Belgien setzte sich nach spannenden Kampf in Hickstead durch


Jannika Sprunger behauptete Rang zwei für die Schweiz, während ein untypischer Fehler von Beezie Madden und Cortes C Platz drei für die USA bedeutete. Mit fünf, um Punkte für das Furusiyya 2015 Finale in Barcelona, kämpfenden Mannschaften stand eine Menge auf dem Spiel. Das heutige Ergebnis katapultierte Belgien an die Spitze der Rangliste, gefolgt von Frankreich auf Rang zwei und Titelverteidiger Holland auf Platz drei. Und wenn die Europa Division 1 sich am kommenden Freitag in Dublin dem Ende zu neigt, wird die ganze Irland mitfiebern. Denn Italien und Irland rangieren am unteren Ende der Tabelle, aus der nur sieben der zehn Nationen den Sprung ins Finale nach Spanien schaffen.
Kein Spass
Die Italiener hatten heute wirklich ein gutes Ergebnis nötig um ihre Chancen auf das Finale zu erhöhen und sie waren nicht erfreut, als sie den Bewerb als Letzter beendeten. Durch das Ausscheiden von Guilia Martinengo, deren Stute Fixdesign Funke van T´Heike sich hartnäckig weigerte über den offenen Wassergraben zu springen, beendeten sie den Bewerb schlussendlich mit 37 Fehlerpunkten. Und obwohl Patrice Delaveau (FRA) und Lacrimoso 3 HDC aus demselben Grund ebenfalls ausscheiden musste, gelang es den Franzosen sich den vierten Platz in dieser Prüfung zu sichern.
Der britische Kursdesigner Kein Bywater baute einen Parcours ohne Dreifachkombination, aber mit drei zweifachen Kombinationen, jede davon eine Herausforderung für sich. Das weiße Gatter an Hindernis drei verlangte ebenfalls seinen Tribut, während die oberste Stange des Longinessteilsprungs zwar öfter wackelte, aber meist liegen blieb. Die erlaubte Zeit von 80 Sekunden war ebenfalls ein Kriterium. Aber die Belgier und Schweizer ritten wie der Teufel und beendeten den ersten Umlauf mit je Null Fehlern. Die USA kassierten in dieser Runde vier, die Franzosen fünf und die austragende Nation sechs Fehlerpunkte. Die Briten kassierten aber im zweiten Umlauf weitere fünf Strafpunkte, sodass Deutschland es schaffte zu überholen und im Endklassement Rang fünf belegte. Aber der eigentlich Kampf spielte sich zwischen Belgien, der Schweiz und Amerika ab.
Doppelnull
Gegen Ende der zweiten Runde sah es so aus, als ob die Schweiz fehlerlos siegen würden, da sowohl Paul Estermannn (Castlefield Eclipse) als auch Janika Sprunger (Bonne Chance CW) Doppelnull blieben. Denn wenn Schlussmann Pius Schwizer den Parcours ohne Fehler beendet hätte, wäre der Fehler von Martin Fuchs und Clooney gestrichen worden. Aber Schwizer und sein neunjähriger Hengst Giovanni van Het Scheefkasteel, die im ersten Umlauf nach den fehlerfreien Runden seiner Teamkollegen nicht gestartet waren, kamen mit 15 Fehlerpunkten ins Ziel. Die Schweiz verzeichnete also nach Runde zwei vier Fehlern.
In der Zwischenzeit sprangen die Amerikaner zurück zur Spitze. Laura Kraut mit Nouvelle blieb im zweiten Umlauf ohne Fehler und Todd Minikus (Babalou 41) sowie Beezie Madden (Cortes C) schlossen den Bewerb mit zwei, der neun an diesem Tag gezeigten, Doppelnullrunden ab. Daher standen am Ende nur die vier Fehler von Kraut aus Runde eins auf dem Punktekonto der USA.
Die Belgier sahen verwundbar aus, als Devos auch in Runde zwei mit zwölf Fehlern aus dem Parcours kam. Jedoch löschten die Doppelnullrunden von Judy-Ann Melchior (As Cold as Ice Z) und Olivier Philippaerts (H&M Armstrong van de Kapel), sowie der vier Fehlerritt von Gudrun Pateet (Sea Coast Pebles Z) das Ergebnis von Devos.
Endkampf
Mit drei Mannschaften mit vier Fehlern am Punktekonto auf Rang eins musste der Bewerb im Stechen entschieden werden.
