Hamburg – Knapp 7.000 Zuschauer auf der Galopprennbahn in Hamburg-Horn erlebten bei Temperaturen von annähernd 30 Grad und strahlend blauem Himmel heftigen „Donner“ – wenn auch nur im übertragenen Sinne.
Denn im Hauptrennen der auch nach Frankreich übertragenen PMU-Veranstaltung, dem Sparkasse Holstein-Cup (Gruppe III, 55.000 Euro, 1.200 m) triumphierte der fünfjährige Wallach Donnerschlag unter dem zweifachen Championjockey Filip Minarik.
Der als 77:10-Außenseiter gestartete Sprinter – im Besitz von Manfred Hellwigs Gestüt Höny-Hof und in Training bei Jean-Pierre Carvalho in Bergheim bei Köln – dominierte das Geschehen hier über die komplette Zeit von 1:10,17 Minuten. Denn Start-Ziel wurde Donnerschlag sofort nach vorne beordert und löste sich Mitte der Zielgeraden entscheidend von der Konkurrenz.
„Heute war alles nach seinem Geschmack, denn er braucht unbedingt diesen festen Boden. Ich habe ihn nach außen beordert, dort hat er alles passend vorgefunden“, berichtete Siegreiter Filip Minarik, der im Derby auf dem Mitfavoriten Isidor sitzt.
Ausgezeichnet gefiel auch wieder der Vorjahressieger Amarillo, der gegenüber 2014 diesmal den Kürzeren gegen Donnerschlag zog, aber dennoch mehr als beachtlich lief vor dem als Dreijährigen innen immer dabeibleibenden Making Trouble. Lange Gesichter zogen die Wetter der Favoritin Zylpha. „Sie lief brav, bevorzugt aber eine Bahn ohne Bogen“, kommentierte ihr Jockey Fabrice Veron.
Auch das Rahmenprogramm konnte sehr gefallen. An den dritten Platz ihres Hengstes It’s Gino im Derby 2006 erinnert man sich noch sehr gut. Aber auch diesmal war Hamburg ein gutes Pflaster für Tonya Rogge, die aus Australien stammende Besitzerin des Stalles 5-Stars. Die vor wenigen Wochen zur neuen Präsidentin des Bremer Rennvereins gewählte Pferde-Enthusiastin sicherte sich mit der dreijährigen Stute Proud Rock (Alexander Pietsch, 46:10) das einleitende Dr. Gerhard A. Kurtze-Gedächtnisrennen (Ausgleich III, 1.600 m). „Hamburg ist unsere Glücksbahn“, verriet Tonya Rogge.
Apropos Hamburg – seit Jahrzehnten lässt der in der Hansestadt beheimatete Fred Janssen seine Pferde (Stall Alster) von Monica Blasczyk in Verl vorbereiten. Und die ehemals als erste Frau im Derby als Reiterin zum Einsatz gekommene Trainerin durfte nach einem 1.400 Meter-Handicap die Riesenaußenseiterin Coya (191:10) nach einem tollen Ritt von Steffi Hofer als Siegerin in Empfang nehmen. „Ich freue mich so, hier zu gewinnen“, gab Blasczyk später zu. Jubeln durften auch zwei Glückliche, die hier die Viererwette mit Millies Quest, Flying Prince und Kimara auf den Plätzen richtig vorhergesagt hatten. Denn diese zahlte 130.354:10 Euro, so dass jeweils über 6.500 Euro ausgezahlt wurden.
Auch Top-Jockey Andrasch Starke war an diesem von der französischen Wettgesellschaft live ins Nachbarland übertragenen vierten Meetingstag im Rahmenprogramm erfolgreich – er führte den von Uwe Schwinn aufgebotenen Schimmel Juan im Hamburg-Dresden-Pokal (Ausgleich III, 2.800 m) zu einem sicheren Erfolg. „Das war ein Glanzritt von Andrasch“, lobte der Coach den Reiter.
Im Memorial für den 31-fachen Trainer-Champion Heinz Jentzsch (Ausgleich II, 2.000 m) führte er Atiana (37:10) von weit hinten zu einem sicheren Treffer gegen Stafettino und Divisional. Damit siegte einmal mehr das Gestüt Ittlingen des Wittener Möbel-Unternehmers Manfred Ostermann als Besitzer in Zusammenarbeit mit dem Kölner Trainer Waldemar Hickst. Und im abschließenden Preis der Kincsem Grafik (2.250 m) glänzte das Team Starke/Ittingen erneut – mit der Favoritin Alandia für Trainer Peter Schiergen.
In den Stall von Frank Kurz nach Magdeburg wanderte der Preis der Mitglieder des Hamburger Renn-Clubs (Ausgleich II, 1.400 m), als die 78:10-Außenseiterin Agama unter Francisco Da Silva aus eigentlich unmöglicher Position noch alle Gegner, wie Jackobo und Flavio forte überrollte.
Auch Maria Nienstädts Humpry (Fabian Xaver Weißmeier, 153:10) gehörte als Kampfsieger im Preis der Großen Woche Baden-Baden Iffezheim (Ausgleich IV, 2.000 m) zu den Siegern mit einer lukrativen Quote.
„Wir haben heute in 8 Rennen so viele Wettscheine verkauft wie sonst in 10 Rennen und sind überaus erfreut über dieses Ergebnis mit einem Umsatz von 276.489,29 Euro“, berichtet HRC-Vorstand Hans-Ludolf Matthiessen.
Quelle: Pressemitteilung