Die Vorsitzenden des Dressur und Vielseitigkeits Komitees Frank Kempermann und Giuseppe della Chiesa präsentierten im Rahmen vom FEI Sports Forum die möglichen Formatänderungen für ihre jeweilige Disziplin.
Frank Kempermann, Vorsitzender des FEI Dressur Komitees, eröffnete die Runde, welche sich der Zukunft dieser Disziplin widmete, und betonte dass die Dressur ohnehin in einer guten Position wäre.
Und das nicht zuletzt durch den Freestyle. Doch es gebe von Seiten des IOC durchaus starke Signale, dass es Zeit für Veränderungen sei, besonders was die Attraktivität des Sportes in den Medien betrifft. Kempermann erläuterte die Ziele der Sparte Dressur. Man wolle eine der wichtigsten Pferdesportdisziplinen bleiben doch dafür müssten die Formate bei Olympischen Spielen und anderen großen Championaten vereinheitlicht werden. So könne man neue Zuseher und Sponsoren gewinnen und mehr mediales Interesse erzeugen während der wichtigste Aspekt des Dressurreitens, nämlich ein gut ausgebildetes Pferd, im Fokus bleibt.
“Wir müssen uns ein einziges Format für die Olympischen Spiele, World Equestrian Games und andere Championate überlegen damit die Öffentlichkeit unseren Sport besser versteht”, so Kempermann. “Am wichtigsten ist, dass wir offen für Innovationen und bereit für Verbesserungen sind. Es gibt viele junge Zuschauer da draußen und die brauchen wir, sie haben iPhones und iPads und verfolgen alles auf die Sekunde genau online. Das ist deren Welt und wir müssen ein Teil davon werden.”
Repocum Umfrage
Eine im Herbst 2014 durch Repucom, ein auf Markforschung, Medienbewertung und Commercial Auditin spezialisiertes Unternehmen, durchgeführte Umfrage ergab folgendes:
Neue und kürzere Formate sind ausschlaggebend, ebenso wie die Kommentatoren und Grafiken im Fernsehen
Wichtige Events sollten dazu verwendet werden neues Publikum anzuziehen
Modernisierung und eine größere Freiheit was den Dresscode und die Musik betrifft sollten bedacht werden
Mehr menschliche Aspekte in den Medien würden das Interesse steigern
Die Modernisierung sollte mit Bedacht durchgeführt werden um die eingefleischten Dressurfans nicht zu verlieren
Die Repucom Umfrage zeigte außerdem, dass 86 % der Befragten von der Schönheit des Sportes, der Beziehung zwischen Pferd und Reiter, den Pferden selbst und der Grazie, Eleganz, Ästhetik und Spaß angezogen werden, nur 24 % interessieren sich wegen Disziplin, Kontrolle und Training dafür.
Vorgeschlagene Änderungen für Olympia
Die vorgeschlagenen Änderungen für das Format bei Olympia wurden dem Forum vorgestellt. Unter anderem könnten in Zukunft nur noch drei oder sogar zwei Reiter ein Team Bilden, die Prüfungen kürzer werden und Pas-de-Deux oder Pas-de-Trois geritten werden.
Dadurch sollen mehr Nationen teilnehmen können was die Diversität steigern würde sowie die Trennung von Einzel- und Teamprüfungen. Ohne das Streichergebnis wären die Bewerbe spannender und unterhaltsamer und das Ergebnis könne nicht voraus gesagt werden.
Negative Auswirkungen könnten eine Verschlechterung der Qualität sein, da Top-Nationen weniger Sportler stellen können sowie schwerwiegende Konsequenzen wenn ein Pferd eines Teams ausgeschlossen oder disqualifiziert würde.
Es wurde gefordert, dass das Format auch bei den FEI World Equestrian Games™ und Europameisterschaften an das Olympische angepasst werden sollte.
Entwicklung der Vielseitigkeit
Am Nachmittag ging es um das Thema Vielseitigkeit. Charles Barnett, der ehemalige Geschäftsführer vom Ascot Racecourse, eröffnete diesen Abschnitt mit einem Überblick über die wichtigsten Erkentnisse seiner unabhängigen Bewertung der Vielseitigkeit im Zusammenhang mit den Olympischen Spielen in der er Sicherheit, Risikomanagement und die Attraktivität für Zuschauer vor Ort und vor dem Fernseher untersuchte.
Im Anschluss daran übernahm Giuseppe della Chiesa, der Vorsitzende des Vielseitigkeits Komitees, das Wort.
“Die Vielseitigkeit ist an Veränderungen gewöhnt”, sagte er. “Wir haben in letzter Zeit schon viele große Veränderungen durchgemacht um die Herausforderungen von Kosten, Platz und Komplexität bei Olympischen Spielen zu meistern. Wie auch die anderen Olympischen Disziplinen möchten wir unsere Ideen vorstellen um die Agenda 2020 erfüllen zu können. Wir müssen neue Ideen erforschen und für Veränderungen weiterhin offen sein.”
Es gab einige Änderungsvorschläge. Als positive Aspekte der vorgeschlagenen Änderungen wurden besonders eine größere Nationenvielfalt, kürzere Prüfungen, keine extra Bewerbstage und verbesserte Qualifikationsstrukturen genannt.
Als negativ wurden die höheren Kosten für die Geländestrecken und eventuell weniger Top-Starter in den Teambewerben genannt.
Quelle: Pressemitteilung FEI / Übersetzung © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net