in einer zu geringen Menge um für das Labor relevant zu sein. In der Probe von Nino des Buisoneets fand man ebenfalls Codein und Oripavin sowie Morphin.
Das dritte positiv getestete Pferd ist Charivari KG. Der Wallach, der von Alessandra Bichsel geritten wird, wurde in Deauville (FRA) getestet und man konnte auch bei ihm Codein, Oripavin und Morphin nachweisen.
Im Anti-Doping und Medikationsreglement der FEI (EADCMR) ist bei positiven Dopingproben eine sofortige vorläufige Sperre als Strafe vorgesehen, bevor es überhaupt zu einer Anhörung kommt. Gleichzeitig sind auch die Pferde für zwei Monate gesperrt.
Steve Guerdat und Alessandra Bichsel sind mit 20. Juli, dem Tag der Bekanntgabe, ebenso wie die Pferde gesperrt. Die Athleten und Pferdebesitzer können in einem Hearing vor dem FEI Tribunal um Aufhebung der Sperre ansuchen.
„Das Vorhandensein von Oripavin, welches in keinem veterinären Produkt enthalten ist, könnte ein Hinweis auf Kontaminierung sein. Wir müssen aber selbstverständlich trotzdem dem Standard-Prozedere folgen“, so FEI Generalsektretärin Sabrina Zeender.
„Die Kombination aus Oripavin, Morphin und Codein wurde schon in mehreren Fällen vorgefunden, bei denen die positive Probe aus Kontaminierung resultierten. Alleine aus dem Jahr 2014 gibt es vier solche Fälle, bei denen wir die vorläufigen Sperren wieder aufheben konnten. Als Dachverband des internationalen Pferdesportes müssen wir die Balance zwischen Fairness gegenüber den Athleten und dem Wohlsein der Pferde finden.“
Mögliche Kontaminierung
Die FEI hat aus dem Jahr 2014 drei Fälle in denen positiv auf Oripavin und Morphin getestet wurde. Die FEI hob in allen Fällen die Sperren nicht sofort auf, nach eingehender Prüfung und erbrachten Beweisen war man sich schlussendlich jedoch einig, dass es sich um Fälle von Kontaminierung handelte.
Oripavin, Codein und Morphin sind allesamt in Mohn enthalten und wirken schmerzstillend.
Nachdem immer mehr Kontaminierungen durch Mohnsamen bekannt wurden, änderte die FEI auch etwas im Reglement. Morphin wurde von einer verbotenen Substanz zu einem Medikament herabgestuft. Codein könnte 2016 möglicherweise ebenfalls neu kategorisiert werden.
Quelle: Pressemitteilung FEI / Text © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net