CHIO Aachen
Steve Guerdat siegt im RWE Preis – Großbritannien und Deutschland vorne in der Vielseitigkeit – Power aus den Niederlanden beim Springen und Fahren im Tank & Rast Preis – Viersen ist Quadrillen Champion – Zwei Sieger im Fahren
Steve Guerdat siegt im RWE Preis
Der Schweizer Steve Guerdat siegt nach spannendem Stechen mit 14 Teilnehmern auf Ferrari vor Hans-Dieter Dreher mit Embassy und Laura Kraut (USA) auf Cedric im RWE-Preis.
Knapp eine Sekunde lag zwischen dem Sieger Steve Guerdat, der den Parcours in fehlerfreien 47.52 Sekunden absolvierte, und Hans-Dieter Dreher, der sich mit 48.62 Sekunden geschlagen geben musste. “Ich habe vom ersten bis zum letzten Sprung nur auf Risiko gesetzt. Mein Pferd Ferrari ist sehr vorsichtig, deswegen konnte ich auch einen Steilsprung aus diesem hohen Tempo nehmen”, so Guerdat. Mit seinen 30 Jahren hat der Schweizer hohe internationale Championats-Erfahrung: Auf den Olympischen Spielen in Hong
Kong gehörte er zum Schweizer Bronze-Team, in Athen belegte das Team Platz fünf. Sechsmal stand er im Weltcup-Finale, achtmal startete er auf Europameisterschaften – erst als junger Reiter, später im Seniorenlager. Auch auf den Weltreiterspielen in Kentucky war er am Start. Guerdat saß mit drei Jahren erstmals auf dem Pferd, nahm ab sieben regelmäßig Unterricht.
Sein vierbeiniger Sportpartner Ferrari weist mit seinem Vater Furioso II und Muttervater Polydor zwei der besten Springpferdevererber weltweit auf: Beide blicken auf vielfache Millionenbeiträge, die ihre Nachkommen im Sport erwirtschaftet haben. Guerdat ist in der glücklichen Lage, über drei Top-Pferde zu verfügen, die alle in London starten könnten. “Wer letztlich das Rennen macht, entscheiden wir nach den nächsten Wochenenden.” Der 40-jährige Dreher setzte im RWE-Preis auf den gekörten Hannoveraner Hengst Embassy II, der von Escudo I-Silvio abstammt. Mit ihm gewann er in diesem Jahr auch den Großen Preis von München. “Ich hatte schon 2011 in Aachen ein super Turnier, es sieht so aus, als könnte ich dieses Jahr daran anknüpfen. Ich bin sehr froh, wie es läuft.” Platz drei erzielte die Amerikanerin Laura Kraut auf dem Holsteiner Schimmelwallach Cedric von Chambertin-Carolus I. Sie hatten den Parcours fehlerfrei in 49.36 Sekunden bestritten. “Ich bin so schnell geritten wie ich konnte, hatte aber auch im Kopf, dass ich Sonntag den Großen Preis mit Cedric reiten möchte. Er hat das top gemacht.”
Zweitbester Deutscher war Ludger Beerbaum mit Chiara, der die Ziellinie nach 51.64 Sekunden passierte. Damit landete der viermalige Olympiasieger auf dem achten Platz. Erstmals 1949 ausgetragen, zählt die mit 90.000 Euro dotierte Springprüfungen zu den traditionsreichsten Prüfungen beim CHIO Aachen.
Tickets: (0241) 917-11 11
www.chioaachen.de
facebook.com/chioaachen
Großbritannien und Deutschland vorne in der Vielseitigkeit
Laura Collett verteidigt Führung im DHL-Preis Eventing – Deutsches Team führt in der Nationenpreiswertung um den DHL-Preis Eventing. “Aachen ist Wahnsinn, ich bin das erste Mal hier am Start. Mein Pferd sprang sehr gut, er ist ein wenig guckig. Der Fehler hier geht auf meine Kappe”, berichtet Collett, die erst das zweite Jahr im Seniorenlager startet. Mit 36.20 Minuspunkten führt sie die Wertung im DHL-Preis Eventing nach den beiden Teilprüfungen Dressur und Springen an, obwohl sie im Parcours sechs Fehlerpunkte verbuchen musste. Auf dem zweiten Platz folgt hinter ihr Sandra Auffarth auf Opgun Louvo mit 37.60 Minuspunkten vor Christopher Burton auf Underdiscussion mit 38.80 Minuspunkten.
