CHIO Aachen
Französischer Sieg im Mercedes-Benz Preis – Doppel-Sieg für Deutschland in der Dressur
Französischer Sieg im Mercedes-Benz Preis
“Wir sind davon ausgegangen, dass es spannend wird. Das macht ja auch Spaß. Hier nach 2009 erneut zu gewinnen, das ist schon eine große Ehre und etwas ganz Besonderes”, freute sich Pénélope Leprovost, die mit ihrem zwölfjährigen Schimmelhengst Mylord Carthago zwei fehlerfreie Runden lieferte.
Doppelnull! Penelope Leprevost und “Mylord Carthago” © FEI/Kit Houghton
Das französische Team bestehend aus Leprevost, Eugenie Angot mit Old Chap Time, Roger Yves Bost und Nippon d’Elle sowie Olivier Guillon auf Lord de Theize siegten mit zehn Fehlerpunkten. Zwei Fehlerpunkte mehr als die Franzosen und damit insgesamt zwölf Fehler bedeutete Rang zwei für das deutsche Team. Auf den dritten Rang gelangte Irland mit 20 Fehlerpunkten. Zwei starke Nullrunden lieferten Marcus Ehning auf dem 15-jährigen Hengst Plot Blue und Christian Ahlmann auf Codex One. “Ich bin sehr erleichtert, diese Runden hier vor heimischen Publikum sind natürlich sehr wichtig für uns und für London”, berichtete Ehning. “Ich freue mich, dass Plot Blue hier unter den kritischen Augen des Bundestrainers hervorragend sprang. Es ist aber noch ein langer Weg zu den Olympischen Spielen”, so Ehning. Im vergangenen Jahr startete er nicht im Nationenpreis, denn sein Sohn Davy Andreas wurde in diesem Zeitraum geboren. “Codex One hat hier einen sehr guten Eindruck hinterlassen, er hat einen großen Charaktertest bestanden, denn er ist ja noch recht jung und startete das erste Mal in diesem Stadion. Im zweiten Umlauf war er sogar noch relaxter. Obwohl ich zugeben muss, dass mein Herzchen immer pocht, auch wenn es relaxt aussieht. Die Entscheidung, ob Codex oder Taloubet mit nach London dürfen, liegt nicht bei mir. Ich bin glücklich, zwei so tolle Pferde zu haben”, berichtete Ahlmann. Beide “Null-Pferde” sind übrigens gekörte Hengste. Plot Blue stammt ab von Mr. Blue-Pilot und zählt zum niederländischen Zuchtgebiet des KWPN, während Codex One von Contendro I-Glückspilz den hannoverschen Brand trägt. Codex One war schon in jungen Jahren kein Unbekannter: Fünfjährig Vize-Bundeschampion, siebenjährig vierter auf der Weltmeisterschaft der jungen Springpferde in Lanaken.
Janne Friederike Meyer und Cellagon Lambrasco mussten im ersten Umlauf vier, im zweiten Umlauf acht Fehlerpunkte verbuchen. Die 31-Jährige, die schon mit zwei Jahren mit ihrem Vater zusammen auf dem Pferderücken saß, gab nach dem ersten Umlauf zu. “Den Oxer hatte ich unterschätzt”, sagte sie. Enttäuschend verliefen die Runden des 13-jährigen Schimmelhengstes Cornet Obolensky unter Marco Kutscher. Zweimal 16 Fehlerpunkte – damit stehen auch Kutschers Chancen für London in der Schwebe. “Das Schlimmste, was passieren konnte, ist hier passiert”, gab ein sichtlich enttäuschter Kutscher zu. “Meine beiden Auftritte haben sicherlich nicht dazu beigetragen, unsere Olympiachancen zu stärken. Das ist sehr schade, denn Cornet hatte zuvor zwei Nationenpreise gewonnen. Aber es ist ein schmaler Grad bei ihm, entweder es klappt oder es geht in die Hose.” Auch Bundestrainer Otto Becker gab zu: “Cornets Runden liegen mir im Magen.
Über den zweiten Platz hinter Frankreich bin ich nicht enttäuscht. Aber Cornet muss ich erst Mal verdauen.” Auch Heinrich-Herrmann Engemann, Disziplintrainer Springen, betonte: “Die Runden des Hengstes müssen wir genau analysieren.”
