Die vorgeschlagenen Änderungen für die Qualifikationen und Bewerbe bei Olympischen Spielen und Weltreiterspielen im Springreiten sowie die Event Klassifikationen und Einladungen für Internationale Turniere waren die Hauptthemen bei der langwierigen Session zum Thema Springreiten, welche im Anschluss an die außerordentliche Generalversammlung beim FEI Sports Forum 2015 stattfand.
John Madden, der Vorsitzende des FEI Jumping Committee, hielt eine detaillierte Präsentation bei der die Anwesenden dazu einlud, kommende Veränderungen zu begrüßen. “Unser Ziel muss es immer sein, unsere Position im Olympischen Programm zu stärken. Wir sind heute hier, um genau das zu tun. Viele Gedanken und Überlegungen sind bereits in die Vorschläge investiert worden. Nicht jedem wird gefallen was wir vorschlagen, doch wir haben keine andere Wahl als etwas zu ändern. Ich möchte aber betonen, dass die einzige bereits getroffene Vereinbarung jene ist, dass wir unsere Position stärken müssen. Alles andere steht zur Diskussion und ist der Grund für die heutige Versammlung und die Debatte.”
Vorschläge für Olympia
Madden umriss die vorgeschlagenen Änderungen für die Qualifikationen und Bewerbe in den Einzel- und Teambewerben bei Olympischen Spielen und hob die Ähnlichkeiten zwischen dem vorgeschlagenen Reglement für das Team Finale und jenem des bereits erfolgreichen Furusiyya FEI Nations Cup™ Finals hervor.
Als Vorteile des vorgeschlagenen neuen Formats wurden eine höhere Anzahl an Nationen bei gleicher Gesamtanzahl der Athleten, ein höheres Level im Wettbewerb und ein kompakteres Austragungsformat genannt:
– 20 Teams mit je 3 Athleten und 15 Einzelreiter + 20 Reservepferde = 75 Reiter
– Trennung der Einzel- und Teambewerbe und ein kompakteres Austragungsformat
– Qualifikation wie bisher allerdings mit fünf zusätzlichen Teamplätzen aus den existierenden Olympischen Gruppen
Die Möglichkeit kosteneffektive regionale Qualifikationen zu veranstalten, Quarantäne Probleme, die Frage ob genug Nationen ein Team auf Olympischem Level stellen können und ob die Qualität durch die Teilnahme weniger erfahrener Nationen leiden würde waren einige der Sorgen, die geäußert wurden.
Den gesamten Vorschlag für die Änderungen bei Olympischen Spielen gibt es hier »
FEI World Equestrian Games™ Reglement
John Madden stellte im Anschluss die vorgeschlagenen Änderungen für die FEI World Equestrian Games™ vor. Er betonte dabei die Vorteile die entstehen, wenn man die Wettbewerbe medienfreundlicher und leichter organisierbar für die Veranstalter machen würde und gleichzeitig besseren, pferdefreundlicheren Sport zeigen könnte. Außerdem würde der Teambewerb bei den World Equestrian Games™ im Austragungsjahr als FEI Nations Cup™ Finale zählen um den Pferden zwei anspruchsvolle Turniere am Ende der Outdoor Saison zu ersparen.
Madden gab zu, dass die Vorschläge sowohl Vor- als auch Nachteile hätten. Die Tatsache, dass die Einzelbewerbe in Zukunft vor den Teambewerben stattfinden sollen könnte negativen Einfluss auf die Teams haben da einige Athleten vielleicht nicht mehr starten wollen.
Mit Teams aus drei Reitern ohne Streichergebnis würde der Druck auf die drei Teamreiter erhöht, doch Madden meinte es wäre der selbe Druck wie bei vier Teilnehmern und dass man, wenn man einer von drei Reitern ist dessen Ergebnis zählt, man noch mehr acht auf die Pferde geben würde. Eine der Delegierten meinten, dass ein Dreierteam die Spannung nehmen würde, da ein schlechtes Ergebnis vom ersten Reiter bereits viel vorweg nimmt.
Der detaillierte Vorschlag zu den Änderungen bei Weltreiterspielen gibt es hier »
Event Klassifikation und Einladungen für CSI Turniere
Nach den Vorstellungen der möglichen Änderungen bei Olympischen Spielen und Weltreiterspielen wurde über die Klassifikation von Events gesprochen wobei auch die Möglichkeit von 6* Events besprochen wurde. Auch das System für Einladungen zu internationalen Turnieren wurde erläutert.
Die Implementierung eines Einladungssystems für CSI Turniere, welches einfach zu verstehen und managen wären sowie einen hohen Grad an Transparenz aufweist wurde diskutiert. Das neue System könnte zu Änderungen im Longines Ranking Reglement führen, doch John Madden stellte klar, dass die Diskussion beim Sports Forum lediglich ein Anfang sei und man sich im Jumping Committee die Zeit nehmen würde, das Syste, auszubauen.
Lebhafte Diskussion
Den Präsentationen folgte eine lebhafte Diskussion mit Inputs der Vertreter aus Australien, Kanada, Chile, Frankreich, Deutschland, Griechenland, Puerto Rico, den Niederlanden, der Schweiz und den USA sowie Repräsentanten der Gruppen IV und IX, der Europäischen Equestrian Federation, des International Jumping Riders Club, der Longines Global Champions Tour und von Furusiyya.
Hauptsächlich ging es um die vorgeschlagenen Änderungen: die Anzahl der Teilnehmer pro Team (3 statt 4), dem Wegfallen des Streichergebnisses und dass die Einzel- vor den Teambewerben stattfinden sollen. Auch die mögliche negative Auswirkung der verringerten Teilnehmeranzahl pro Team auf Pferdebesitzer wurde angesprochen.
John Madden beantwortete alle Fragen und widmete sich den geäußerten Bedenken. Er erklärte, dass die Vorschläge als Basis für Diskussionen dienen sollen und dass alle Punkte, die beim Sports Forum erwähnt wurden berücksichtigt werden. Er betonte, dass man sobald von Seiten des IOC feststeht wie es mit Reservereitern aussieht im Jumping Committee darüber sprechen und alle Stakeholder informieren würde.
Quelle: Pressemitteilung FEI / Übersetzung © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net