CHIO Aachen 2011
Irischer Sieg zum Auftakt der Springprüfungen – Alvaro Miranda gewinnt den STAWAG-Preis – Eröffnungsfeier, präsentiert von airberlin, begeistert 37.500 Zuschauer
Irischer Sieg zum Auftakt der Springprüfungen
Dermott Lennon gewinnt den NetAACHEN-Preis – Lokalmatador Thomas Weinberg und David Will gemeinsam auf Platz 4 beste Deutsche
Um Punkt 9.30 Uhr ritt die Portugiesin Luciana Diniz als erste Starterin zur ersten Springprüfung, dem NETAACHEN-Preis, in den Parcours. Mit dem Hannoveraner Lacontino testete sie die Anforderungen, die Parcourschef Frank Rothenberger den Reiter stellte. Mit einer ruhigen Runde blieb sie fehlerfrei und wurde 22. unter insgesamt 90 Springreitern, die um den NETAACHEN-Preis kämpften. Ihre Erkenntnisse aus dem ersten Ritt setzte die gebürtige Brasilianerin dann auf Licapo bestens um und ritt mit einer fehlerfreien Runde in 62,39 Sekunden auf Platz 2. Sie musste sich um 0,48 Sekunden nur dem Iren Dermott Lennon geschlagen geben, der die Prüfung auf einer neunjährigen irischen Stute mit dem klangvollen Namen Loughview Lou-Lou gewann. Dritte wurde die US-Amerikanerin Laura Kraut auf Dona Evita in 2,77 Sekunden.
Dermott Lennon stammt aus Bandridge in Nordirland, wo er einen Ausbildungs- und Handelsstall betreibt. Der größte Erfolg des heute 42-Jährigen war 2002 der Sieg bei den Weltmeisterschaften in Jerez de la Frontera mit Liscalgot.
Bester deutscher Teilnehmer wurde Thomas Weinberg, der auf Escobar mit einer fehlerfreien Runde in 63,15 Sekunden gemeinsam David Will (Pfungstadt) auf Lenny Kravitz auf Platz 4 rangierte. Für Thomas Weinberg, Sohn der international erfolgreichen Springreiter Peter Weinberg und Helena Stormanns, hat den kürzesten Weg hinunter in die Soers. Er kommt aus Kohlscheid, nur wenige Kilometer vom Turnierplatz entfernt. Dort betreibt der 24-Jährige gemeinsam mit Vater Peter einen Ausbildungs- und Handelsstall. Mit dem jetzt zwölfjährigen Escobar hatte Thomas Weinberg 2008 bei der Europameisterschaft der Jungen Reiter die Silbermedaille in der Einzelwertung gewonnen.
Alvaro Miranda gewinnt den STAWAG-Preis
Laura Kraut hat den richtigen Tipp: Der Brasilianer Alvaro Miranda gewinnt den STAWAG-Preis mit der schnellsten fehlerfreien Runde. Ludger Beerbaum auf Rang 5 bester Deutscher
„Als Alvaro reingeritten ist, habe ich gleich zu unseren Equipechef Georg Morris gesagt, dass er der Sieger sein wird.“ Laura Kraut hätte wetten sollen, denn ihr Tipp auf den Sieger war goldrichtig. Der Brasilianer Alvaro Miranda gewann auf Ad Norson den STAWAG-Preis. Hinter dem Iren Billy Twomy auf Tinka?s Serenade belegte Laura Kraut (USA) auf Teirra Platz 3. Bester Deutscher hinter dem Vorjahressieger-Paar aus der Schweiz, Steve Guerdat auf Jalisca Solier, wurde der amtierende Deutsche Meister Ludger Beerbaum (Riesenbeck) auf seinem zwölfjährigen Hengst Chaman.
„Der Kurs von Frank Rothenberger war sehr gut zu reiten. Und Ad Norson ist in der Tat ein sehr schnelles Pferd“, freute sich der Brasilianer über den Sieg im mit insgesamt 42.200 Euro dotierten STAWAG-Preis, der zugleich Qualifikationsprüfung für den Preis der AachenMünchener am Samstag sowie den Rolex Grand Prix, „Großer Preis von Aachen“, am Sonntag ist. Für den Brasilianer, der jetzt in den Niederlanden lebt, ist Europa längst zur Heimat geworden. „Ich bin 1995 nach Europa gekommen, weil hier die Möglichkeiten im Springsport besser sind, als bei uns zu Hause in Brasilien. Am Anfang war das nicht einfach, weil meine Familie ja in Brasilien lebt. Inzwischen ist Europa aber längst meine Heimat, und ich fühle mich sehr wohl hier“, sagt Miranda, der mit der griechischen Springreiterin Athina Onassis verheiratet ist.
Der zehnjährige Ad Norson ist seit fünf Jahren in seinem Beritt. ?“Als er zu mir kam, war er fünf Jahre alt, und ich habe ihn selbst auf Grand-Prix-Niveau gebracht“, berichtet Miranda. Ad Norson führt über seinen Vater Quidam de Revel und Mutter-Vater Grand Veneur bestes französisches Blut. Bei seiner fehlerfreien Runde war das Duo 0,22 Sekunden schneller als der Ire Twomey im Sattel der 14-jährigen anglo-europäischen Stute Tinka’s Serenade, und 1,01 Sekunden schneller als die elfjährige KWPN-Stute Teirra unter Laura Kraut. Insgesamt beendeten 26 der 61 gestarteten Reiter den STAWAG-Preis mit einer fehlerlosen Runde.
Eröffnungsfeier, präsentiert von airberlin, begeistert 37.500 Zuschauer
Das Hauptstadion in der Aachener Soers wurde kurzerhand in eine wilde Arena verwandelt: Streitwagen, die Cavalieri di Marenna (Pferdehirten aus der Toskana) und die Pariglias (Stuntreiter zu Pferde). Italien, Partnerland des Weltfests des Pferdesports, CHIO Aachen 2011, zeigte sich bei der offiziellen Eröffnungsfeier, präsentiert von airberlin, am Dienstagabend voller Lebenslust und Freude.
Ob die stolzen Carabinieri in ihren Gala-Uniformen auf ihren Schimmeln, die prächtigen Stelzenläufer in italienischen Kostümen oder 100 Vespas und Lambrettas auf dem „Heiligen Rasen“: 37.500 Zuschauer feierten das Spektakel der südeuropäischen Gäste begeistert. Für Gänsehaut-Stimmung sorgten die drei römischen Sopranistinnen von Appassionante. Mit italienischen Klassikern wie „Funiculi, Funicula“ oder „Nessun Dorma“ brachten sie großartige italienische Melodien nach Aachen.
Carl Meulenbergh, Präsident des Aachen-Laurensberger Rennvereins e.V. begrüßte zudem zwei besondere Gäste, die vor mehr als einem halben Jahrhundert Reitsportgeschichte in der Aachener Soers geschrieben haben: Italiens Piero d’Inzeo, mit vier Siegen im Großen Preis immer noch alleiniger Rekordhalter, und Hans Güner Winkler. Sie fuhren gemeinsam in einer Kutsche in das Stadion ein.
Quelle: Pressemeldung