Besondere Vorsicht ist für PferdebesitzerInnen aktuell in der Steiermark geboten, denn hier wurden Verdachtsfälle der hochansteckenden Krankheit Druse durch Tierärzte bestätigt.
Vor allem in den Bezirken Graz und Graz Umgebung sind Reitställe betroffen. Die drei betroffenen Betriebe sind bereits abgeriegelt und die erkrankten Pferde isoliert.
Falls jemand in seinem Stall/bei seinem Pferd eine Druseerkrankung bemerkt, sollte dies UNVERZÜGLICH einem Veterinär gemeldet werden!
Woran erkenne ich Druse?
1. Hochfieberhafte Erkrankung der oberen Atemwege mit Temperaturen von 40° Fieber und höher.
2. Das Allgemeinbefinden ist stark beeinträchtigt.
3. Quälender Husten mit anfänglich ohne, später mit eitrigem Nasenausfluss.
4. Die Nüstern sind oft mit Sekret verklebt.
5. Es kommt zu Eiteransammlungen in den Lymphknoten des Kopfbereiches. Die Pferde strecken wegen der schmerzhaften Schwellung den Kopf nach vorn und haben Schwierigkeiten beim Schlucken und Atmen.
6. Schluckbeschwerden, die so schwerwiegend sein können, dass das Pferd beim Trinken nur einen Teil des Wasser aufnehmen kann, während der Rest aus den Nüstern hinausläuft.
Was ist zu beachten?
Sollte ein Pferd an Druse erkrankt sein, ist dieses unbedingt in Quarantäne zu halten! Umfassende Hygienemaßnahmen und die Information aller Personen welche sich in dem betroffenen Reitstall aufhalten sind einzuhalten um die Ausbreitung zu verhindern.
Übertragen wird Druse über Streptokokken und die Ansteckung erfolgt entweder durch direkten Kontakt zwischen Pferden (Transport, Koppel, …) oder indirekt durch den Kontakt mit Menschen, welche mit infizierten Pferden in Berührung kamen. Auch über Tröge oder Eimer kann die Krankheit übertragen werden.
Welche Maßnahmen sind zu treffen?
Es ist SOFORT der Tierarzt hinzuzuziehen! In der Therapie können zwei Wege eingeschritten werden:
1. Die Gabe von Antibiotika direkt in der Anfangsphase, um die Abszessbildung zu unterdrücken und das Fieber zu senken.
2. Durch Einreibung mit Zugsalbe oder Kampfer wird der Reifeprozess der Lymphknotenabszesse beschleunigt. Wenn die Lymphknotenabzesse die Atemwege zu stark verlegen, muss der Tierarzt sie spalten. Liegt durch hochgradige Schwellung der Lymphknoten akute Erstickungsgefahr vor, ist ein Luftröhrenschnitt notwendig.
3. Die betroffenen Pferde sind unverzuüglich in Quarantäne zu halten
4. Andere Pferde in betroffenen Ställen sollten wöchentlich untersucht werden
5. Die Desinfektion von Boxen, Gängen, Trögen und Equimpent sollte täglich durchgeführt werden
6. Der Mist aus den Boxen infizierter Pferde sollte separart entsorgt werden
7. Koppeln, auf welchen infizierte Pferde waren, sollten vier Wochen lang gemieden werden
8. Drusefälle sollten unbedingt gemeldet werden um die weitere Ausbreitung zu vermeiden!!!
Quelle: pferderevue.at