Springreiten – Drei Wochen lang war der ehemalige Staatsmeister und Championatsreiter Christian Rhomberg (V) mit insgesamt fünf Pferden in Vejer de la Frontera (ESP) am Start. Erfolgreich! So sprangen seine Nachwuchspferde Kiki und Rivera AEG gleich mehrmals zum Sieg und Rhomberg’s anspruchsvolles Top-Pferd Dianca Z gab einmal mehr eine Talentprobe ab. Im EQWO.net-Interview sprach der Vorarlberger außerdem über seine Organisation als Springreiter ohne Sponsor, wie er wieder an Österreichs Spitze zurückkehren möchte und warum er aktuell lieber reitet als zu Fuß geht.
Mit den beiden erfahreneren Pferden Dianca Z und Tonic A Z bestritt Christian Rhomberg (V) in Spanien Bewerbe über 145-155 cm. Die zehnjährige Zangersheide-Stute Dianca Z, die mit ihrer höchst motivierten Manier auf Social Media zuletzt für Eindruck sorgte, platzierte sich mit einer Null-Runde auf Rang neun im Weltranglisten-Springen über 150 cm. Ihre Stallkollegin Tonic A Z, ebenfalls zehn Jahre alt und aus Zangersheide, platzierte sich über 145 cm zweimal unter den Top-Fünf.
„Mit Dianca ging es eigentlich sehr gut los, in der zweiten Woche lief es aber dann im Großen Preis nicht wie erhofft. Sie hat sich mit der Dreifachen Kombination schwer getan und nach dem Parcours – sie wollte wahrscheinlich nach einer Fliege schlagen – hat sie mir genau mit dem Stollen aufs Knie getreten.“, erzählte Christian Rhomberg. Nach einer Ärzte-Odysee in Spanien erhielt der Vorarlberger dann die Diagnose: Hämatom im Knie. Aber Glück im Unglück, denn die Ärzte erlaubten das Weiterreiten.
Besonders beeindruckten in Spanien Rhomberg’s Nachwuchspferde. So blieb Kiki, eine sechsjährige Westfalen-Stute v. Kannan x Calido I, in sechs von acht Bewerben fehlerfrei und gewann drei Prüfungen über 120 bzw. 125 cm. Die siebenjährige BWP-Stute Rivera AEG behielt in Vejer de la Frontera sogar eine völlig makellose Weste, sprang zweimal zum Sieg über 130 cm und platzierte sich niemals schlechter als auf Rang sechs. Und auch der Dritte im Bunde, ein schwieriger sechsjähriger Selle-Francais-Wallach namens Incedible de Marny, blieb dreimal Null und gab sich besser als der Vorarlberger erwartet hatte.
Der Turnierplan für das Jahr 2024 steht noch nicht ganz fest, wie Christian Rhomberg im EQWO.net-Gespräch erzählt: „Ursprünglich hatte ich gehofft, dass ich heuer die Chance haben werde, mich mit Dianca für die ganz großen Turniere zu qualifizieren. Da sie 2023 aufgrund eines blockierten Nervs an der Nase jedoch länger pausieren musste, fehlt ihr einfach Zeit. Zuhause warten jetzt einige junge Pferde, die als Vorbereitung auf die kommenden Jahre, Erfahrungen auf Turnieren sammeln dürfen.“
Rhomberg’s Umorganisation nach Sponsorwegfall
Christian Rhomberg war 2017 als österreichischer Teamreiter bei der Europameisterschaft in Göteborg und platzierte sich im Sattel von Saphyr des Lacs JRA im ersten Bewerb an 16. Stelle. Nur ein Jahr später verkaufte seine Sponsorin Carola Lehner jedoch kurz vor den Weltreiterspielen in Tryon die Pferde und Rhomberg blieben nur noch wenige Sportpartner übrig. Darunter die Stute Femke, mit der er 2019 noch österreichischer Staatsmeister wurde, oder seine eigene Erfolgsstute Cornetta. Nach ihrer Pensionierung fehlten dem heute 34-jährigen dann die Pferde für den ganz großen Sport.
„Wir haben bereits 2018 begonnen junge Pferde, ab Fohlenalter einzukaufen und bauen sie langsam auf. Natürlich müssen wir das Rad am drehen halten, daher werden viele der jungen Pferde auch verkauft. Auch Kiki und Rivera sollen verkauft werden. Wir versuchen das ganze aber so zu betreiben, dass ich auch viele tolle Pferde behalten kann.„, so Rhomberg über die neue Organisation seit dem Sponsor-Wegfall, „Die Gegend in der wir wohnen, ist auch mit Käufern nicht so stark frequentiert wie Belgien oder die Niederlande. Und umso länger man die Pferde hat, umso mehr wachsen sie einem auch ans Herz.“
Auch wenn Christian Rhomberg der Aufbau der jungen Pferde und ihre Entwicklung zu beobachten Spaß macht, bestünde finanzieller Druck. Denn er geht bei der Fürsorge seiner 13 springbetonten Reitpferde keine Kompromisse ein und hat ein absolutes Spitzen-Team an seiner Seite: „Ich habe einen sehr hohen Standard was die Versorgung meiner Pferde angeht. Wir haben ein genauso großes und gutes Team, wie zu meinen Top-Zeiten: Laura als Frau für Alles, mittlerweile sogar Bereiterin, Marlies, die uns seit acht Jahren managt, Vasil, unser Pfleger zuhause und Manuel, der mit mit im LKW durch die ganze Welt fährt. Die Pferde kommen zuhause viermal täglich raus, gehen aufs Paddock, auf die Koppel, in die Schrittmaschine und werden geritten. Meine Pflegerin Dilara begleitet mich auf alle Turniere und ist eine der besten, genauso wie das Team zuhause. Dazu kommt unser Physiotherapeut, mit dem wir auch mit unserer Firma Plyokinetics ein extra Trainingsgerät entwickelt haben, dass vor allem die Verletzungsgefahr bei jungen Pferden minimiert. Das Produkt heißt Plyo-Pulse-Plate und ist jetzt auch schon in Serie produziert worden.“
Das Ziel dieses, vielleicht manchmal steinigen, Weges ist klar: Zurück an die Spitze! „Ich möchte da anschließen, wo ich schon einmal war. Mit meinen aktuellen Pferden ist das möglich! Dianca ist wahrscheinlich das beste Pferd, das ich jemals geritten bin, auch wenn sie im Management sehr speziell ist.“, erzählte Christian Rhomberg strahlend.
Wir freuen uns auf die sportliche Zukunft von Christian Rhomberg und drücken ihm für die Erreichung seiner Ziele die Daumen!
Weiterführende Links:
>> FEI Database: Christian Rhomberg
>> Instagram: Christian Rhomberg
>> Plyokinetics.de
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