Deutsche Polo Meisterschaft High Goal
Christopher Kirsch wird trotz geprellten rechten Arm Deutscher Meister im High Goal
Zum zweiten Mal fanden am 20. und 21. August 2011 die Endspiele der Deutschen Polo Meisterschaft auf dem legendären Maifeld hinter dem Berliner Olympiastadion statt, zu der acht internationale Teams antraten. Titelverteidiger war der Schweizer Dr. Piero Dillier, der sich auch in diesem Jahr auf sein stark spielendes Team verlassen konnte. Seit Jahren steht ihm der argentinische Profispieler Lucas Labat zur Seite und das höchst erfolgreich.
Die Qualifikationsspiele für die Deutsche Polo Meisterschaft im High Goal (Teamhandicap + 10 bis +12) fanden vom 12. bis zum 14. August 2011 auf der Reitanlage in Phöben bei Werder statt. Am 19. August 2011 fegte ein sehr starker Wind über das Polofeld, der so manchen Zuschauer frösteln ließ. Sven Schneider, Polospieler aus Hamburg, meinte trocken auf die Frage, wie er denn mit dem starken Wind zurecht gekommen sei: „Welcher Wind?“
Der Wettergott war den Endspielen am 20. und 21. August 2011 wohl gesonnen. Am Samstag schien die Sonne, aber die Temperaturen waren angenehm für Pferd und Reiter. Am Sonntag war der Himmel bedeckt. Ein paar Regentropfen verirrten sich zwar, aber es blieb trocken. Beste Bedingungen für spannende und faire Spiele.
© Nadja Naumann
Das erste Spiel für das Semifinale des „art´otel Cup“ am Samstag bestritten der Polo Club Franken mit Steffi von Pock, Peter Ristic, Juan Ruiz Guinazu und Tito Ruiz Guinazu, gesponsert von Lanson/Nordmann Getränke, gegen das Team vom Hamburger Polo Club mit Uwe Schröder, Augustin Maiquez, Eduardo Anca und Jo Schneider, gesponsert von art´appart. Mit 91/2 :10 Punkten verlor der Polo Club Franken denkbar knapp.
Das Team vom Polo Club Berlin-Brandenburg mit Nico Wollenberg, Marc Pantenburg, Cristobal Durrieux und Marcello Caivano, gesponsert von Paulo Scutarro, unterlagen gegen das Hamburger Polo Gestüt mit Harald Link, Thomas Winter, Diego Araya und Harry Benyon, gesponsert von Ludger Inholte Projektentwicklung, mit 51/2 : 8. Natürlich hätte man dem Team vom Preußischen Polo & Country Club mit Steve Rose, Moritz Gädeke, Mike Azzaro, mit einem Handicap von +8 gehört er zu den weltbesten Spielern, und Tito Gaudenzi, gesponsert von Lamborghini/Infiniti, den Einzug ins Finale gegönnt, aber das Team vom Zürcher Polo Club mit Dr. Piero Dillier, Paul Netzsch, Lucas Labat und Ignacio Garrahan, gesponsert von BSS, ließ am Ende bei einem Spielstand von 8:4 keinen Zweifel daran, dass man den amitierenden Titel um jeden Preis verteidigen würde. Lucas Labat war sich nicht zu schade, die ein oder andere Wegerechstverletzung regelrecht zu provozieren. Die souveränen Schiedsrichter, Charles Seavill und Mickey Keuper, sahen über das ein oder andere begangene Foul großzügig hinweg, auch wenn sie sich bei den Spielern damit keineswegs Freunde machten. Keupers Kommentar: „Der übliche Wahnsinn.“
Das Team vom Hauptsponsor der Deutschen Polo Meisterschaft im High Goal, Engel & Völkers, mit Caspar Crasemann, James Miller, Gaston Maiquez und Christopher Kirsch traten gegen den Bentheimer Polo Club mit Sebastian Schneberger, Sven Schneider, Augustin Kronhaus und Valentin Novillo Astrada, gesponsert von Allianz, höchst motiviert an und gewannen mit 7:6.
Am Sonntag gewann das Team vom Bentheimer Polo Club den art´otel Cup mit 8:4 gegen den Preußischen Polo & Country Club.
Spielte Thomas Winter, Deutschlands bester Polo Spieler mit einem Handicap von +5, am Vortag recht verhalten, so zeigte er am Sonntag im Spiel um Platz 3 sein wahres Können. Jedoch war der überragende Spieler Eduardo Anca (Hamburger Polo Club) eine echte Herausforderung für die gegnerische Mannschaft, der überzeugend sein Team auf den 3. Platz brachte.
© Nadja Naumann
Denkwürdig begann das erste Chukka im Endspiel. Lucas Labat (Zürcher Polo Club), der in einer Meisterschaft weder sich noch seine Pferde schont, holte zu einem Offside-Schlag aus. Doch der Schlag war derart stark, dass er unter dem zugebundenen Schweif seines Pferdes stecken blieb. Während Labat versuchte, seinen verkeilten Stick frei zu bekommen, knallte auf Christopher Kirschs rechten Ellenbogen die Polo Kugel. Kirsch krümmte sich vor Schmerz, ließ sich vom Pferd gleiten und stieg wenige Minuten danach wieder in den Sattel. Was dann folgte, war ein Endspiel, das höchst spannend, heiß umkämpft und durch schöne lange Spielzüge bestimmt wurde. Der junge Caspar Crasemann stellte einmal mehr sein Talent unter Beweis und wurde am Ende nicht nur mit dem Sieg belohnt, sondern auch als bester Spieler des Turniers ausgezeichnet. Labats Pferd Basita erhielt die Auszeichnung als das beste spielende Polo Pony. Die Stute war bereits am Vortag durch ihre Spielfreude, Eleganz und Schönheit aufgefallen.
Nadja Naumann
Ergebnisse Deutsche Polo Meisterschaft High Goal
1. Polo Club Schlewig-Holstein
Caspar Crasemann (D)
James Miller (USA)
Gaston Maiquez (ARG)
Christopher Kirsch (D)
2. Zürcher Polo Club
Dr. Piero Dillier (CH)
Paul Netzsch (D)
Lucas Labat (ARG)
Ignacio Garrahan (ARG)
3. Hamburger Polo Club
Uwe Schröder (D)
Augustin Maiquez (ARG)
Eduardo Anca (ARG)
Jo Schneider (D)
4. Hamburger Polo Gestüt
Harald Link (D)
Thomas Winter (D)
Diego Araya (ARG)
Harry Benyon (GB)
Sieger „kleines“ Finale, art´otel Cup:
5. Bentheimer Polo Club
Sebastian Schneberger (D)
Sven Schneider (D)
Augustin Kronhaus (ARG)
Valentin Novillo Astrada (ARG)
6. Preußischer Polo & Country Club
Steve Rose (D)
Moritz Gädeke (D)
Mike Azzaro (USA)
Tito Gaudenzi (CH/USA)
7. Polo Club Berlin-Brandenburg
Nico Wollenberg (D)
Marc Pantenburg (D)
Cristobal Durrieux (ARG)
Marcello Caivano (ARG)
8. Polo Club Franken
Steffi von Pock (D)
Peter Ristic (D)
Juan Ruiz Guinazu (ARG)
Tito Ruiz Guinazu (ARG)
Schiedsrichter:
Charles Seavill (GB)
Mickey Keuper (D)