Madden startet als Erste, lies ihren Verfolgern aber die Tür zum Sieg weit offen, als sie auf ihrem Wallach den Parcours mit acht Fehlerpunkten beendete. Sprunger und ihr neunjährige Stute Bonne Chance setzte die erste echte Marke. Die beiden blieben fehlerfrei und überquerten in 44,17 Sekunden die Ziellinie. Aber Devos unterbot die Zeit und preschte in 42,60 Sekunden ins Ziel.
Die Wahl von Pieter Devos für das Stechen war für die meisten Zuschauer ein echtes Rätsel, denn der 29-jährige hatte in den ersten beiden Runden 16 Fehler gesammelt. Aber Dirk Demeersman wusste genau was er tat. „Ich entschied mich für Pieter und Dylano weil ich wirklich an die beiden glaube. Die zweite Runde heute war untypisch für die beiden und ich war mir sicher die beiden würden es wieder gut machen. Das Pferd ist sehr vorsichtig und Pieter war wirklich motiviert sich zu verbessern“, erläuterte der belgische Teamchef.
Ende gut, alles gut
„Ich war nach meiner zweiten Runde wirklich enttäuscht. Ich wollte das Stechen unbedingt reiten um den Bewerb mit einem guten Resultat zu beenden. Und Danke an mein Team, dass ich durfte!“, sagte Devos. „Ich habe Janika´s Runde nicht gesehen, aber Dirk sagte mach einfach. Wir hatten das gleiche Szenario in Mannheim und wurden Zweiter, weil ich nicht schnell genug war. Das wollte ich nicht noch einmal erleben! Ich bin sehr erleichtert“, fügte er hinzu. Er gab auch zu, dass seine Entscheidung in Runde zwei ein Hackamore (gebisslose Zäumung) zu verwenden ein Fehler war. „Ich hatte keine Kontrolle, dass war der Grund für die Hindernisfehler“, erklärte er. Für Dylano war es erst das dritte Turnier nach seiner Verletzung beim Turnier in Lummen im Juni. „Ich habe ein sehr gute Gefühl auf diesem Pferd“, sagte er über den Wallach, den er seit neun Monaten reitet.
Es war das erste Mal, dass Belgien die begehrte Hickstead Trophäe gewinnen konnte und Teamchef Dirk Demeersman war mehr als zufrieden. „Schließlich haben wir gewonnen! Als ich hier geritten bin, gab es viele Katastrophen – Ich bin sehr glücklich über den Sieg und es ist toll, dass wir für Barcelona qualifiziert sind, das war unser Ziel“, sagte er.
Ergebnis – Furusiyya FEI Nations Cup™ Jumping 2015 – Round 16
1. Belgien 4 und 0/42,60 i.St.:
Dylano (Pieter Devos) 4/12/0,
As Cold as Ice Z (Judy Ann Melchior) 0/0,
Sea Coast Pebles Z (Gudrun Pateet) 0/4,
H&M Armstrong van de Kapel (Olivier Philippaerts) 0/0
2. Schweiz 4 und 0/44,17 i.St.:
Castlefield Eclipse (Paul Estermann) 0/0,
Clooney 51 (Martin Fuchs) 0/4,
Bonne Chance CW (Janika Sprunger) 0/0/0,
Giovanni van het Scheefkasteel (Pius Schwizer) DNS/15
3. USA 4 und 8/55,32 i.St.:
Nouvelle (Laura Kraut) 4/0,
Chill RZ (Charlie Jayne) 5/8,
Babalou 41 (Todd Minikus) 0/0,
Cortes C (Beezie Madden) 0/0/8.
4. Frankreich 5:
Flora de Mariposa (Penelope Leprevost) 1/0,
Ryan des Hayettes (Simon Delestre) 0/0,
Qoud Coeur de la Loge (Roger Yves Bost) 4/0,
Lacrimoso 3 HDC (Patrice Delaveau) Elim/DNS
5. Deutschland 9:
Fibonacci (Meredith Michaels-Beerbaum) 0/0,
Brooklyn (Mario Stevens) 9/9,
Goja (Janne Friederike Meyer) 4/1,
Epleaser van T Heike (Christian Ahlmann) 4/0
6. Großbritannien 11:
Calcourt Falklund (Michael Whitaker) 5/0,
Dougie Douglas (Holly Gillott) 13/9,
Titus (Guy Williams) 1/5,
Diva ll (Ben Maher) 0/0
Ergebnislink
Pressemitteilung FEI | Übersetzung © EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net