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Doppel-Sieg für Deutschland in der Dressur
Deutsches Team siegt im Lambertz Nationenpreis, Grand Prix CDIO5*, (233.554 Punkte) vor Dänemark (221.00) und den Niederlanden. (214.192), und Kristina Sprehe/GER gewinnt auf Desperados den Grand Prix CDIO5*, Preis der TESCHINKASSO.
79.702 Prozent lautete das Ergebnis von Kristina Sprehe und ihrem elfjährigen Hengst Desperados. “Ich bin erleichtert und glücklich, dass wir die erste Prüfung gut absolviert haben. Aber da ist noch Luft nach oben”, berichtete Sprehe. “Desperados ist in den ersten Prüfungen auf einem neuen Turnier oft etwas übermotiviert und dann muss man sehr aufpassen, dass er keine Taktfehler macht. In der zweiten Prüfung können wir noch mal mehr angreifen.” Dennoch bedeutete das Ergebnis den Sieg der Reiterin, die sich vor ihre Teamkollegin Helen Langehanenberg setzte. Die zweifache Deutsche Meisterin Langehanenberg hatte das Pech, als erste im einsetzenden Regen starten zu müssen. Damon Hill machte einige Patzer, die den Beiden mit 78.426 Prozent den Sieg kosteten. “Damon Hill war etwas geladen, das Wetter war schwierig und der Druck für die Reiterin hier natürlich groß?, zog Bundestrainer Johnny Hilberath ein erstes Fazit.” Aber es gibt eben keine Gesetzmäßigkeiten, das Stadion hier ist sicher nicht alltäglich und für die Pferde beeindruckend. Doch in der Aufgabe waren auch viele Höhepunkte, zudem gab sie Anreiz, einiges noch mal zu überdenken und daran zu arbeiten”, so Hilberath. Mit dem Team-Ergebnis im Lambertz Nationenpreis war er sehr zufrieden: “Alle sind auf einem hohen Niveau geritten.” Der dritte Platz im Preis der TESCHINKASSO ging an die Österreicherin Victoria Max-Theurer auf dem gekörten Hengst Augustin. Der Oldenburg-Sohn ihres ehemaligen Europameisterschaftspferdes August der Starke erzielte 77.894 Prozent.
“Sehr glücklich”, zeigte sich Anabel Balkenhol nach ihrem mit 75,426 Prozent bewerteten Ritt auf Dablino. “Nach seiner langen Pause ist Aachen erst das dritte Turnier und nun kann ich endlich sagen: Jetzt ist er wieder in seiner alten Form, ich komme zum Reiten, er ist gut drauf, er will und das ist ein schönes Gefühl”, so Balkenhol, die auf den vierten Platz kam. Die Tochter des ehemaligen deutschen Bundestrainers Klaus Balkenhol ging als zweiter deutscher Starter in den Grand Prix um den Lambertz Nationenpreis. “Im Olympiajahr geht man hier schon anders an den Start. Man muss gute Leistungen bringen, man darf keine Fehler machen und wir haben super Paare mit einer hohen Leistungsdichte. Ich möchte gerne mit nach London und ich schätze meine Chancen gut ein, wenn sich Dablino auch in den nächsten Prüfungen hier so gut zeigt.” Nach zwei unglücklich verlaufenen CHIO-Jahren für sie – einmal erwischte Anabel Balkenhol das Noro-Virus, einmal ging Dablino lahm – ist sie jetzt optimistisch gestimmt. “Ich habe viel unternommen, um hier fit zu sein, auch autogenes Training und Mentaltraining zählten zu meinem Vorbereitungsprogramm.” Dablino, zwölfjähriger Hannoveraner De Niro-Wanderbursch-Sohn, zählte mir ihr schon zum deutschen Team auf den Weltreiterspielen in Kentucky 2010.
Auch Dorothee Schneider, erstmals im Nationenpreis-Team am Start, zeigte auf der zehnjährigen Don Frederico-Warkant-Tochter Diva Royal eine gute Leistung, die mit 74,277 Prozent bewertet wurde und auf dem sechsten Platz landete. “Ich hatte meine Nerven im Griff?, berichtete sie. “Ich bin hier mit sehr viel Freude her gefahren, habe ja erst eine Woche vorher erfahren, dass ich im Nationenpreis starten werde. Natürlich ist man da etwas aufgeregt, aber ich kann es auch genießen.” Über die Olympischen Spiele denkt sie derzeit nicht nach, erzählt sie. “Ich will hier gute Leistungen bringen und mich mental im Griff haben.”
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