Bad Harzburg mit erfolgreichem Auftakt seiner 136. Galopprennwoche

In diesem Jahr finden wieder sechs Renntage statt, damit ist die Galopprennwoche wieder perfekt. Die Rückgewinnung des einst gestrichenen Renntages am Dienstag wurde durch den halbstaatlichen französischen Wettanbieter Pari Mutuel Urbain (PMU) möglich gemacht, der die Rennpreise finanziert.

Wo man fast neidisch werden kann ist, dass die Stadt Bad Harzburg die Rennbahn jährlich mit einem Betrag von 100.000 Euro unterstützt. Bürgermeister Ralf Abrahms gehört dem Vorstand des Harzburger Rennvereins an.
Das gesamte Engagement des Harzburger Rennvereins kann man nicht genug loben, denn hier steht eine ganze Region hinter ihrer Rennbahn. Was dem Sportjournalisten, Moderator und Auktionator Daniel Delius – er genießt in der Fachwelt des Galopprennsports einen ausgezeichneten Ruf – gelungen ist, ist ein weiteres Meisterstück, denn zum ersten Mal wird in Bad Harzburg ein Auktionsrennen der Baden-Badener Auktionsgesellschaft, dotiert mit 37.000 Euro, ausgetragen.
Bad Harzburg genießt noch eine weitere Sonderstellung, denn hier gibt es nicht nur Flachrennen, sondern auch Hürden-, Seejagd- und Jagdrennen, bei denen das Publikum mitfiebert und vor allem eines im Vordergrund steht: dass alle Pferde und Reiter gesund und unverletzt wieder nach hause kommen. Sicherheit lautet hier das oberste Gebot. Herzstück der Rennwoche sind die drei über 1.850 Metern und mit jeweils 20.000 Euro ausgeschriebenen Superhandicaps, die sich vor allem an den Basissport richten. Im April war für die Ausgleiche IV, III und II Nennungsschluss und es wurden 125 Pferde gemeldet. Und auch das spricht wieder für den Harzburger Rennverein, denn Präsident Stephan Ahrens will möglichst allen die Chance geben, an diesen Rennen teilzunehmen. Maximal 16 Pferde können starten.

Das erste Superhandicap-Rennen (übrigens eine Erfindung des Harzburger Rennvereins), ein Ausgleich III, konnte am 1. Renntag am 18. Juli der Hoppegartener Trainer Uwe Stech für sich entscheiden. Die von ihm trainierte vierjährige Stute Shilaya wurde von Dennis Schiergen sehr klug geritten und befindet sich im Besitz von Jana Fritzsche. In diesem Rennen war Silvery Moon am Start, der einzige und schnellste Schecke, der auf deutschen Rennbahnen unterwegs ist und der von dem Austria-Export Mario Hofer in Krefeld/Nordrhein-Westfalen für den Stall Paint Horse trainiert wird.
Der gebürtige Österreicher konnte einen seiner größten Erfolge im 143. Deutschen Derby in Hamburg 2012 feiern, als Pastorius mit Terence Hellier wie aus dem Nichts sich das Blaue Band schnappte. Dabei wollte sein Besitzer Franz Prinz von Auersperg, ebenfalls gebürtiger Österreicher, seinen Liebling für DAS Galopprennen des Jahres abmelden.

Im Sattel von Silvery Moon saß Hofers Tochter Steffi, die es, wie schon vor einem Jahr in Bad Harzburg schaffte, den Schimmel Tremendous als ersten über die Ziellinie im 2. Rennen zu steuern.

Im 1. Rennen des Tages schnappte sich Liverbird mit Filip Minarik im Sattel den Sieg, der zu den hübschen Mädels meinte, die die Ehrenpreise zur Siegerehrung überreichten: „Ich habe euch doch gesagt, wir sehen uns gleich wieder.“
Dennis Schiergen hat dem faulen Hallenser Sakima in dem Rennen ordentlich Beine gemacht und der Manager des halleschen Rennstalls von Trainerin Angelika Glodde, Andreas Neugeboren, dem an diesem Tag die Moderation im Führring oblag, konnte mit dem vierten Platz zufrieden sein, der vierjährige Hengst trat mit 200 Euro Platzgeld die Heimreise an.
Mr Beauregard unter Andre Best hieß der Sieger im 3. Rennen, einem Verkaufsrennen und die Freude bei der Dresdner Trainerin Claudia Barsig schlug danach in Bangen um, denn Mr Beauregard wurde für 6.000 Euro im Absattelring angeboten. Zum Glück fand sich für das feine Formpferd kein Käufer, der weiter an der Elbe verbleibt.
Die von Hans-Jürgen Gröschel in Hannover für die Familie Kopf dreijährige Stute Miss Sommerroh wurde mit Wladimir Panov ihrer Favoritenrolle im 5. Rennen voll gerecht und sorgte für den lang erhofften Sieg. Mit Dorietta konnte Jockey Pascal Jonathan Werning das 6. Rennen für seinen Vater und Trainer Reiner gewinnen. Es war ein höchst emotionaler Sieg, denn sein Vater lag nach einer Hüftoperation im Krankenhaus und er machte ihm neben dem Sieg noch ein viel schöneres Geschenk, er übernimmt den Familienbetrieb in Dortmund/Nordrhein-Westfalen als Trainer und bestreitet weiterhin Rennen als Jockey.
Genax und Robin Weber hießen die Sieger im 7. Rennen, einem Amateurrennen. Im 8. und letzten Rennen des Tages ging es über die Hürden und es gab zwei Neulinge in diesem Rennen, die bis dato sehr erfolgreich in Flachrennen unterwegs waren:
Salzenforst und North Point.

