Dressur – Showtime FRH ist zurück und Dorothee Schneider (GER) deutsche Meisterin im Grand Prix Special! Das Duo trat in der Musikkür nicht mehr an, so war der Weg frei für Isabell Werth (GER) auf DSP Quantaz, die sich in der Grand Prix Freestyle ihren 17. Titel sicherte. Deutschland nominierte weiters das Nationenpreisteam für den CHIO in Aachen, da gab es die ein oder andere Überraschung.
“Showi” ist zurück. Und wie! Mit einer sensationellen Vorstellung zu 83,686 % tanzten sich der 16-jährige Hannoveraner Wallach Showtime FRH und Dorothee Schneider (GER) vor ausverkaufter Dressurarena zum Deutschen Meistertitel im Grand Prix Special beim LONGINES BALVE OPTIMUM! Bei der Reitmeisterin flossen sogar Tränchen.
„Zum ersten Mal nach den Olympischen Spielen von Tokio war ich mit dem Pferd wieder im Viereck. Er ist motiviert, er möchte mit mir tanzen und hat Spaß an den Dingen. Grandios, wie er sich angefühlt hat. Ist nicht so richtig in Worte zu fassen“, schwärmte Dorothee Schneider, die 2019 mit Showtime schon einmal Deutsche Meisterin im Grand Prix Special wurde. Fast ein Jahr lang pausierte Showtime verletzungsbedingt. „Er hat viel gechillt zwischen Tokio und Balve und wurde nur sehr dosiert geritten. Er war viel auf der Weide und im Paddock – alles, was dazu gehört. Ich habe ihn dann behutsam antrainiert. Ich kenne das Pferd sehr gut und lange und kann mich gut einfühlen, wie ich ihn zu trainieren habe“, sagt Schneider weiter.
Der Kampf um die weiteren Medaillen entschied sich erst mit dem letzten Ritt von Frederic Wandres (GER) und der 15-jährige Hannoveraner Duke of Britain FRH (v. Dimaggio), der sich nun Chancen auf einen WM-Platz erhoffen darf: Der Hagener und sein Fuchs schoben Dressurqueen Isabell Werth (GER) und Victoria Max-Theurers (OÖ) DSP Quantaz, die beide Wechseltouren verpatzen, in letzter Sekunde noch auf den Bronzerang.
„Das war sehr schade, weil Quantaz sich so super weiterentwickelt hat. Vor einem Jahr haben wir den letzten Special auf einem Turnier geritten. Seither nur noch Kür. Wir hatten da ein wenig Defizite. Ich ärgere mich, dass wir die Aufgabe trainingstechnisch nicht durchgeritten sind zu Hause. Im Special heute wusste Quantaz nicht so sehr, was ich von ihm wollte. Ich lerne daraus und werde mich in der Vorbereitung auf Aachen mehr auf den Special fokussieren. Quantaz ist viel leichter, viel harmonischer geworden. Der Macho zeigt sich jetzt mit mehr Gelassenheit“, resümierte Isabell Werth, die 78,216 Prozent erhielt.
Grand Prix Kür
Nach einem „Wechselkomplex“ in der Deutschen Meisterschaft um den Grand Prix Special am gestrigen Samstag (Dorothee Schneider und Showtime waren nicht auf der Startliste zu finden) zeigten sich Rekordreiterin Isabell Werth und ihr DSP Quantaz heute in der Grand Prix Kür von ihrer besten Seite. Sie tanzten als letztes Paar der neun Teilnehmer:innen mit 85,450 Prozent zum Sieg und dem insgesamt 17. Deutschen Meistertitel für Isabell Werth.
Den Meistertitel sicherte sich der zwölfjährige Quaterback-Sohn noch mit der Kür von Werth’s Pferden Amaretto und Satchmo. Zeitlos, aber doch schon 20 Jahre alt. Nun aber gibt es bald eine neue Kür, extra maßgeschneidert für Quantaz, wie Isabell Werth erzählt: „Freue mich sehr darauf. Es wird eine Kür zur Musik von Bonnie Tyler, die wird schon anspruchsvoll!“
Anspruchsvoll war auch die Runde von Frederic Wandres und Duke of Britain FRH: 83,375 Prozente gab es von den Richtern. Das bedeutete den zweiten Deutschen Vizemeister-Titel an diesem Wochenende. „Kür ist einfach unser Ding. Das war ein phänomenales Wochenende – mehr kann ich dazu nicht sagen!“, so der überglückliche Hagener, der für den Hof Kasselmann arbeitet.
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Quelle: Instagram/ fredericwandres
Eine Premiere gab es auch für Reitmeisterin Ingrid Klimke: Erstmals stand die zweifache Mannschaftsolympiasiegerin, zweifache Mannschaftsweltmeisterin, vierfache Mannschafts- und vierfache Einzeleuropameisterin der Vielseitigkeit auf dem Treppchen in der Disziplin Dressur. „Zwei Mal war ich bei den Deutschen Meisterschaften Dressur an fünfter Stelle. Jetzt Bronze zu gewinnen ist toll, habe mich sehr gefreut! Franziskus hat sich hervorragend präsentiert und er hatte beide Antennen bei mir“, so Ingrid Klimke, die mit ihrem 14-jährigen Hannoveraner Hengst Franziskus (von Fidertanz) auf 82,825 Prozent kam.
Insgesamt stehen nun für die Nationenpreis-Mannschaft von Aachen folgende Reiter/Pferde fest: Isabell Werth & DSP Quantaz, Frederic Wandres & Duke of Britain FRH, Ingrid Klimke & Franziskus sowie Benjamin Werndl (GER) & Famoso OLD.
Dorothee Schneider hingegen wird nicht in der Fünf-Stern-Tour an den Start gehen: „Balve ist die 1. Sichtung, Aachen die 2. Sichtung. Voraussetzung für das Aachener Team war, dass alle drei Prüfungen geritten werden. Und Doro verzichtete auf die Kür heute in Balve, da sich Showtime noch im Aufbau befindet. Deshalb wird Dorothee in der Vier-Stern-Tour von Aachen an den Start gehen”, erläuterte Monica Theodorescu.
Weiterführende Links:
>> Ergebnisse
>> Balve Optimum
>> Instagram Dorothee Schneider
>> FEI Database: Showtime FRH
>> Instagram Frederic Wandres
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