Das deutsche Team liegt mit 124.60 Minuspunkten in Führung vor Großbritannien (132.60) und Australien (140.60). “Auf einem solch großen Platz sind die vielen Zeitfehler kein Problem, das ist kein Desaster. Alle Pferde sind gut gesprungen. Auch morgen wird es die Zeit entscheiden – im Gelände in der Zeit zu bleiben, wird schwer sein. Das war schon immer so”, berichtet Bundestrainer Hans Melzer.
Nullfehlerritte gab es im Parcours wenige. Zwei davon absolvierte der Holsteiner Peter Thomsen. Sowohl mit Horseware?s Cayenne wie auch mit Horseware’s Barny blieben alle Stangen im Parcours liegen. “Heute ist es einfach geglückt. Man hat hier ganz wenig Zeit und muss Risiko reiten, sonst hat man ratzfatz einen Zeitfehler”, so Thomsen. “Jetzt ist alles ganz schön eng zusammen”, betonte Frank Ostholt nach dem Parcours. Er musste einen Fehler verbuchen und rutschte auf Rang sieben. “Da müssen wir morgen versuchen, ganz dicht an die Zeit ranzukommen.” Auf Platz zwölf liegt Dirk Schrade in der laufenden Wertung mit seinem Pferd King Artus. “Ich hatte mit beiden Pferden je einen Fehler, das war sehr ärgerlich, denn eigentlich sind sie beide gute Springer. Aber unsere Pferde sind solche großen Plätze nicht gewohnt, sie wurden hier klein und schüchtern”, so Schrade.
Tickets: (0241) 917-11 11
www.chioaachen.de
facebook.com/chioaachen
Power aus den Niederlanden beim Springen und Fahren im Tank & Rast Preis
Geballte Power aus den Niederlanden siegt im Tank & Rast Jump & Drive. Ijsbrand Chardon und Piet Raijmakers siegen vor dem Team aus der Schweiz um Pius Schwitzer und Werner Ulrich. Dritte wurden Boyd Exell und Sheik ali al Thani.
“Das war spitze, sehr rasant”, freute sich Piet Raijmaker nach der fehlerfreien Runde im Sattel seines Pferdes Van Schijndel’s Lys Platiere und der Fahrt im Gespann seines Landsmannes Ijsbrand Chardon. Fehlerfrei fegte das Team in 128.66 Sekunden durch das Stadion.
Knapp geschlagen geben mussten sich die Eidgenossen: Pius Schwizer und Ulrich Werner hatten mit 129.89 Sekunden eine starke Marke gesetzt, die erst das letzte Duo knacken konnte. Sie gelangten auf den zweiten Platz vor dem Mixed-Team aus Quatar und Australien: In 131.59 Sekunden gelangten Boyd Exell und Sheik ali al Thani auf den dritten Platz.
Tickets: (0241) 917-11 11
www.chioaachen.de
facebook.com/chioaachen
Viersen ist Quadrillen Champion
Viersen gewinnt mit 18.4 Punkten im Preis des Handwerks, Quadrillen Championat. “Unsere Mannschaft ist neu zusammen gestellt worden, denn im Vorfeld war noch ein Pferd ausgefallen. Umso glücklicher sind wir, dass wir hier gewinnen konnten. Das kommt sicher auch daher, dass sich unsere Pferde untereinander so gut verstehen”, berichtete Julia Bergemann, die mit Nawaro zum Viersener Team zählte. Gemeinsam mit ihren Mannschaftskollegen Antonia Fernau auf Huckleberry Finn, Rebekka Jütten auf Pablo und Bianca Sopha auf Flintstone erhielt das Team die Wertnotensumme von 18.4. Mannschaftsführer war Ulrike Seidel.
