Es ist der wohl schlimmste Albtraum eines jeden Pferdebesitzers: ein Stallbrand. Ein Feuer bedeutet häufig nicht nur große finanzielle, sondern auch emotionale Schäden. Denn oftmals verenden die Pferde hilflos in den Flammen. Wie man seinen Stall bestmöglich vor einem Brand schützt und welche Maßnahmen im Ernstfall wichtig sind, haben wir hier für Euch zusammengefasst.
Planen für den Ernstfall
Auch wenn man den Gedanken an ein Feuer im Stall gerne verdrängt, ist es wichtig, einen Plan für den Ernstfall parat zu haben. Jedem Stallbesitzer wird empfohlen, eine ‚Notfallkarte‘ seiner Anlage anzufertigen. Darauf sollten alle Stallungen, weitere Gebäude, Schaltkästen und Wasseranschlüsse eingezeichnet sein. Außerdem ist es hilfreich zu kennzeichnen, wo Futter gelagert wird und welche möglichen Gefahrenquellen es noch gibt (Stangen-/Hindernislager, Strohlager, …). Eine Kopie der Karte sollte an die lokale Feuerwehr übermittelt werden, damit diese sich bereits vorab einen Plan erstellen kann.
Die gemeinsame Erstellung eines Vorsorgeplans mit der Feuerwehr kann im Ernstfall Leben retten. In den meisten Fällen erklären Feuerwehren sich sogar bereit, einen Lokalaugenschein zu machen, bei dem auch potenzielle Brandherde identifiziert werden können.
Sobald es einen Plan gibt, sollte dieser auch immer wieder ins Gedächtnis gerufen und trainiert werden. Sollte es dann zu einem Feuer kommen, gibt es eine gewisse Routine, nach der vorgegangen werden kann. Am wichtigsten ist es, die Ruhe zu bewahren, die Einsatzkräfte zu verständigen und dem Notfallplan zu folgen.
Damit die Einsatzkräfte jederzeit zügig anrücken können, müssen Zufahrten stets freigehalten werden. Dabei sollte man nicht vergessen, dass Löschzüge größer als handelsübliche Traktoren sind.
Vorsicht ist besser als Nachsicht
Defekte Elektronik ist eine der häufigsten Brandursachen. Aus diesem Grund sollten nur fachlich qualifizierte Elektriker Arbeiten im und außerhalb vom Stallgebäude durchführen. Regelmäßige Checks durch einen Fachmann sollten ebenfalls auf der Tagesordnung stehen.
Alle Kabel, Schalter und Anschlüsse sollten außerhalb der Reichweite von Pferden und in wetterfestem Zustand sein. Lichtelemente und Lampen können durch Gitter geschützt werden und müssen für den Einsatz im Stall zugelassen sein. Elektrische Gerätschaften sollten nur dann am Stromnetz hängen, wenn sie wirklich gebraucht werden. Gerade bei kaltem Wetter kommen Heizungen, beispielsweise für das Wasserleitungssystem, gerne zum Einsatz. Diese können jedoch schnell einen Brand auslösen, wenn man sie nicht richtig handhabt.
Auch Staub, Spinnweben und Gerümpel im Stall können bei einem Brand zu einem großen Problem werden, da sie gefundenes Fressen für ein Feuer sind. Heu und Stroh sollte nach dem Verteilen zusammengekehrt und aus der Stallgasse entfernt werden.
Heu, Stroh und Futter sollte nach Möglichkeit abseits der Stallungen gelagert oder zumindest durch eine Feuerschutztür vom Stalltrakt getrennt werden. Zusätzlich sollte der Stall und die nähere Umgebung zur Nichtraucherzone erklärt und durch Schilder als solche gekennzeichnet werden.
Sollte es zu einem Feuer kommen, ist es wichtig, dass die Pferde gerettet werden können. Dazu sollte vor jeder Box ein passendes Halfter mit Strick hängen. Nylonhalfter können in der Hitze schmelzen, Lederhalfter sind robuster. Als zusätzliche Sicherheitsmaßnahme kann man die Halfter mit Reflektoren oder Leuchtfarbe ausstatten, um sie auch im Dunklen und bei schlechter Sich finden zu können.
Last but not least gehören in jeden Stall genügend Feuerlöscher, die am besten bei allen Ein- und Ausgängen, in Futterkammern und Lagern platziert werden. Wie man einen Feuerlöscher benutzt, sollte für den Ernstfall trainiert werden. Zusätzlich sollten im Stall Brandmelder, eventuell sogar mit eingebauter Sprenkleranlage, installiert werden.
Quelle: thehorse.com
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