Während North Point auf den zweiten Rang sprang – das Rennen gewann der zwölfjährige „Oldie“ Nuevo Leon – stürzte Salzenforst. Der einstige Schützling von Claudia Barsig ging nach einem traumatischen Erlebnis in keine Startmaschine mehr rein.

Hürdenrennen werden mit der Flagge gestartet und so kam er in das Trainingsquartier von Elfi Schnakenberg in Blender/Niedersachsen. Während die Besucher sich nach dem letzten Rennen des Tages Richtung Ausgang bewegten, stand ein Mann in der Nähe des Richterturms, die Hand wegen der blendenen Sonne schützend vor die Augen haltend: Gert Barsig, Ehemann von Claudia Barsig, der sich darum sorgte, ob es Salzenforst nach dem Sturz gut ging. Das Pferd hat den Sturz schadlos überstanden.
Ergebnisse
(Pferd, Jockey, Besitzer, Trainer)
Abkürzungen: Sb. = Seitenblender, Skl. = Scheuklappen
1. Preis der Spedition Hans Augustin Bad Harzburg und der Fa. Reichel GmbH Abbenrode
Kategorie E – 1.550 Meter
1. Liverbird – F. Minarik, Stall Hof Alt Godshorn, T. Potters
2. Mandino – J. Bojko, Frau E. Jörgensen, T. Potters
3. Orotouch (FR) – A. Helfenbein, Frau Dr. I. Thau. R. Rohne
2. Junicke-Bening-Rennen
Ausgleich IV – Kategorie E – 1.850 Meter
1. Tremendous – Frau St. Hofer, Frau M. Nienstädt, H. Nienstädt
2. The Toyboy, Sb. – A. Best, Galoppklub Leipzig, Frau Cl. Barsig
3. Illuminati (CZE) – J. Bojko, Paradise Park/Tschechien, F. Neuberg/Tschechien
3. Preis des Wolfenbütteler Schaufenster – Verkaufsrennen
Kategorie E – 1.850 Meter
1. Mr Beauregard (USA) – A. Best, Stall Dominique, Frau Cl. Barsig
2. Timorow – M. Cadeddu, J. Wernecke, R. Dzubasz
3. Turgenjew (IRE) – W. Panov, Stall Bergholz, H.-J. Gröschel
4. pferdewetten.de-Preis – Superhandicap
Ausgleich III – Kategorie E – 1.850 Meter
1. Shilaya – D. Schiergen, Frau J. Fritzsche, U. Stech
2. Bold Jack Donahue (IRE) – Frau E.R. Weißmeier, J.Th. Weißmeier, Frau R. Weißmeier
3. All Access – A. Best, Stall PIDA, W. Glanz
5. Preis der Stadtwerke Bad Harzburg
Kategorie D – 1.850 Meter
1. Miss Sommerroh (IRE) – W. Panov, R. Kopf, H.-J. Gröschel
2. Pajette – D. Porcu, P. Wiedenhöft u.a., U. Stech
3. Loulou´s Jackpot – A. Helfenbein, H.-D. Beyer, R. Rohne
Nichtstarter: Patchy
6. Preis vom Autohaus Scholl
Ausgleich IV – Kategorie F – 1.200 Meter
1. Dorietta – P.J. Werning, Galoppclub Wambel, R. Werning
2. Platin Storm, Skl. – M. Pecheur, Frau R. Baum, B. Nedorestek
3. Powerplay – F. Minarik, Stall Nicole, P. Vovcenko
Nichtstarter: Salimera, Toylgirl (FR), Fighting Storm (GB)
7. Preis der Hasseröder Brauerei – Lauf zur Sport-Welt Talent-Trophy – Sommermeisterschaft der Amateure
Ausgleich IV – Amateurrennen – Kategorie F – 1.850 Meter
1. Genax (IRE), Skl. – Am. R. Weber, H. Brogi u. F. Vandieken, Frau M. Weber
2. Dome Rocket (GB), Skl. – Am. Frau O. Laznovska, H.-J. Theissen u. R. Zehnpfennig,
Frau K. Gernreich
3. Maupiti Express (FR) – Am. L. Murfuni, S. Hoffmann, F. Fuhrmann
8. Preis der Harzer Energie
Hürdenrennen – 3.200 Meter
1. Nuevo Leon – V. Korytar, Frau U. Adloff, Frau E. Schnakenberg
2. North Point – M. Quinlan, Stall Beauty World, Frau E. Schnakenberg
3. Good Prince – Chr. H. Roberts, St. Ahrens u.a., Frau E. Schnakenberg
Nächste Renntage:
23. Juli
25. Juli – Superhandicap, BBAG-Auktionsrennen
26. Juli – Seejagdrennen
Alle Informationen zum Turnier gibt es hier: www.harzburger-rennverein.de
Quelle: Nadja N. Naumann für EQUESTRIAN WORLDWIDE – EQWO.net