Das Team des Kreisverbands Wesel musste noch einen Verlust melden: Ihre Mannschaftsführerin Helmi Abeck wurde im Heimatstall von einem Pferd am Bein getroffen und konnte nicht mit nach Aachen reisen. Dafür sprang spontan der Mannschaftsführer von Essen – Winfried Müller – ein. Das Weseler Team aus Martina Binnenbrücker auf Cayetano, Petra Wolf und Don Dooly, Julia Fedorczik mit Quebec und Mareike Mondrowski auf Baumann’s Leonardo erhielt die Wertnotensumme von 18.2 und gelangte auf Platz zwei.
Im Team des Kreisverbands Aachen ritten unter der Mannschaftsführerin Susanne Rüben Anna Fitcher auf Sunny Dancer, Manuela Hein auf Real Pleasure, Paulina Kraft mit Desperado und Dagmar Lesniewski auf Kinley BS. Sie gelangten mit 18.1 auf dem dritten Platz. Die wohl jüngste Starterin ritt im Team des Kreisverbands Neuss: Karolin Müller ritt mit 14 Jahren auf ihrem neuen Pferd Alesi im Neusser Team, das die Wertnotensumme 14.0 erhielt.
Tickets: (0241) 917-11 11
www.chioaachen.de
facebook.com/chioaachen
Zwei Sieger im Fahren
Im ZENTIS-Preis, Vierspänner-Hindernisfahren, teilen sich der Deutsche Georg von Stein und der Australier Gavin Robson Platz eins. Insgesamt führt Chester Weber (USA) die Kombinierte Einzelwertung um den Preis der Familie Richard Talbot vor Christoph Sandmann (GER) und Boyd Exell (AUS) an. In jeweils 193.81 fehlerfreien Sekunden fuhren sich der aus dem hessischen Modautal stammende Georg von Stein und der Australier Gavin Robson auf Platz eins im ZENTIS-Preis. Der dritte Platz blieb ebenfalls in Deutschland und ging an Daniel Schneiders, der in 196.15 Sekunden fehlerfrei blieb. Der 46-jährige Robson wurde im australischen Melbourne geboren, lebt und trainiert jedoch in Ohio/USA. Er nahm 2010 an den Weltreiterspielen in Kentucky teil und hatte die Pferde Bajnok, Clinton Star, Diamond und Wallander angespannt. Georg von Stein, der im August seinen 40. Geburtstag feiern wird, startete ebenfalls in Kentucky und kommt aus dem Odenwald. Dort führt er eine Reitanlage mit Restaurant und rund 200 Pferden. 31 Jahre alt ist Daniel Schneiders, der zuvor im Ponysport hoch erfolgreich war: Dort wurde er 2009 Weltmeister mit dem Pony-Zweispänner und holte 2011 in Lipica Bronze auf der Weltmeisterschaft. Schneiders ist als Hufschmied tätig und holte insgesamt dreimal Bronze und einmal Silber auf den Deutschen Meisterschaften bei den Pony Zwei- und Vierspännerprüfungen. Schneiders kommt aus dem in Nordrhein-Westfalen gelegenem Petershagen. Die kombinierte Einzelwertung um den Preis der Familie Richard Talbot führt überlegen der US-Amerikaner Chester Weber mit 36.54 Fehlerpunkten an. Auf Platz zwei der laufenden Wertung, die nach dem Wohnwelt Pallen Marathon am Samstag entschieden wird, liegt Christoph Sandmann mit 45.93 Fehlerpunkten aus Lähden/Deutscnland vor Boyd Exell/Australien, der 48.42 Fehlerpunkte auf seinem Konto stehen hat.
Tickets: (0241) 917-11 11
www.chioaachen.de
facebook.com/chioaachen
Quelle: www.chioaachen.de