Wenn ein österreichischer Engländer nach Frankreich übersiedelt …
Der französische Dirigent und Pferdeliebhaber Marc Minkowski findet im Salzburger Flachgau sein „Traum-Pferd“, den am Turmhofgut gezogenen fünfjährigen Shire-Hengst „Big John“.
Musik und Pferde sind seine Leidenschaft: Bei der Mozartwoche 2015 sorgt Marc Minkowski mit seinem außergewöhnlichen Projekt „Davide Penitente“ für Furore, bei dem er – gemeinsam mit Bartabas und seinen ReiterInnen und Pferden der Académie équestre de Versailles – ein neues vielbeachtetes Gesamtkunstwerk in der Felsenreitschule schuf.
Auf Vermittlung von Landsmännin Maryse Dullnig besuchte der Dirigent während eines Aufenthalts 2014 das Turmhofgut von Michael Aigner in Michaelbeuern bei Salzburg. Schon damals erobert der knapp 4jährige Rapp-Hengst „Big John“, gezogen von Michael Aigner das Herz des französischen Shire Horse-Fans im Sturm.
Ein paar Besuche und Probereiten später – auch die ReiterInnen der Académie équestre de Versailles sind begeistert von Charme, Kraft und dem angenehmen Wesen des Hengstes – ist dann im Februar 2015 alles klar: „Johnnie“ wird Franzose.
Inzwischen hatte für „Big John“ das Arbeitsleben begonnen: In der jungen Bereiterin Susanne Lugner unterstützt von Nancy Gangl fand er liebevolle Ausbildnerinnen, die den jungen Hengst ab Anfang 2015 an die Arbeit unter dem Sattel gewöhnten.
Am 17.4. frühmorgens trat der Rappe seine Reise in das neue Zuhause auf der Ile de Ré (Charentes Maritimes), dem Feriendomizil von Marc Minkowski an. Und damit es wirklich international bleibt, fuhr der Rappe in einem LKW von Costa & Brandao Worldwide, einem Portugiesischen Spezialisten für internationale Pferdetransporte gemeinsam mit zwei Lusitanos aus der Tschechischen Republik. Gute Reise, Johnnie!
Wie alles begann …
Maryse Dullnig hatte im Jahr 2002 ihre Stute „Cascabel“ aus der Zucht von Gouello-Minkowski gekauft. Als 2014 erstmals Marc Minkowskis Produktion von „Davide Penitente“ bei der Mozartwoche angekündigt worden war, stellte Genevieve Geffray ehemalige Leiterin der Bibliotheca Mozartiana der Stiftung Mozarteum den Kontakt zwischen Minkowski und der gebürtigen Französin her.
Pferdemenschen sind unkompliziert: Trotz anstrengender Probenarbeit mit den Wiener Philharmonikern ließ Minkowski es sich nicht nehmen, sich sofort bei Dullnig zu melden. Schon beim ersten Treffen entstand eine persönliche Freundschaft: Man hatte doch allzu viele gemeinsame Freunde in der französischen Pferdeszene und gleich genügend Gesprächsstoff.
In einem dieser Gespräche kam heraus, dass Minkowski eine Vorliebe für die englischen Shire Horses hat. Das Shire gilt als die größte Pferderasse der Welt: Hengste bringen bei einem Stockmaß von durchschnittlich 1,78 bis zu 1.200kg auf die Waage. Die „sanften Riesen“ gelten als nervenstark und lernfähig. Eigentlich als Ritterpferd gezüchtet, wurden sie dann vor allem als Zugtier in der Landwirtschaft, dem Transportgewerbe und in Brauereien eingesetzt. Auch die Londoner Straßenbahn griff Anfang des 20. Jahrhunderts noch auf diese bemerkenswerten Tiere zurück.
Was lag da näher, als eine Besichtigung bei den „Turmhof Shires“ am Turmhofgut in Michaelbeuern einzufädeln. Mit Züchter Michael Aigner entspann sich auch sofort eine intensive Unterhaltung über die Shire-Szene, über die sich Marc Minkowski perfekt informiert zeigte. Vom damals 4jährigen Rapp-Hengst „Big John“ war Minkowski sofort begeistert. Schon beim nächsten Salzburg-Aufenthalt gab es wieder einen Besuch in Michaelbeuern … dann ein Probereiten … dann noch einen Besuch. Im Februar 2015 traf Minkowski dann die endgültige Entscheidung, den inzwischen knapp 5jährigen Shire-Hengst zu kaufen.
Inzwischen hatte für „Big John“ das Arbeitsleben begonnen: Shires sind Spätentwickler und sollten frühestens mit vier Jahren gearbeitet werden. In der jungen Bereiterin Susanne Lugner unterstützt von Nancy Gangl fand er liebevolle Ausbildnerinnen, die den jungen Hengst ab Anfang 2015 an die Arbeit unter dem Sattel gewöhnten. Der lernwillige Shire beherrschte dank Susanne Lugner nach knapp drei Monaten Arbeit bereits die Grundlagen der Seitengänge.
Am 17.4. frühmorgens trat der Rappe dann seine Reise in das neue Zuhause auf der Ile de Ré (Charentes Maritimes) an.
Zukunftsmusik mit Pferden
Vielleicht ist „Big John“ ein erster Schritt auf Mark Minkowskis Weg, seine beiden Leidenschaften Musik und Pferde miteinander zu verbinden. Der große Wunschtraum des Dirigenten ist die Gründung einer eigenen Compagnie, die sich nur der Musik und den Pferden verschreibt …
„Big John“ soll im weiteren Verlauf des Jahres nach Versailles übersiedeln und unter die Fittiche von Bartabas und den ReiterInnen der Académie équestre de Versailles kommen. Vielleicht kann man den gelehrigen Hengst bald in den Aufführungen von Bartabas Truppe „Zingaro“ bewundern? Wer weiß, Bartabas hat sich bereits sehr interessiert gezeigt. Außerdem erwägt Minkowski, noch weitere Shires aus dem Salzburger Flachgau anzukaufen.
Quelle: Pressemitteilung