Dressur – Anfang Juni hatte Andreas Helgstrand (DEN) im Sattel seines Aushängeschildes Jovian Bronze bei den diesjährigen dänischen Dressurmeisterschaften gewonnen. Doch nun die ernüchternde Nachricht: Aufgrund einer nicht abgeklärten tierärztlichen Behandlung verliert er nachträglich seine Medaille.
Von 2. bis 4. Juni 2023 fanden die dänischen Dressurmeisterschaften in der Helgstrand Academy in Uggerhalne statt. Laut dem dänischen Pferdemagazin ridehesten.com hatte Andreas Helgstrand’s Pferd Jovian am Abend des 3. Juni leichte Koliksymptome. Der Pfleger rief den Tierarzt und der Apache-Sohn wurde von Jonas Rasmussen mit zwei verschiedenen Medikamente behandelt. Der Zustand des Pferdes besserte sich nach ungefähr einer Stunde. Nach der erfolgten Behandlung schickte der behandelnde Tierarzt um 22.04 Uhr eine E-Mail an die tierärztliche Beraterin des Dänischen Reitverbandes Mette Uldahl. Diese laß die E-Mail allerdings erst am Sonntag Abend, nachdem das Finale der dänischen Meisterschaft bereits stattgefunden hatte. Zudem hieß es, dass weder versucht wurde, Mette Uldahl telefonisch zu kontaktieren, noch wurde die Zustimmung des TDs für die Behandlung vor dem Beginn der Prüfung am Sonntag (4.6.) eingeholt. Der Reiter selbst erfuhr erst am Dienstag (6.6.) von der eingereichten Beschwerde und der Behandlung seines Pferdes.
Seit vorgestern (19.9.) liegt nun die Entscheidung der Berufungskommission des dänischen Reitverbandes vor: Andreas Helgstrand hat gegen Punkt 23 des Allgemeinen Reglements des DRF verstoßen. Sein Pferd Jovian wurde ohne vorherige Genehmigung eines DRF-Tierarztes behandelt. Laut Reglement liegt es immer in der Verantwortung des Reiters, dass die Vorschriften eingehalten werden. Somit wurde der Reiter nachträglich von der dänischen Meisterschaftskür am Sonntag disqualifiziert und muss die erhaltenen Preise zurückgeben, sowie eine Geldstrafe in der Höhe von 5.000 DKK zahlen.
Verstoß gegen die DRF-Regel 23
Dieser Passus besagt, dass ein Pferd am Turnierort nicht ohne die erforderliche Beurteilung und Genehmigung des DRF-Tierarztes medikamentiert werden darf, außer es handelt sich um eine akut lebensbedrohliche Situation. Diese Ausnahme war allerdings durch eine leichte Kolik nicht erfüllt. Zudem wurden Medikamenten verwendet, die für das angegebene Problem nicht zugelassen sind und über einen Schlauch verabreicht, sodass das Tier die Flüssigkeiten nicht freiwillig zu sich genommen hat.
Eines der verabreichten Medikamente (Traumeel) ist in erster Linie entzündungshemmend und es wurde eine viermal höhere Dosis als empfohlen verabreicht. Pferde dürfen allerdings nicht unter dem Einfluss von schmerzlindernden, leistungssteigernden, stimulierenden oder beruhigenden Substanzen an Reitsportveranstaltungen teilnehmen.
In seiner Verteidigung argumentierte Andreas Helgstrand, dass die beiden verabreichten Präparate nicht auf der Dopingliste der FEI stehen und laut der FEI eine Flüssigkeitsbehandlung als Behandlung mit mindestens zehn Litern definiert ist. Jovian hat lediglich 500 ml Duphalyte (Elektrolyte) erhalten. Weiters passierten zwei TDs das Pferd in der Stallgasse, während der Tierarzt das Pferd untersuchte, was laut dem dänischen Reitverband allerdings irrelevant war, da es die Aufgabe des Reiters gewesen wäre, die Behandlung bekannt zu machen.
Quelle: Facebook/ Helgstrand Dressage
Weiterführende Links:
>> Facebook: Helgstrand Dressage
>> Instagram: Helgstrand Dressage
>> Website: Ridehesten.com
Dieser Text wurde von EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net verfasst und ist keine Pressemitteilung. Das Kopieren des Text- und Bildmaterials ist nicht gestattet.